Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
POL-HOL: Wildunfälle verhageln positive Verkehrsbilanz
Polizeichef Uwe Lange erläutert Konzept für 2009
Hameln (ots)
Ganz im Gegensatz zum Landestrend registrierte die Polizei auf den Straßen im Landkreis Holzminden im vergangenen Jahr zum dritten Mal infolge steigende Unfallzahlen. Bei der Präsentation der Unfallbilanz 2008 konnte Polizeichef Uwe Lange diese Entwicklung mit einer drastischen Zunahme der "Wildunfälle" belegen. Daneben erläuterte er die von der Polizei geplanten Maßnahmen, um die Teilnahme am Straßenverkehr sicherer zu machen.
Die Gesamtzahl der von der Polizei aufgenommenen Verkehrsunfälle nahm im vergangenen Jahr um knapp vier Prozent auf 1.539 Fälle zu. Darin ist ein nochmaliger Anstieg so genannter Wildunfälle von 289 auf 348 Karambolagen enthalten. "Viel wichtiger als das jährliche Auf und Ab einzelner Zahlen ist für mich der durch polizeiliche Kontrollen beeinflusste Sicherheitsgewinn für die Bevölkerung", bekräftigt der Kommissariatsleiter. "Der Trend ist in Ordnung", sagt er und belegte dieses mit folgenden Zahlen:
Die Zahlen im Einzelnen
Fünf Menschen wurden im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen getötet; nur einmal in den vergangenen 30 Jahren waren es weniger. Die Zahl der Schwerverletzten reduzierte sich um fast 13 Prozent auf 92. Auch bei den Leichtverletzten gab es einen Rückgang von 261 auf 252. Bedingt durch den polizeilichen Kontrolldruck nahmen Unfälle, die auf zu hohe Geschwindigkeit oder Drogenkonsum zurückzuführen waren, deutlich ab. Das Thema Alkohol blieb allerdings auch im vergangenen Jahr ein Thema. In 153 Fällen wurden Blutproben angeordnet. In den meisten Fällen mussten die Fahrzeugführer anschließend auf ihren Führerschein für längere Zeit verzichten.
Risikogruppe "Junge Erwachsene"
"Noch intensiver müssen wir uns um die 18- bis 24-jährigen Verkehrsteilnehmer kümmern", umschreibt Polizeioberrat Uwe Lange seine Kontrollziele für 2009. lm Landkreis Holzminden liegt dieser Bevölkerungsanteil bei 7,75 Prozent. Jedoch wurden 40 Prozent der Verkehrsunfälle durch eine aktive Unfallbeteiligung von dieser Altersklasse verursacht. "Unerfahrenheit, Geltungsbedürfnis, riskante Fahrweise oder Geschwindigkeitsüberschreitungen, das sind die wesentlichen Faktoren, die bei dieser kleinen Risikogruppe immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen führen", sagt der Polizeichef.
Gezielte Kontrollaktionen
Die Polizei wird noch mehr anlassbezogene Kontrollen durchführen, auch im Umfeld der Schulen. "Schon derjenige, der mit einem "frisierten Mofa" unterwegs ist, gefährdet sich selbst und andere", mit dieser Einleitung kündigt Uwe Lange eine Verkehrssicherheitswoche an, die für Mai geplant ist. Und auch die Raser werden ständig mit Geschwindigkeitskontrollen rechnen müssen. "Der Autofahrer, der auf der B 64 in einer 70er-Zone mit 218 km/h gemessen wurde, war leider keine Ausnahme", bestätigt Uwe Lange. Vor einigen Tagen hatten die Polizeibeamten einen Motorradfahrer mit 180 km/h auf der Umgehungsstraße bei Holzminden gestoppt. "Die Bußgeldsätze sind gerade für Geschwindigkeitsüberschreitungen seit dem 1. Februar deutlich angehoben worden", erinnert der Polizeichef. Eine Wirkung auf das Fahrverhalten hat die Polizei jedoch noch nicht beobachten können.
Immer anschnallen
Wie Verkehrsunfälle an bestimmten Brennpunkten reduziert werden können, darüber beriet die Unfallkommission unter der Leitung von Polizeihauptkommissar Siegfried Kaiser am vergangenen Donnerstag. Einen wichtigen Beitrag müssten die Verkehrsteilnehmer, so Uwe Lange, allerdings auch selbst leisten. Jeder sollte sich immer anschnallen und dafür sorgen, dass auch Kinder unter Verwendung der vorgeschriebenen Sicherungseinrichtungen im Auto mitfahren.
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