Polizeiinspektion Nienburg / Schaumburg
POL-STH: "Dümmer als die Polizei erlaubt"
stadthagen (ots)
(BER)Bei der Aufnahme einer Strafanzeige gestern Vormittag konnten sich die eingesetzten Polizeibeamte trotz allen Ernstes der Sache ein Schmunzeln nicht verkneifen. Gegen 09.30 Uhr wurde die Stadthäger Dienststelle telefonisch in Kenntnis gesetzt, dass dem Mitteiler soeben ein Mietfahrzeug der Firma Sixt zum Kauf angeboten worden sei. Die Beamten des Einsatz - und Streifendienstes fuhren zur Jahnstraße, wo der Tatverdächtige an der Wohnung des Kaufinteressenten auf dessen Rückkehr nach der Probefahrt wartete. Hier stellte sich heraus, dass der 52 - jährige Mann aus Celle einen DB der Mietfirma angemietet, dieses Fahrzeug bei einem Internetportal angeboten hatte und der Stadthäger sofort auf das Angebot aufmerksam geworden war. Der Sixt-Kunde war nach Stadthagen gekommen, weil er aus naheliegenden Gründen nicht wollte, dass ein Kunde ihn zu Hause besucht. In der Wohnung des Kaufinteressenten bemerkte der angehende Betrüger, dass er den auffälligen "Sixt"- Schlüsselanhänger noch am Autoschlüssel vergessen hatte und entfernte diesen, allerdings erst nachdem der Kunde diesen bemerkt hatte. Im Fahrzeug selber befanden sich noch diverse Unterlagen des Kundenpaketes, welches die Mietwagenfirma den Kunden mitgibt. Bei der Vernehmung in der Dienststelle räumte der Tatverdächtige alle Vorwürfe ein. Ingo Bölling, Betrugssachbearbeiter beim Stadthäger Kriminalermittlungsdienst zu den Tatumständen:" Ich habe selten eine dilettantischere Tatvorbereitung und - ausführung erlebt. Der Täter hatte das Fahrzeug unter seinem persönlichen Account in dem Verkaufsportal eingestellt, auch die angegebene Telefonnummer war auf seinen Namen angemeldet. Fahrzeugpapiere besaß der angehende Betrüger natürlich auch nicht und die Geschichte mit dem Schlüsselanhänger stellte dann die Krönung dar." Die Geschichte, die der arbeitslose Mann dann schilderte, rührte dann auch den Ermittler. "Der 52-jährige hatte bis zum Verlust seiner Arbeitsstelle immer gearbeitet. Bei einem Urlaub in der Dominikanischen Republik hatte er sich Hals über Kopf in eine Einheimische verliebt und diese geheiratet. Nach seiner Rückkehr erhielt seine Ehefrau kein Visum, weil es bei den Heiratsunterlagen Ungereimtheiten gab. Da er Sehnsucht nach seiner Ehefrau hatte, aber kein Geld für den Flug, wollte er für den angebotenen Leihwagen eine Anzahlung einfordern, den Pkw wieder zurückgeben und mit der Anzahlung in die "Dom-Rep". fliegen."
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