POL-H: Polizei nimmt falsche Polizeibeamte fest - Richterin ordnet Untersuchungshaft an
Hannover (ots)
Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hannover und der Polizeidirektion Hannover.
Die Polizei Hannover hat zwei Männer aus Bremen, die sich telefonisch als Polizeibeamte ausgaben, bei einer fingierten Geldübergabe Anfang Januar festgenommen. Seit Ende September ermittelte die Behörde wegen gewerbs- und bandenmäßigem Betrugs. Das Amtsgericht Hannover ordnete für beide Tatverdächtige Untersuchungshaft an.
Anfang September 2024 gab sich ein unbekannter Anrufer bei einer 89 Jahre alten Frau aus der Region Hannover als Polizeibeamter aus. In mehreren Gesprächen erzählte er ihr von einem angeblichen verdeckten Verfahren gegen kriminelle Bankmitarbeiter, die Falschgeld in Umlauf brächten. Um die Ermittlungen angeblich zu unterstützen, forderte der Mann die Seniorin auf, Geldbeträge in Umschlägen vor ihrem Haus zu deponieren. Die Seniorin vertraute ihm zunächst und übergab insgesamt mehr als 100.000 Euro. Doch mit der Zeit wurden ihre Zweifel größer, und sie wandte sich an die echte Polizei.
Die Ermittlungen führten die Spezialisten des Fachkommissariats für Trickbetrug und -diebstahl des Zentralen Kriminaldienstes (ZKD) Hannover in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Hannover. In kleinteiliger Ermittlungsarbeit identifizierten die Beamtinnen und Beamten die die Aufenthaltsorte zweier Tatverdächtiger in Bremen und es stellte sich heraus, dass sie bereits die nächste Tat vorbereiteten. Eine 81 Jahre alte Frau aus der Nähe von Bremen war das Ziel der Täter. Auch ihr erzählten sie eine ähnlich erfundene Geschichte und setzten sie unter Druck, Geld zu übergeben. Dass der ZKD Hannover sie bereits ins Visier genommen hatte und dabei sowohl von der Polizeiinspektion Verden/Osterholz als auch der Polizei Bremen unterstützt wurde, ahnten die Tatverdächtigen nicht. Die Ermittlerinnen und Ermittler planten eine fingierte Geldübergabe für den 07.01.2025.
Am vereinbarten Tag tauchten zwei Männer aus Bremen, 31 und 38 Jahre alt, bei der 81-Jährigen auf, um wie vermeintlich vereinbart das Geld abzuholen. Die Einsatzkräfte überraschten die beiden Tatverdächtigen, nahmen sie vorläufig fest und durchsuchten zeitgleich ihre Wohnungen in Bremen. Dabei stellten die Ermittler digitale Spurenträger und Geld sicher.
Die Staatsanwaltschaft Hannover stellte daraufhin Untersuchungshaftbefehle gegen die beiden Tatverdächtigen, die mehrfach und abwechselnd die Seniorin angerufen haben sollen. Das Amtsgericht Hannover gab dem Antrag statt, und die Männer wurden in Untersuchungshaft genommen.
Die Ermittlungen zu diesen beiden Fällen dauern an. Ob die beiden Festgenommenen für weitere Taten in Betracht kommen und es Zusammenhänge zu anderen Fällen gibt, wird geprüft.
Um sich vor Betrügern zu schützen, die sich als Polizeibeamte ausgeben, ist es wichtig, wachsam zu sein und bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu beachten und die Hinweise an Angehörige sowie Freunde und Bekannte weiterzugeben:
- Seien Sie misstrauisch bei Telefonanrufen. - Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung. - Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis oder anderweitige Legitimation. - Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Legen Sie auf und lassen sich nicht weiterverbinden. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten. - Die Polizei und die Staatsanwaltschaft werden Sie niemals um Geldbeträge bitten. - Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf. - Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Weitere Hinweise zum Schutz vor Betrügereien und anderen Kriminalitätsphänomenen finden Sie unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps. /ms, nash
Rückfragen bitte an:
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Marcus Schmieder
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