POL-CUX: Woran erkenne ich als Bankmitarbeiter/in ein mögliches Betrugsopfer? Handlungsempfehlungen für Bankmitarbeiter
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Cuxhaven (ots)
Viele Seniorinnen und Senioren werden Opfer von Betrug - der so genannte "Enkeltrick" ist eine besonders perfide Form davon. Betrüger gaukeln den älteren Menschen am Telefon vor, ein Verwandter beispielsweise der Enkel oder die Enkelin zu sein und fordern nicht selten hohe Geldbeträge. In dem Glauben, einem Angehörigen zu helfen, machen sich die Senioren auf den Weg zur Bank oder Sparkasse, um das geforderte Geld abzuheben, um es später dem Betrüger zu übergeben. In dieser Situation könnten Bankmitarbeiter einen möglichen Betrug erkennen und vielleicht sogar verhindern.
Ein Infoblatt der polizeilichen Beratungsstelle enthält vielfältige Ansätze, wie Beschäftigte von Banken und Kreditinstituten einen "Enkeltrick" erkennen können. Darüber hinaus gibt es Verhaltensempfehlungen für den Verdachtsfall. (Das Infoblatt ist in der digitalen Pressemappe dieser Meldung hinterlegt.)
Woran erkenne ich als Bankmitarbeiter/in ein mögliches Betrugsopfer?
Wenn eine Kundin oder ein Kunde mit einer ungewöhnlich hohen Geldabhebung erscheint, die teilweise oder fast das gesamte Vermögen umfasst, sollten Sie hellhörig werden.
Folgende Fragen sollten Sie sich stellen:
- Sind solche Abhebungen für den Kunden außergewöhnlich? - Will der Kunde rasch einen Kredit? - Braucht der Kunde das Geld sofort? - Hat der Kunde einen altmodischen Vornamen? - Ist der Verwendungszweck unklar oder gar widersprüchlich? - Erhalten Sie Hinweise, dass der Kunde nichts über den
Zweck der Abhebung sagen darf?
- Wird der Kunde von einer deutlich jüngeren Person
begleitet, die auch die Auszahlung beobachtet?
Als Bankmitarbeiter genießen Sie gerade bei älteren Menschen besonderes Vertrauen. Sollten Sie also einige dieser Fragen mit "Ja" beantworten, können Sie mit dem richtigen Verhalten Ihre Mitmenschen vor dieser Betrugsform schützen.
Handlungsempfehlungen für Bankmitarbeiter
Sprechen Sie mit dem Kunden: Versuchen Sie zu Ihrem Kunden während der Bearbeitung seines Anliegens persönlichen Kontakt herzustellen. Informieren Sie sich über den Verwendungszweck des Geldes.
Fragen Sie nach dem "Enkeltrick": Erkundigen Sie sich, ob dem Senior die Betrugsform "Enkeltrick" bekannt ist.
Gehen Sie auf Nummer sicher: Lösen Sie die Raumüberwachung aus, wenn sich Begleitpersonen im Schalterbereich befinden. Rufen Sie notfalls die Polizei unter der Notrufnummer 110.
Vermitteln Sie Sicherheit: Bitten Sie Ihren Kunden für das Gespräch und die Auszahlung in einen separaten Nebenraum. Empfehlen Sie eine sichere Zahlungsform wie eine Blitzüberweisung. Machen Sie deutlich, dass Barzahlungen ein Hinweis auf einen Betrug sein können. Bieten Sie einen Anruf bei Bezugspersonen (Nachbarn, Freunden) oder Verwandten an und stellen Sie den Anruf selbst in den Geschäftsräumen her. Wichtig: Nie unter der vom vermeintlichen Enkel angegebenen Nummer anrufen, sondern eine dem Opfer vorher bekannte Telefonnummer der jeweiligen Person wählen. Auch ein Anruf bei der nächsten Polizeidienststelle ist eine Unterstützung.
Informieren Sie über den "Enkeltrick": Klären Sie Ihren Kunden über diese Betrugsform auf. Überzeugen Sie sich, dass die Informationen verstanden wurden.
Der Enkeltrick ist nur eine Masche der Betrüger. Seien Sie generell aufmerksam, wenn ein älterer Kunde ungewöhnlich hohe Bargeldbeträge abhebt oder per Geldtransfer auf ausländische Konten überweisen möchte. Sie können möglicherweise verhindern, dass Ihr Kunde oder Ihre Kundin Opfer von Betrügern wird.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de
Die Präventionsberater der Polizeidienststellen in der Polizeiinspektion Cuxhaven beraten neben Bankkunden auch die Beschäftigten von Bank- und Kreditinstituten.
Sie erreichen das Präventionsteam der Polizeiinspektion Cuxhaven unter: praevention@pi-cux.polizei.niedersachsen.de
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Cuxhaven
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Anke Rieken
Telefon: 04721/573-404
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