FW-EN: Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr
Schwelm (ots)
Am Freitagabend (07.03.2025) konnten Oliver Dag und Markus Kosch, beide stellvertretende Leiter der Feuerwehr, deutlich mehr als 100 Feuerwehrangehörige und viele Gäste aus Politik, Verwaltung, benachbarten Feuerwehren und Hilfsorganisationen in der Mensa des Märkischen Gymnasiums zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schwelm begrüßen.
In seiner Rede ging Kosch auf das vergangene Jahr 2024 ein, ordnete einige Entwicklungen hinsichtlich ihrer Relevanz für die Feuerwehr ein und blickte gemeinsam mit den Gästen und mit Hilfe einer Präsentation auf einige besondere Ereignisse des vergangenen Jahres zurück und setzte Impulse für die kommenden Monate. Auch wenn sich die Situation im hauptamtlichen Bereich gegenüber dem Vorjahr aufgrund eingeleiteter struktureller Änderungen verbessert habe, fehle weiterhin Personal und der stellvertretende Leiter ordnete die Situation als bedenklich ein, insbesondere auch unter dem Eindruck der weiterhin sehr hohen Einsatzzahlen die bearbeitet werden mussten. Insgesamt rückte die Feuerwehr Schelm im vergangenen Jahr zu 750 Einsätzen aus (zum Vergleich, im Vorjahr: 755). Im Vergleich zu den Einsatzzahlen vor 8 bis 10 Jahren sind durchschnittlich annähernd 200 Einsätze mehr pro Jahr zu bearbeiten. Kosch mahnte an, dass die Personalsituation im haupt- und ehrenamtlichen Bereich konsequent gestärkt werden müsse und die Feuerwehr nicht selber Personal akquirieren könne. In diesem Zusammenhang wies er auch auf die desolaten Zustände der Standorte der Feuerwehr und die damit verbundenen Unfallgefahren aber auch der abschreckenden Wirkung auf potenziell neues Personal hin und appellierte an Politik und Verwaltung die angefangenen Neubauprojekte weiter konsequent voranzutreiben.
Markus Kosch führte das zweite Jahr in Folge durch die Jahreshauptversammlung, da Matthias Jansen, der Leiter der Feuerwehr, seit langer Zeit krankheitsbedingt nicht im Dienst ist. Jansen galten die besten Genesungswünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung. Kosch appellierte sehr emotional an Verwaltung und Politik schnellstmöglich eine Lösung umzusetzen, die unbesetzte Stelle neu zu besetzen, da insbesondere er und Oliver Dag nicht weiterhin den Ausfall von Jansen kompensieren könnten und an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit stießen.
Hocherfreut waren Oliver Dag und Markus Kosch über die Entwicklung in der Jugendfeuerwehr. Während es im letzten Jahr freie Plätze in der Jugendfeuerwehr gab und sich beide ernsthaft Sorgen um den Nachwuchs für die Gesamtwehr machten, konnten die Lücken geschlossen werden! Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung konnten Stadtjugendfeuerwehrwart Tom Noquer und sein Team melden, dass alle Plätze der Jugendfeuerwehr wieder besetzt seien und es weitere Interessenten gibt. Gleichzeitig wurden die aktiven Einheiten durch eine Übernahme aus der Jugendfeuerwehr gestärkt und weitere stehen im Laufe des Jahres bzw. zur nächsten Jahreshauptversammlung an.
In einem Ausblick gingen die Feuerwehrchefs auf die Anpassung des Fahrzeugkonzeptes als auch auf neue leichte Schutzkleidung ein, die dringend erforderlich ist und noch 2025 beschafft werden soll. Danach ging es um die Standortprojekte der Feuerwehr. Hier dankte Kosch Politik und Verwaltung für die Unterstützung und den Willen, hier vernünftige und zeitgemäße Rahmenbedingungen für die Feuerwehrarbeit zu schaffen, mahnte aber aufgrund der hohen Unfallgefahren und des schlechten Zustandes der Bestandsgebäude ein höheres Tempo bei der Umsetzung der Projekte an. Sie stellten aber auch heraus, dass die Feuerwehr Schwelm gut funktioniere und die Motivation und Leistungsfähigkeit auch unter denkbar schlechten Rahmenbedingungen hoch sei und freuten sich über mehr als 100 aktive Freiwillige Feuerwehrfrauen und -männer die regelmäßig zu den Feuerwehrdiensten und Einsätzen kommen, an einer Vielzahl von Arbeitsgruppen oder Projekten mitarbeiten, Veranstaltungen organisieren, Jugendarbeit leisten und mit viel Motivation die Entwicklung der Feuerwehr vorantrieben.
In seinem Grußwort griff Bürgermeister Stephan Langhard viele Punkte auf und bekräftigte die Absicht, die Projekte zur Erneuerung der Feuerwehrstandorte zu bearbeiten und voranzutreiben. Langhard zeigte viel Verständnis für die aufgezeigten Probleme und sicherte zu, sich in deren Lösung einzubringen. Er freute sich über die vielen Feuerwehrangehörigen in der bis auf den letzten Platz gefüllten Mensa des Gymnasiums und dankte ihnen für ihre geleistete Arbeit und ihr Engagement zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger in Schwelm. Und auch Langhard war froh, dass die Leistungsfähigkeit und Einsatzbereitschaft so hoch sei und stellte seine Anerkennung hierfür heraus.
In einem weiteren Grußwort richtete sich der stellvertretende Kreisbrandmeister Stadtbrandinspektor Christian Zittlau als Vertreter des EN-Kreises und in Personalunion des Kreisfeuerwehrverbandes an die Feuerwehrangehörigen und Gäste. Auch er bedankte sich bei den Feuerwehrangehörigen und gab einen Ausblick auf die weitere Entwicklung des Gefahrenabwehrzentrums aber auch auf Herausforderungen durch die veränderte Sicherheitslage und den voranschreitenden Klimawandel sowie die Notwendigkeit Technik, Taktik und Ausstattung hieran anzupassen.
Den größten Teil des Abends nahmen dann Beförderungen, Ehrungen und Auszeichnungen ein. Die Leitung der Feuerwehr und Bürgermeister Stephan Langhard freuten sich, eine Vielzahl hiervon vornehmen zu können und der Bürgermeister ließ es sich nicht nehmen, jedem einzelnen Geehrten und Beförderten persönlich zu gratulieren. Aufgrund eines parallellaufenden Feuerwehreinsatzes auf der Autobahn A1 mussten einige Feuerwehrangehörige zwischenzeitlich die Veranstaltung verlassen und konnten nicht befördert werden, sondern mussten Hilfe leisten. Diese Beförderungen werden kurzfristig nachgeholt.
Als Feuerwehrmannanwärter wurden Illja Tilnyi und Lukas Alfter neu in die Feuerwehr aufgenommen. Josephine Joester wurde als Feuerwehrfrau aus der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst übernommen und Alina Meuser zur Feuerwehrfrau befördert. Leon Höpfner und Nils Kuhnen wurden zum Oberfeuerwehrmann befördert. Zu Unterbrandmeistern wurden René Adams, Maik Datzkow und Marc van Berzoijen befördert. Nach erfolgreicher Ausbildung zum Gruppenführer am Institut der Feuerwehren in Münster wurde Nick-Fabrice Höpfner zum Brandmeister befördert. Zum Oberbrandmeister wurde Nilas Erlhoff und zu Hauptbrandmeistern Christopher Vastag und Nils Abbink befördert. Nach der Absolvierung einer weiteren Ausbildung am Institut der Feuerwehren konnten Michael Panke und Sven Ronge zu Brandinspektoren und Olaf Kirst zum Brandoberinspektor befördert werden.
Der langjährige Zugführer des Löschzuges Stadt, Stadtbrandinspektor Oliver Dag, wurde von dieser Funktion entpflichtet, da er seit dem letzten Jahr in die Wehrführung aufgerückt ist. Der bisherige Stellvertreter Stadtbrandinspektor Lars Kuhnen wurde als Nachfolger zum Zugführer ernannt. Sein Vertreter bleibt, wie bisher Brandoberinspektor Stefan Rohde und als 2. Stellvertreter wurde Brandoberinspektor Olaf Kirst von Markus Kosch ernannt.
Aus dem aktiven Dienst entlassen und vom Löschzug Winterberg in die Ehrenabteilung überstellt wurde Unterbrandmeister Klaus Zippmann, der seit 1980 in der Feuerwehr aktiv ist.
Für 25-jähriges Engagement im aktiven Feuerwehrdienst konnten Oberfeuerwehrmann Timo Freiberg und Unterbrandmeister Björn Weitschat mit dem silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes NRW ausgezeichnet werden.
Eine besondere Ehrung erfuhr Stefan Rohde. Der Brandoberinspektor ist ein Aktivposten in der Feuerwehr Schwelm und kümmert sich neben seiner regulären Feuerwehrarbeit als Ausbildungsleiter um die Grundausbildung neuer Feuerwehrangehöriger und unterstützt die Wehrleitung auch bei der Verteilung und Vergabe von allen Lehrgängen im Bereich der Kreisausbildung. Darüber hinaus organisiert er eine Vielzahl weiterer Aktivitäten. Für diese besondere Leistung wurde Stefan Rohde vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Christian Zittlau mit der silbernen Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes geehrt.
Christian Zittlau hatte eine weitere Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes mitgebracht, diese Verleihung war aber durchaus ein Novum, da der Geehrte kein Angehöriger der Feuerwehr Schwelm ist. Ausgezeichnet wurde der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Ennepetal a.D. und Löschgruppenführer der Löschgruppe Külchen a.D. Timo Schemmann. Schemmann hatte diese Posten bei der Jahreshauptversammlung 2025 in Ennepetal niedergelegt. In seiner Laudatio stellte Markus Kosch heraus, dass Schemmann über viele Jahre die Thematik der interkommunalen Zusammenarbeit und Kameradschaft zwischen den Feuerwehren Ennepetal und Schwelm geprägt hat. Zwischen den Einheiten Winterberg (Schwelm) und Külchen (Ennepetal) besteht seit Jahrzehnten eine freundschaftliche Beziehung und über lange Zeit wurden gemeinsame Übungen durchgeführt, über viele Jahre wurde eine gemeinsame Grundausbildung durchgeführt und Schemmann hat unzählige Abschlussprüfungen davon abgenommen. Kosch ging auf viele Punkte mehr ein und stellte heraus, dass die Haltung von Timo Schemmann vorbildlich die Zusammenarbeit und Kameradschaft der Feuerwehren widerspiegele. Zu den ersten Gratulanten gehörten neben Bürgermeister Stephan Langhard auch Jörg Dörner, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Ennepetal und der ehemalige stv. Kreisbrandmeister und Leiter der Feuerwehr Ennepetal Rainer Kartenberg, die von der Ehrung wussten und sich sehr für und mit Timo Schemmann freuten.
Eine weitere Besonderheit stellte die Ehrung von Unterbrandmeister Michael Cunzemann dar. Cunzemann wurde mit dem goldenen Ehrenzeichen des Landes NRW mit Kranz für 50 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr ausgezeichnet, eine Ehrung, die nur sehr selten vorgenommen werden kann. Beim Verlesen der Urkunde durch den Bürgermeister war in der Mensa absolute Stille und tiefe Anerkennung für die Leistung von Michael Cunzemann zu spüren. In seiner Laudatio ging Oliver Dag auf den Werdegang von Michael Cunzemann und sein langjähriges Engagement ein, stellte dessen Integrität heraus und bedankte sich für seinen Einsatz als Fahnenträger und als Vertrauensmann im Löschzug Stadt. Für die hohe Auszeichnung wurde der beliebte und sichtlich gerührte Ausgezeichnete mit Standing-Ovations von seinen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden beglückwünscht.
Und auch die letzte Auszeichnung des Tages war außergewöhnlich. Hier durfte Markus Kosch seinen Vater, Unterbrandmeister Lothar Kosch, für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr ehren und ihm die Ehrennadel des Verbandes der Feuerwehren der Sonderstufe in Gold verleihen. In seiner sehr persönlichen und bewegenden Laudatio ging Markus Kosch auf den Werdegang seines Vaters bei der Feuerwehr ein und auch auf die gemeinsame Zeit, die Vater und Sohn in der Feuerwehr erlebten und wie er die Liebe zu dem Hobby Freiwillige Feuerwehr von seinem Vater geerbt hat. Lothar Kosch war ein Aktivposten beim Löschzug Winterberg und auch hauptberuflich bei der Feuerwehr aktiv, bis er 1998 aus dem aktiven Dienst ausschied und in die Ehrenabteilung übernommen wurde. Auch für Lothar Kosch hatten sich alle Anwesenden von ihren Plätzen erhoben und ehrten ihren Feuerwehrangehörigen mit langanhaltendem Applaus und viel Anerkennung.
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