Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf
BPOLI LUD: Derzeit achtzehn Migranten im Polizeigewahrsam - gegen drei festgenommene mutmaßliche Schleuser wird ermittelt
Niesky, Görlitz, BAB 4 (ots)
Derzeit befinden sich achtzehn Migranten im Polizeigewahrsam bei der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf. Bei den Migranten handelt es sich um zehn Männer aus dem Irak, vier Männer aus Syrien sowie um vier Männer aus der Türkei. Im Zusammenhang mit der Schleusung dieser Männer sind ein irakischer Verdächtiger (26), ein syrischer Verdächtiger (26) sowie ein georgischer Verdächtiger (43) in Erscheinung getreten. Gestern Abend, 6. September 2021, hatten sich Zeugen an die Görlitzer Polizei gewendet und mitgeteilt, dass sie eine Gruppe ausländisch aussehender Personen bei Niesky bzw. Jänkendorf (Landkreis Görlitz) gesehen haben. Streifen der Bundespolizei stellten kurz darauf gegen 18:35 Uhr zunächst sechs irakische Staatsangehörige fest. Die Iraker hielten sich zu diesem Zeitpunkt auf einem Parkplatz an der S 122 (Schäferei) auf. In der näheren Umgebung wurden gegen 19.55 Uhr ein weiterer und gegen 23.00 Uhr, dicht am Stausee Quitzdorf, nochmals drei irakische Staatsangehörige festgestellt. Die neun Aufgegriffenen sind zur Dienststelle an der Autobahn mitgenommen worden. Zwischenzeitlich wurde ein 26-Jähriger beobachtet und kontrolliert, als er zu Fuß, später als Fahrer eines VW Golf IV unmittelbar am Aufgriffsort erschien. Der 26-Jährige ist ebenfalls Iraker, besitzt eine Duldung und wohnt in Heilbronn. An dem von ihm bewegten Fahrzeug waren Heilbronner Kennzeichentafeln angebracht. Der Mann wurde festgenommen, befindet sich nun aber wieder auf freiem Fuß. Gleichfalls am 6. September waren Bundespolizisten gegen 23.30 Uhr in Görlitz, Nähe Stadtpark, auf eine fünfköpfige Gruppe dunkel gekleideter Männer aufmerksam geworden. Während vier dieser Ausländer sich mit syrischen Personaldokumenten auswiesen, zeigt der fünfte syrische Ausländer (26) seinen deutschen Aufenthaltstitel vor. Kurz nach der Feststellung übernahm der 26-Jährige das Gespräch mit den Beamten und sprach dabei Deutsch. Eine Überprüfung seiner Personalien ergab, dass es sich bei dem Mann um einen in Berlin lebenden, anerkannten Flüchtling handelt. Zum Verdächtigen machten ihn insbesondere fünf "Quer durchs Land-Tickets", die bei ihm entdeckt wurden. Möglicherweise hatte er die Fahrkarten besorgt, um gemeinsam mit den vier anderen Syrern mit dem Zug in die Hauptstadt zu gelangen. Der Beschuldigte wird gegenwärtig vernommen. Vernommen wird gerade auch der georgische Fahrer (43) eines polnischen Renault Scenic. Der 43-Jährige war heute Morgen gegen 07.00 Uhr, 7. September 2021, an der Autobahnanschlussstelle Kodersdorf ergriffen worden. Offensichtlich hatte der Mann zuvor versucht, sich der Festnahme zu entziehen. Als ihn Fahnder der Bundespolizei anhalten wollten, zog er mit seinem Pkw auf die andere Fahrspur und gab sich dann alle Mühe, das Dienstfahrzeug zu überholen. Anschließend stoppte er unvermittelt und forderte seine vier Passagiere auf, ganz schnell das Auto zu verlassen. Die Passagiere folgten seiner Anweisung und rannten über die Fahrbahn. Andere Verkehrsteilnehmer mussten ihre Fahrzeuge abbremsen oder ausweichen, um einen Aufprall mit den Geschleusten zu verhindern. Die vier Geschleusten, die sich für einen Moment abgesetzt hatten, sind türkische Staatsangehörige. Am gestrigen Abend war von ca. 19.00 Uhr bis 19.45 Uhr ein Hubschrauber der Bundespolizei im Luftraum bei Niesky zur Suche nach Personen im Einsatz. Eine Maschine war auch heute Morgen gestartet, um die Suche nach den vier Insassen aus dem Renault zu unterstützen. Der Hubschraubereinsatz konnte aber gegen 07.30 Uhr abgebrochen werden, nachdem mobile Streifen das Quartett in einem Gebüsch neben der Autobahn ausfindig gemacht hatten.
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