POL-GOE: (176/2009) Weniger Unfälle, weniger Verletzte, starker Rückgang bei den Unfalltoten - Polizeipräsident Hans Wargel zieht positive Bilanz
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Göttingen (ots)
Göttingen Mittwoch, 04. März 2009
Der Polizeipräsident der Polizeidirektion Göttingen, Hans Wargel, hat am Mittwoch, 04. März 2009, die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2008 für die Polizeidirektion Göttingen vorgestellt. Zuständig ist die Polizeidirektion Göttingen in den Landkreisen Göttingen, Northeim, Osterode, Hildesheim, Holzminden, Hameln-Pyrmont, Schaumburg und Nienburg.
"Verkehrssicherheitsarbeit hat für uns einen hohen Stellenwert, weil es um Menschenleben geht. Wir haben mehr in diese Sicherheit investiert und ein erfreuliches Ergebnis erzielt", so Polizeipräsident Wargel.
Gesamtunfallzahlen sinken weiter (- 4,88 %)
Innerhalb der Polizeidirektion Göttingen wurden die Beamtinnen und Beamten zu 28.619 (2007 = 30.087) Verkehrsunfällen gerufen. Das sind 1.468 Verkehrsunfälle weniger (minus 4,88 %) als im Vorjahr. Wichtiger Indikator für die Verkehrssicherheit sind die Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Hier ist ein Rückgang um 498 Verkehrsunfälle von 5.297 im Jahr 2007 auf 4.799 in 2008 (minus 9,40 %) zu verzeichnen.
Weniger getötete und verletzte Verkehrsteilnehmer (- 11,11 %)
Besonders erfreulich ist der Rückgang bei den getöteten Verkehrsteilnehmern. Die Zahl sank vom Jahr 2007 mit 99 Unfalltoten um elf auf 88 (- 11,11 %). Dieser Trend ist auch im Land Niedersachsen (- 6,15 %) zu beobachten, allerdings sind die Rückgänge in der PD Göttingen deutlich größer. Rückgänge der Verkehrstoten hat es mit 4 % auf den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften gegeben. Hier fiel die Zahl von 75 auf 72 Getötete. Bei den Schwerverletzten liegt insgesamt ein Rückgang von 1.168 in 2007 um 75 auf 1.093 Personen im Jahr 2008 (- 6,42 %) vor. Ebenso ging die Zahl der Leichtverletzten von 5.710 in 2007 auf 5.014 Personen im Jahr 2008 (- 12,19 %) zurück. "Diese positive Entwicklung übertrifft sogar den Landestrend", so Wargel.
Weniger getötete Junge Fahrerinnen und Fahrer (- 32 %)
Im Jahr 2008 ist die Zahl der getöteten Jungen Fahrerinnen und Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren von 25 auf 17 (- 32,00 %) gesunken. 2002 waren in der PD Göttingen noch 33 Unfalltote in dieser Altersgruppe zu verzeichnen. Somit ist seit 2002 bis zum Jahr 2008 ein Rückgang um fast 50 Prozent festzustellen. 219 Personen (Vorjahr 226) aus dieser Altersgruppe wurden bei Verkehrsunfällen schwer verletzt. Besorgniserregend ist, dass von den getöteten und schwer verletzten Jungen Fahrerinnen und Fahrern 161 den Unfall selbst verursacht haben.
Rückgang bei den tödlich verletzten Kindern
Im Jahr 2008 ist ein Kind bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt worden. Das ist nach dem deutlichen Rückgang im Jahr 2007 auf drei Kinder ein weiterer erfreulicher Rückgang. Die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Kinder liegt somit seit Jahren auf sehr niedrigem Niveau. Wargel: "Die Maßnahmen der Schulwegsicherung wie die Aktion 'Kleine Füße' sind hier weiterhin sehr erfolgreich."
Rückgang bei den Baumunfällen (- 9 %)
Ebenfalls im Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit standen die sog. Baumunfälle. 30 Menschen (2007 = 33) kamen im Jahr 2008 hierbei ums Leben. Das sind neun Prozent weniger als im Vorjahr. Die Anzahl der Verkehrsteilnehmer, die einem Baumunfall zum Opfer fielen, konnte seit dem Jahr 2003 von 50 auf nunmehr 30 (2008) reduziert werden, ein Minus von 40 Prozent. Auch die Zahl der schwerverletzten Verkehrsteilnehmer aufgrund eines Baumunfalls war rückläufig. Im Jahr 2007 lag diese Zahl noch bei 149 und konnte nunmehr um 17 auf 132 Unfallopfer reduziert werden (minus 11,41 %). "Die Baumunfallkompetenzteams haben sich bewährt", so der Polizeipräsident. In den Kompetenzteams untersucht die Polizei gemeinsam mit Straßenbauämtern und weiteren Trägern von Verkehrssicherheitsarbeit, wie der Landesverkehrswacht und der Unfallforschung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, baumunfallbelastete Strecken. Bei Bedarf werden Präventionsmaßnahmen vorgeschlagen und umgesetzt.
Mehr Geschwindigkeitskontrollen (+ 5,37 %)
Bei den Geschwindigkeitskontrollen verzeichnet die Polizei eine Steigerung bei den Ordnungswidrigkeiten von 26.964 auf 28.412 (+ 5,37 %), bei den Verwarngeldern von 22.966 auf 23.636 (+ 2,92 %). 80 % der Opfer kommen bei Unfällen außerhalb geschlossener Ortschaften ums Leben. Wargel: "Gerade hier werden wir weiter kontrollieren. Wir wollen das sichtbar und in Form von Anhaltekontrollen tun."
Weniger Verkehrsunfälle auf den Autobahnen (- 13,33 %)
In der Polizeidirektion Göttingen gibt es 156 Autobahnkilometer. Neben der Bundesautobahn A 7 gehört auch die Autobahn 38 mit dem Heidkopftunnel dazu. Gegenüber dem Vorjahr gingen die Unfälle von 1.823 um 243 auf 1.580 weiter zurück (- 13,33 %). Drei Menschen starben (Vorjahr 6), 40 Menschen wurden schwer verletzt (Vorjahr 65). "Die Autobahnen zählen zu den verkehrssichersten Strecken", so Wargel.
Mehr Alkoholkontrollen (+ 2,08 %) / Weniger Unfälle unter Alkoholeinfluss (- 8 %)
Die Polizei hat bei verstärkten Kontrollen mehr Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss festgestellt. Gegenüber 2.258 im Jahr 2007 waren es im vergangenen Jahr 2.305 Personen (+ 2,08 %). Unfälle unter Alkoholeinfluss nahmen demgegenüber um 8 % von 632 im Jahr 2007 auf 582 in 2008 ab.
Mehr Drogenkontrollen bei Verkehrsteilnehmern (+ 212 %)
Neben den Fahrten unter Alkoholeinfluss bereiten der Polizei weiterhin die Zahl von Fahrten unter Drogen- und Medikamenteneinfluss Sorge. Die Anzahl der festgestellten Drogenfahrten stieg vom Jahr 2006 mit 443 über das Jahr 2007 mit 918 im Jahr 2008 auf 1.383. Das entspricht einem Anstieg von 212 %. "Die Zahlen sind gestiegen, weil wir erheblich mehr kontrolliert haben. Ich bin überzeugt davon, dass sich diese Kontrollen auf die Verkehrssicherheit auswirken. Wir werden das weiter so intensiv machen", sagte der Behördenleiter. Die Polizeidirektion Göttingen hat deshalb spezialisierte Drogenkontrollgruppen eingerichtet, ausgebildet und ausgestattet. Die Verkehrsteilnehmer können davon ausgehen, dass die Polizei in der Lage ist, Drogenbeeinflussung im Straßenverkehr sicher zu erkennen. "Wer sich unter Alkohol und Drogen ans Steuer setzt, nimmt in Kauf, dass er Menschen tötet", so Wargel weiter.
Weniger Verkehrsunfallfluchten (- 4,30 %)
Um 4,30 % von 5.649 auf 5.406 ist die Zahl der Verkehrsunfallfluchten gesunken. Die aufgeklärten Fälle lagen bei 2.066, das entspricht einer Aufklärungsquote von rund 38,2 %. Im Jahr 2007 lag die Aufklärungsquote noch bei 37 %. Bei den Verkehrsunfallfluchten mit Personenschaden ist gegenüber 397 in 2007 ein Rückgang um 11,08 Prozent auf 353 zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote lag im Jahr 2008 mit 46,6 Prozent weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und über dem Landesdurchschnitt von 45 %.
Grafiken zur Verkehrsunfallstatistik 2008 für die Polizeidirektion Göttingen entnehmen Sie bitte der im Presseportal beigefügten Anlage zu dieser Pressemitteilung.
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