POL-DN: Fahndung nach Forensikpatienten noch ohne Erfolg
Düren (ots)
Die Polizei fahndet weiter mit Hochdruck nach den beiden am vergangenen Samstagabend aus dem Maßregelvollzug geflüchteten Patienten der Rheinischen Kliniken Düren. Dies bezieht sich insbesondere auch auf das persönliche Umfeld der Gesuchten. Derzeit ist der Aufenthalt der beiden 32 und 39 Jahre alten türkischstämmigen Männer jedoch noch vollkommen unbekannt.
Die Einsatzleitstelle der Polizei in Düren wurde am Samstag, gegen 20.27 Uhr, von dem Verschwinden der nach § 63 StGB im "forensischen Dorf" untergebrachten Personen informiert. Bei den sofort eingeleiteten Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen, zu der auch die Einleitung einer Öffentlichkeitsfahndung zählte, konnte festgestellt werden, dass Ayhan Topcu und Ismail Karatas vermutlich im Schutze der Dunkelheit mit Hilfe einer langen Metallstange, die sie im Bereich eines Sportplatzes aus dem Boden gebrochen und zwischen einer Balustrade und der Krone der Außenmauer aufgelegt hatten, die Flucht aus dem Gelände gelungen ist. Eine Absuche der Stationen und des Gelände war bis dahin erfolglos verlaufen. Durch den Einsatz von Spürhunden des Arbeiter-Samariter-Bundes konnten zwei mögliche Fluchtwege aufgenommen werden. Die eine Spur führt zu einem Besucherparkplatz an der Akazienstraße, die andere in Richtung der Bundesstraße 56. Beide Fährten verlieren sich dann jedoch ohne weitere fahndungsrelevanten Erkenntnisse.
Bei den Befragungen von Mitpatienten wurde bekannt, dass beide Flüchtige sich in Richtung der Türkei absetzen wollen. Aufgrund hier vorliegender Erfahrungswerte dürften Beide mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Raum Düren bereits sehr schnell nach ihrem Verschwinden verlassen haben.
Nach Angaben der behandelnden Ärzte wurden beide Patienten medikamentiert. Durch das Fehlen der Arzneimittel könnte das bei ihnen in einer Bedrängungssituation zu einer aggressiven oder unbeherrschten Reaktion führen.
Ayhan Topcu ist 32 Jahre alt und wurde durch die Staatsanwaltschaft Duisburg bereits seit mehreren Jahren wegen Gefährlicher Körperverletzung und versuchten Totschlages in den Rheinischen Kliniken Düren untergebracht.
Die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus des 39 Jahre alten Ismail Karatas wegen versuchten Mordes wurde durch ein Urteil des AG Langenfeld aus dem Jahre 2000 angeordnet. Ihm gelang bereits im Mai 2005 schon einmal die Flucht im Rahmen einer therapeutischen Gruppenaktivität in Köln. Er konnte erst im Februar 2007 den Rheinischen Kliniken wieder zugeführt werden, nach dem er zuvor in Sofia (Bulgarien) festgenommen worden war. Straftaten, die er in diesem Zeitraum begangen haben könnte, wurden jedoch nicht bekannt.
Die Polizei bittet alle Personen, die zu der Flucht und deren Umständen sowie zum Aufenthaltsort der gesuchten Personen Angaben machen können, sich dringend bei der Einsatzleitstelle der Polizei unter Telefonnummer 0 24 21/949-2425 oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
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