POL-REK: 211125-2: Telefonbetrüger erbeuteten Bargeld mit dreisten Lügengeschichten
Rhein-Erft-Kreis (ots)
Betrüger riefen an oder schrieben Nachrichten über Messengerdienst
In drei Fällen kam es am Mittwoch (24. November) im Rhein-Erft-Kreis zu vollendeten Betrugsdelikten.
In Brühl ereignete sich zumindest der finanziell gewichtigste Fall. Betrüger sollen eine Seniorin bereits am Mittwoch (17. November) 22.30 Uhr angerufen und sich als Polizeibeamte ausgegeben haben. In dem Telefonat beschrieb der falsche Polizist laut Angaben der Rentnerin immer wieder, dass sie auf der Liste einer Verbrecherbande stehen würde und es im Umfeld ihrer Wohnanschrift bereits mehrere Einbrüche gegeben habe. Die Betrüger sollen sie aufgefordert haben, Fenster und Türen zu schließen und zu Wertgegenständen befragt haben. Danach sei das Telefonat beendet worden. Einen Tag darauf (18. November) gegen 8.30 Uhr rief der falsche Ermittler erneut an und forderte die Seniorin auf, Bargeld bei der Bank abzuheben. Die Seniorin soll mit einem vom Betrüger bestellten Taxi zur Bank gefahren sein und einen fünfstelligen Bargeldbetrag abgehoben haben. Wenig später habe dann ein Unbekannter das Bargeld abgeholt. Die Betrüger ließen jedoch nicht locker, so dass sie die Seniorin am Freitag (19. November) erneut aufforderten Geld abzuheben und auszuhändigen. Glücklicherweise war an diesem Tag die Auszahlung bei einer Hürther Bank misslungen. Am Mittwoch (24. November) gegen 9 Uhr meldeten sich die Betrüger unter dem Vorwand, dass in der Bank Falschgeld kursieren würde, so dass die Seniorin zum Schutz davor mehrere tausend Euro abheben und aushändigen soll. Der Aufforderung kam die Seniorin erneut nach und überreichte das Bargeld um 10. 30 Uhr einem Abholer an ihrer Wohnanschrift. Als die falschen Polizisten zur vereinbarten Einzahlung des Geldes nicht erschienen, wurde die Seniorin misstrauisch und verständigte die Polizei.
In einem weiteren Fall in Frechen sollen Betrüger Geld auf ein anderes Konto überwiesen und einen fünfstelligen Betrag erbeutet haben. Eine 47-Jährige erhielt am Mittwoch (24. November) gegen 17 Uhr einen Anruf eines vermeintlichen Bankmitarbeiters. Der Mitarbeiter gab vor, dass von ihrem Konto Überweisungen vorgenommen worden seien und sie nun die Daten ihres Online-Banking-Zugangs herausgeben soll, um die Überweisungen zu stoppen. Nach der Übermittlung von sieben TAN und der Beendigung des Telefonats konnte sich die Geschädigte nicht mehr beim Online-Banking anmelden. Sie kontaktierte ihre Bank. Der Mitarbeiter erklärte ihr, dass es sich um einen Betrug handle und man nur noch versuchen könne, das Geld zurück zu überweisen.
Im dritten Fall gaukelte ein Betrüger einer 62-jährigen Erftstädterin über einen Messengerdienst vor, ihr Sohn zu sein und eine neue Telefonnummer zu haben. Er soll sie darum gebeten haben eine Rechnung für ihn zu bezahlen. Da sie dies in der Vergangenheit schon einmal gemacht habe, kam ihr die Bitte nicht ungewöhnlich vor. Sie überwies den Betrag. Als sie wenig später mit ihrem Sohn darüber gesprochen habe, stellte sie fest, dass er weder eine neue Telefonnummer noch um Geld gebeten hat.
Die Polizei rät:
Seien Sie immer skeptisch, wenn Sie der Anrufer am Telefon nach Wertgegenständen, Schmuckstücken, Bargeld oder nach Bankdaten fragt. Legen Sie auf und rufen Ihre Angehörigen eigenständig auf einer Ihnen bekannten Telefonnummer an. Lassen Sie sich nicht durch den Anrufer verbinden. Polizeibeamte, Staatsanwälte und andere Amtsträger verlangen niemals die Herausgabe von Bargeld oder Wertgegenständen. Eine Benachrichtigung über in Not geratene Familienangehörige erhalten Sie in der Regel persönlich. Lassen Sie keine fremden Personen in Ihre Wohnung und händigen Sie diesen keine Wertgegenstände aus. Haben Sie Fragen, wie Sie sich vor solchen Betrugsdelikten schützen können, stehen Ihnen gerne unsere Berater der Kriminalprävention unter der Rufnummer 02233 52-4817 zur Verfügung. (akl)
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