Landeskriminalamt Baden-Württemberg
LKA-BW: Zweiter Aktionstag #aktivgegenHassundHetze am 15. Dezember 2022
Stuttgart (ots)
"Lauter! Stärker! #aktivgegenHassundHetze" - unter diesem Titel findet am Donnerstag, den 15. Dezember 2022, der zweite landesweite Aktionstag der Task Force gegen Hass und Hetze des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg statt. Drei aufeinander aufbauende Videoclips erzählen über den Tag verteilt die Geschichte der Influencerin und Miss Germany 2019, Nadine Berneis, die nach ihrer Misswahl viel Zuspruch im Netz erfährt, aber auch erstmals mit Hass konfrontiert wird.
Ziel des Aktionstages ist es, die Auswirkungen von Hasskommentaren für Betroffene auf der einen Seite, aber auch für "Haterinnen" und "Hater" auf der anderen Seite zu verdeutlichen und darzustellen, warum Hasskriminalität eine Gefahr für uns alle ist.
Nadine Berneis ist hauptberuflich Polizeibeamtin und nebenbei als Influencerin aktiv. Im Jahr 2019 gewinnt sie die Wahl zur Miss Germany, ihre Followerzahl verdoppelt sich in der Folge. Es interessieren sich aber nicht nur "Fans" für Nadine, ihr Erfolg ruft auch Haterinnen und Hater auf den Plan. Nadine ist verunsichert, verletzt und fragt sich, wie sie mit den abwertenden und feindlichen Kommentaren umgehen soll. Kaum laut darüber nachgedacht, erfährt Nadine in den Clips Unterstützung von Expertinnen und Experten der Polizei, der Justiz, dem Verfassungsschutz und der Hilfsorganisation HateAid.
So geben ihr unter anderem Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz und die Präsidentin des Landesamtes für Verfassungsschutz, Beate Bube, wichtige Impulse. "Das Anzeigen von Hasskommentaren lohnt sich. Die Polizei geht nicht nur jeder Anzeige nach, sondern konnte 2021 auch in mehr als der Hälfte aller Fälle die Verfasser von Hasskommentaren ermitteln", betont Dr. Stefanie Hinz und unterstreicht, wie wichtig es ist, bei entsprechenden Beiträgen zu reagieren.
Der Fokus der Story liegt neben der Hilfe für Nadine als Betroffene auch darauf, zu verdeutlichen, dass Hass im Netz einen offenen Diskurs unterdrückt und damit unsere Demokratie gefährdet. Dies bestärkt auch Präsidentin Beate Bube: "Hasskriminalität wirkt sich nicht nur auf einzelne Personen aus, sondern auch auf unsere gesamte Gesellschaft und unser Zusammenleben." Bereits heute verzichtet die Mehrheit der Jugendlichen lieber darauf, den eigenen Standpunkt offen im Netz zu vertreten, aus Angst vor einem Shitstorm oder eben Hasskommentaren.
Andreas Stenger, Präsident des Landeskriminalamtes und Verantwortlicher für die Task Force gegen Hass und Hetze gibt zu bedenken: "Wenn junge Menschen als zukünftige Verantwortungsträger in unserem Land aus Sorge vor negativen Reaktionen schweigen, statt eine konstruktive Auseinandersetzung zu suchen, gefährdet das in Zukunft eine gesunde und beteiligungsorientierte Demokratie. Unsere Clips ermutigen dazu, lauter und stärker zu sein und aktiv die Gesellschaft mitzugestalten, in der wir leben wollen."
Hinter den Botschaften des Aktionstages und zur Null-Toleranz-Strategie für Hass im Netz steht auch die Landesregierung mit ihrem Kabinettsausschuss 'Entschlossen gegen Hass und Hetze'.
"Hass kann jede und jeden von uns treffen und sich an den unterschiedlichsten Merkmalen festmachen - ob nun am Geschlecht, dem Glauben oder der Hautfarbe, das alles kann eine Angriffsfläche bieten. Denjenigen, die mit Hass und Hetze ihrer Bösartigkeit freien Lauf lassen, setzen wir ein klares Stoppschild entgegen und machen vor allem eines deutlich: Die Betroffenen sind nicht alleine. Wir stehen fest an ihrer Seite", so der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl zur Veröffentlichung der drei Videoclips.
Die Clips werden am Aktionstag jeweils um 06.30 Uhr, um 11:30 Uhr und um 17:00 Uhr auf den Social-Media-Kanälen der Polizei veröffentlicht. Im Anschluss haben die Follower die Möglichkeit, bei einem Live Q+A der Protagonistin Nadine Berneis und der Leiterin der Task Force gegen Hass und Hetze, Polizeioberrätin Bettina Rommelfanger, Fragen rund um den Themenkomplex "Hatespeech" zu stellen. Das Live Q+A beginnt direkt nach der Veröffentlichung des dritten Videoclips auf dem Instagram-Kanal der Polizei Baden-Württemberg.
Weitere Informationen, auch zum ersten Aktionstag, können unter www.initiative-toleranz-im-netz.de abgerufen werden.
Rückfragen bitte an:
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Pressestelle
E-Mail: pressestelle-lka@polizei.bwl.de
Telefon: 0711 5401 2044
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