POL-PPWP: Vier Männer im Verdacht des Menschenraubs
Kaiserslautern (ots)
Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern und des Polizeipräsidiums Westpfalz
Zwei 21-jährige Männer und ein 24-jähriger Mann aus der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach sowie ein 42-Jähriger aus Kaiserslautern stehen im Verdacht des Menschenraubs. Nach den bisherigen Erkenntnissen vereinbarte der 24-Jährige unter falschem Namen telefonisch ein Treffen mit einem 43-jährigen Handwerker aus der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach auf dem Mitfahrerparkplatz am PrePark in Kaiserslautern am späten Nachmittag des 01.04.2020. Vereinbart war, dass beide dann zu einer nicht näher bezeichneten amerikanischen Kaserne fahren sollten, um dort Einzelheiten einer neuen Heizungsanlage zu besprechen. Auf diese Weise brachte der 24-Jährige den 43-Jährigen dazu, ihm von dem Treffpunkt am PrePark erst im Auto, dann ein kurzes Stück zu Fuß in ein Waldstück an der A6 bei Mehlingen zu folgen, wo die beiden 21-Jährigen und der 42-Jährige in einem angemieteten Kleintransporter bereits warteten, bewaffnet mit zwei Kalaschnikows, zwei Pistolen und einem Schlagstock. Diese drei Männer waren vermummt und trugen Kleidungsstücke mit der Aufschrift "Polizei". Nach den bisherigen Erkenntnissen fesselten, schlugen und traten diese drei Komplizen den Geschädigten und bedrohten ihn mit dem Tode. Sie brachten ihn dazu, telefonisch seine Ehefrau und Tochter zur Aushändigung von über 10.000 Euro in bar an den vierten Komplizen zu veranlassen und weitere Zahlungen zu versprechen und Vertragsdokumente zu unterschreiben. Ferner nahmen sie ihm eine wertvolle Uhr ab. Dann ließen sie ihn in dem Waldstück unter weiteren Drohungen frei.
Die Kriminaldirektion Kaiserslautern bildete eine Sonderkommission. Die umfangreichen Ermittlungen führten zur Identifizierung der genannten Tatverdächtigen. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse wenige Wochen nach der Tat erließ die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Kaiserlautern auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern Haftbefehle wegen Fluchtgefahr bzw. Verdunklungsgefahr gegen alle vier Tatverdächtigen. Ein Haftbefehl wurde später gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. In rechtlicher Hinsicht wird den vier Tatverdächtigen erpresserischer Menschenraub vorgeworfen. Maßnahmen zur Einziehung des durch die Tat erlangten Lösegelds wurden ergriffen. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. |stakl
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