POL-PPWP: Nach Schockanruf Geld übergeben
Landkreis Kaiserslautern (ots)
Von einem sogenannten Schockanruf hat sich ein Mann aus dem Landkreis Kaiserslautern derart einschüchtern lassen, dass er seine ganzen Ersparnisse einem Unbekannten übergab. Die Geschichte, die ihm Angst gemacht hatte, war allerdings frei erfunden. Das Geld des Seniors aus der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau ist weg.
Der 88-Jährige hatte am vergangenen Freitag vormittags einen Anruf erhalten, bei dem sich ein Mann und eine Frau als Polizisten ausgaben. Sie behaupteten, dass die Tochter des Seniors einen Unfall verursacht habe, bei dem ein Mensch gestorben sei. Die Tochter sitze deshalb nun im Gefängnis und könne nur gegen Kaution wieder freigelassen werden. Eine weinende und um Hilfe bittende Frau "bestätigte" die Geschichte.
In der Aufregung erkannte der 88-Jährige die Betrugsmasche nicht. Er suchte alles an Bargeld zusammen, was er zu Hause aufbewahrte, und übergab rund zwei Stunden später an seiner Haustür einem Abholer die Scheine - insgesamt eine fünfstellige Summe.
Erst danach kam der Mann auf die Idee, bei seinen Familienangehörigen anzurufen und nachzufragen. Dabei stellte sich dann heraus, dass niemand einen Unfall hatte und es allen gut geht. Daraufhin erstattete der 88-Jährige Anzeige bei der Polizei.
Von dem Unbekannten, der das Geld abholte, liegt folgende Beschreibung vor: ungefähr 28 bis 30 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß, etwas kräftigerer Körperbau. Der Mann hatte dunklere, nach hinten gegelte Haare und ein gepflegtes Äußeres. Er trug eine beigefarbenes T-Shirt und sprach Deutsch mit nicht identifizierbarem Akzent. Weitere Hinweise nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0631 369-2620 jederzeit entgegen.
Leider gelingt es Betrügern immer wieder, Menschen mit solchen Schockanrufen so zu verängstigen, dass sie ohne weiter darüber nachzudenken, ihr Bargeld an völlig fremde Menschen übergeben. Wir empfehlen Ihnen: Egal, wie beunruhigend die Nachricht am Telefon auch ist, versuchen Sie Ruhe und einen klaren Kopf zu bewahren. Rufen Sie unbedingt selbst bei Ihren Familienangehörigen an und klären Sie ab, ob es tatsächlich wahr ist, was Ihnen erzählt wurde. Glauben Sie nicht einfach jedem Anrufer, der sich bei Ihnen meldet - bleiben sie misstrauisch, auch wenn die Geschichte plausibel klingt. Und lassen Sie sich nicht dazu überreden, Bargeld herauszugeben oder zu überweisen! Die Polizei würde niemals per Telefon Geld für eine Kaution oder ähnliches verlangen und dann einen Abholer vorbeischicken! |cri
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