All Releases
Follow
Subscribe to Polizeipräsidium Rheinpfalz

Polizeipräsidium Rheinpfalz

POL-PPRP: Die Polizei warnt vor falschen Microsoft-Mitarbeitern am Telefon

Ludwigshafen (ots)

Das Telefon klingelt. Ein Unbekannter meldet sich und stellt sich als Mitarbeiter von Microsoft vor. Er behauptet, der Rechner (Computer oder Laptop) sei von Viren befallen. In diesem Fall legt man am besten den Hörer gleich wieder auf. Denn am anderen Ende der Leitung sitzen höchstwahrscheinlich Betrüger, die nichts mit Microsoft zu tun haben.

Im Laufe dieses Monats kam es im Bereich der Kriminalinspektion Ludwigshafen zu mehreren Fällen von Anrufen falscher Microsoft-Mitarbeiter.

Nachfolgend berichten wir über drei Beispielsfälle mit hohem Schaden.

Am Morgen des 08.05.2019 wurde ein 62-Jähriger aus Waldsee von einem angeblichen Microsoft Mitarbeiter angerufen. Dieser teilte ihm mitgeteilt, dass er gehackt worden sei. Zur Überprüfung des "Sicherheitssystems" gab der 62-Jährige daraufhin dem angeblichen Microsoft Mitarbeiter mehrere TANs für insgesamt zwei Konten durch. Anschließend kaufte er noch iTunes-Karten für 1.500 Euro. Von seinen beiden Konten wurden insgesamt 17.000EUR abgehoben. Aufmerksam auf die Betrugsmasche wurde der 62-Jährige erst durch einen Zeitungsartikel.

Am Morgen des 11.05.2019 erhielt ein 51-Jähriger aus Mutterstadt einen Anruf eines angeblichen Microsoft-Mitarbeiters. Ihm wurde mitgeteilt, dass sein "Computerzugang" gehackt wurde. Im Verlauf des "Servicegespräches", bei dem der 51-Jährige aufgefordert wurde, verschiedene Aktionen und Transaktionen am PC durchzuführen, wurden von seinen Konten 2.300 Euro abgebucht. Anschließend kaufte der 51-Jährige nach Aufforderung noch für 300 Euro i-Tunes-Karten, um das Problem an seinem PC gänzlich zu beheben.

Am Morgen des 21.05.2019 erhielt ein 62-Jähriger aus Ludwigshafen einen Anruf eines angeblichen Microsoft Mitarbeiters. Dieser gab an, die Software und die Lizenz des 62-Jährigen seien fehlerhaft und durch eine Überweisung von 50 Euro in fünf einzelnen Transaktionen á 10 Euro würde dies behoben werden können. Der Geschädigte erlaubte den Fremdzugriff auf seinen Rechner und bestätigte die Transaktionen á 10 Euro. Bei der Kontrolle des Onlinebanking bemerkte er dann allerdings, dass ihm insgesamt ein Betrag von 3517,05 Euro abgebucht wurde.

Die Masche ist immer die gleiche: Die angeblichen Microsoft-Mitarbeiter behaupten, dass der Rechner des Angerufenen Fehler aufweise, von Viren befallen oder gehackt worden sei oder ein neues Sicherheitszertifikat benötige und bieten ihre Hilfe an. Dazu sollen ihre Opfer auf ihren Geräten eine Fernwartungssoftware installieren, mit der die angeblichen Probleme gelöst werden können.

Das Problem: Mit diesem Programm haben die Betrüger Zugriff auf die Rechner ihrer Opfer und können sensible Daten, beispielsweise Passwörter, für das Online-Banking ausspähen. Darüber hinaus verlangen sie für ihre vermeintliche Service-Leistung eine Gebühr. Manchmal fordern sie für das Erneuern einer angeblich abgelaufenen Lizenz ebenfalls Geld oder sie überreden ihre Opfer dazu, einen kostenpflichtigen Wartungsvertrag einzugehen.

Weigern sich die Betroffenen zu zahlen oder auf das Angebot einzugehen, drohen die Täter mit dem Sperren des Rechners und dem Verlust der Daten. Sie fragen unter anderem nach den Kreditkartendaten oder nutzen während des Fernzugriffs das Online-Banking des Geschädigten. Unter dem Vorwand die Transaktion sei fehlgeschlagen, verlangen sie unter anderem Zugriff auf weitere Zahlungsarten und fordern eine nochmalige Zahlung. Zum Teil werden die Opfer dazu aufgefordert, Gutscheincodes (z.B. iTunes) für das Bezahlen im Internet zu erwerben.

So schützen Sie sich:
- Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert 
Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei 
Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach 
den Hörer auf.
-Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkonto- oder 
Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) 
heraus.
-Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren 
Rechner beispielsweise mit der Installation einer 
Fernwartungssoftware.
Wenn Sie betroffen sind:
- Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn runter. 
Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich 
betroffene Passwörter.
-Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf
Ihrem Rechner löschen.
-Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, 
deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
-Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits 
getätigte Zahlungen zurückholen können.
-Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
-Sie können den Betrugsversuch zusätzlich bei Microsoft melden: 
https://www.microsoft.com/de-DE/reportascam/

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Rheinpfalz
Thorsten Mischler
Telefon: 0621-963-1030
E-Mail: pprheinpfalz.presse@polizei.rlp.de
www.polizei.rlp.de/pp.rheinpfalz

Pressemeldungen der Polizei Rheinland-Pfalz sind unter Nennung der
Quelle zur Veröffentlichung frei.

Original content of: Polizeipräsidium Rheinpfalz, transmitted by news aktuell

More press releases: Polizeipräsidium Rheinpfalz
More press releases: Polizeipräsidium Rheinpfalz
  • 28.05.2019 – 11:49

    POL-PPRP: Befreiung aus dem Kleidercontainer

    Ludwigshafen (ots) - Dass sich ein vermeintlich schrecklicher Einsatz manchmal zu einem ganz harmlosen entpuppen kann, erlebten am Montagabend (27.05.2019, 18 Uhr) zwei Kollegen auf dem Otto-Thiel-Platz. Eine besorgte Anruferin hatte zu diesem Zeitpunkt gemeldet, dass aus einem Kleiderspende-Container deutlich das Weinen eines Babys zu hören sei. Auch durch die kurz darauf eintreffenden Polizeibeamten konnte nicht sicher ...

  • 28.05.2019 – 11:48

    POL-PPRP: Junge auf Dach sorgt für Einsatz

    Ludwigshafen (ots) - Am 27.05.2019 gegen 18:45 Uhr meldeten mehrere Anrufer, dass sich ein Junge auf dem Dach eines sechsstöckigen Mehrfamilienhauses in der Friedrich-Lux-Straße befinde und am Rand des Daches liegen würde. Beim Eintreffen der Polizeibeamten befand sich der Junge nicht mehr auf dem Dach. Durch mehrere Zeugenaussagen konnte schließlich ein 13-Jähriger ausgemacht werden. Er gab zu, auf dem Dach gewesen ...

  • 28.05.2019 – 10:49

    POL-PPRP: Zeugen gesucht

    Ludwigshafen (ots) - Am 27.05.2019 zwischen 11:30 Uhr und 16:30 Uhr wurde in der Oggersheimer Straße eine Fußgängerampel durch eine bislang unbekannten Fahrer/ eine unbekannte Fahrerin beschädigt. Bei dem Fahrzeug handelt es sich vermutlich um einen LKW, einen Bus oder einen Traktor. Der oder die Unfallverursacher/in entfernte sich anschließend unerlaubt vom Unfallort. An der Ampel entstand ein Sachschaden von etwa 300 Euro. Wer Angaben zum Unfall machen kann, wird ...