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POL-PPRP: Wieder mehrere "Schockanrufe" bei Ludwigshafener Bürgerinnen und Bürger - Polizei sucht Zeugen nach Geldübergabe

Ludwigshafen (ots)

Mehrere sogenannte "Schockanrufe" erhielten Ludwigshafener Bürgerinnen und Bürger am 17.02.2022.

So bekam ein 79-Jähriger einen Anruf von einem falschen Polizeibeamten, der ihm mitteilte, dass seine Tochter einen Unfall gehabt habe. Dabei sei die Unfallgegnerin verstorben. Die Tochter würde sich nun in U-Haft befinden. Die Behandlungskosten würden sich auf eine hohe Summe belaufen. Er wurde gefragt, ob er Geld zuhause habe oder ob er Geld bei der Bank abheben könne. Dies verneinte der Senior, der zudem gar keine Tochter hatte, und legte auf.

Bei einem 81-Jährigen rief eine Frau an, die sich als seine Tochter ausgab und jammerte, dass sie einen Unfall gehabt habe und die Polizei sie nicht gehen lassen würde. Im Anschluss daran wurde der Hörer weitergeben und ein Mann meldete sich mit "Polizei Mannheim". Während der unbekannte Anrufer Geld forderte, jammerte die vermeintliche Tochter im Hintergrund weiter. Der gewiefte Senior, der den betrügerischen Anruf erkannte, wählte parallel den Notruf. Da die Anrufer währenddessen merkten, dass sie keine Chance hatten, von dem Senior Geld zu erhalten, beendeten sie das Telefonat.

Auch eine 64-Jährige wurde von einem Unbekannten angerufen, der angab von der Polizei Mannheim zu sein. Er teilte ihr mit, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall mit einem tödlichen Verletzten verursacht hätte. Die 64-Jährige könne aber ihre Tochter mit Zahlung von 150 000 Euro vor einer Haftstrafe bewahren. Als die 64-Jährige angab, dass sie nicht so viel Geld hätte, wurde sie nach Goldbarren oder Schmuck befragt. Auch die 64-Jährige war clever und schrieb gleichzeitig zu dem Telefonat an ihren Schwiegersohn eine Nachricht, um sich rück zu versichern. Nachdem dieser ihr mitteilte, dass es ihrer Tochter gut gehen würde, beendete sie sofort das Telefonat mit dem Betrüger.

Eine 72-Jährige erhielt gegen 16:00 Uhr ebenfalls einen Anruf von einer Frau, die sich als ihre Tochter ausgab und erklärte, dass sie einen Unfall gehabt und jemanden überfahren habe, der jetzt tot sei. Die angebliche Tochter gab dann das Gespräch an eine Polizistin weiter. Diese erklärte der Seniorin, dass ihre Tochter nicht ins Gefängnis müsse, wenn sie eine Kaution zahlen würde. Da für die 72-Jährige der Anruf so glaubhaft war und sie unter Schock stand, fuhr sie mit dem Taxi zur Bank und hob einen fünfstelligen Betrag ab. Danach fuhr sie mit dem Taxi weiter, da sie telefonisch von der angeblichen Polizistin in die Salzburgerstraße beordert wurde. Dort sollte sie sich mit einem Anwalt treffen. Während der Fahrt in die Salzburgerstraße wurde sie dann auch von einem angeblichen Anwalt angerufen. Dieser habe ihr zunächst gesagt, dass sie sich vor dem Marienkrankenhaus treffen würden, kurze Zeit später erklärte er ihr dann aber, dass sie angeblich zu spät sei, er bereits auf dem Weg zum Amtsgericht sei und sie die Kaution einer Mitarbeiterin in der Salzburgerstraße übergeben solle. Die immer noch unter Druck und unter Schock stehende 72-Jährige übergab daraufhin gegen 18:00 Uhr in der Salzburgerstraße das Geld einer Frau.

Die unbekannte Frau war etwa 30-35 Jahre alt, circa 1,70 m groß und hatte dunkelbraune, glatte, zusammengebundene Haare, braune Augen und ein gepflegtes Gesicht. Sie trug einen schwarzen langen Blazer, einen hellen Rock bis übers Knie und Strumpfhosen. Zudem hatte sie eine schwarze Handtasche bei sich.

Wer etwas gesehen hat und Angaben zu der unbekannten Frau geben kann, wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Ludwigshafen unter der Telefonnummer 0621/963-2773 oder per E-Mail kiludwigshafen.k1.kdd@polizei.rlp.de zu melden.

Die Polizei warnt eindringlich vor der Betrugsmasche der Schockanrufe und rät allen Betroffenen, misstrauisch zu sein, wenn sie am Telefon mit einem beunruhigenden Sachverhalt konfrontiert werden. Gehen Sie nicht darauf ein, sondern halten Sie Rücksprache mit Ihren richtigen Verwandten, um die Sachverhalte zu verifizieren. Und übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen. Lassen Sie zudem präventiv gesehen Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Erika Mustermann wird beispielsweise E. Mustermann) oder ganz streichen. So können die Täter Sie erst gar nicht ausfindig machen. Sind Sie bereits Opfer geworden, hilft Ihnen gerne die Opferschutzbeauftragte des Polizeipräsidiums Rheinpfalz, Tel.Nr.0621 963-1154.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Rheinpfalz
Anke Buchholz
Telefon: 0621-963-1500
E-Mail: pprheinpfalz.presse@polizei.rlp.de
www.polizei.rlp.de/pp.rheinpfalz

Pressemeldungen der Polizei Rheinland-Pfalz sind unter Nennung der
Quelle zur Veröffentlichung frei.

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