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POL-PDTR: Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Birkenfeld für das Jahr 2020

Birkenfeld (ots)

Deutlicher Anstieg der Betrugsdelikte

1187 Straftaten im Dienstbezirk der Polizei Birkenfeld im Jahr 2020

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei Birkenfeld 1187 Straftaten in der "Polizeilichen Kriminalstatistik", 891 Straftaten konnten durch die Polizei Birkenfeld aufgeklärt werden, die Aufklärungsquote liegt bei 75,1 Prozent.

Im Bereich der Warenbetrugsdelikte konnten 98,5 Prozent der Fälle aufgeklärt werden.

Die polizeiliche Kriminalstatistik dient der Beobachtung der Kriminalität sowie einzelner Deliktsarten. Durch die Erhebungen werden Erkenntnisse zur vorbeugenden und verfolgenden Kriminalitätsbekämpfung gewonnen.

Sie dient zudem der organisatorischen Planung und Entscheidung, sowie kriminologisch-soziologischen Forschungen und kriminalpolitischen Maßnahmen.

In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) Rheinland-Pfalz werden alle bekannt gewordenen Straftaten in Rheinland-Pfalz einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche sowie Informationen über ermittelte Tatverdächtige und Opfer erfasst. Nicht berücksichtigt werden in dieser Statistik die politisch motivierte Kriminalität, Verkehrsdelikte (mit Ausnahmen der §§ 315, 315 b StGB, 22 a StVG), Straftaten, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland begangen wurden und Verstöße gegen strafrechtliche Landesgesetze mit Ausnahme der einschlägigen Vorschriften in den Landesdatenschutzgesetzen (Innenministerium RLP v. 8.1.2018).

Birkenfeld.

Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten im Bereich der Verbandsgemeinde Birkenfeld ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent gestiegen. Wurden 2019 1110 Straftaten registriert, waren es 2020 1187 Straftaten.

Insgesamt ermittelte die Polizei 539 Tatverdächtige, davon waren 18,7 Prozent nichtdeutsche Tatverdächtige.

106 der ermittelten Personen waren hierbei Jugendliche oder Heranwachsende, hiervon 106 männlich und 35 weiblich. Dies entspricht -wie bereits im Vorjahr- knapp einem Drittel der gesamt verübten Straftaten im Dienstbezirk der Polizei Birkenfeld. Die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren hat sich im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 1,7 Prozent verringert.

Im Bereich der Gewaltkriminalität, die unter anderem auch gefährliche und schwere Körperverletzung umfasst, ist ein leichter Rückgang der bekannt gewordenen Fälle erkennbar; von 35 Fällen im Vorjahr auf 28 Straftaten in 2020. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 85,7 Prozent.

Auch bei der Straßenkriminalität, sprich Gewaltdelikte oder Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen oder Plätzen, ist ein leichter Rückgang der Fallzahlen festzustellen, 2019 wurden 170 Fälle erfasst, 2020 waren es 167 Fälle. Auch hier konnte die Aufklärungsquote von 30,6 auf 43,1 Prozent gesteigert werden. Dies dürfte das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung positiv beeinflussen.

Der Anstieg sonstiger Sachbeschädigungen auf Straßen und öffentlichen Wegen oder Plätzen hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, von 41 Fällen in 2019 auf 80 Fälle in 2020. Auch die Aufklärungsquote in diesem Bereich wurde erheblich gesteigert; in 2019 konnten 30 Prozent der Fälle aufgeklärt werden, im vergangenen Jahr waren es 58,8 Prozent. Aufgrund fehlender verwertbarer Spuren am Tatort ist die Aufklärung dieser Delikte jedoch oftmals nicht möglich.

Die Polizei ist in solchen Fällen regelmäßig auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.

Im Bereich Rohheitsdelikte (u.a. Raub- und Körperverletzungsdelikte) wurden 2019 200 Fälle polizeilich erfasst, die Aufklärungsquote lag bei 93 Prozent. Im vergangenen Jahr konnte die Aufklärungsquote (94,7 %) gesteigert werden, zeitgleich ist die Fallzahl auf 188 Fälle gesunken.

Widerstände gegen Polizeibeamte wurde in sieben Fällen verzeichnet, zudem fünf Beleidigungsdelikte gegen die eingesetzten Beamten. Alkohol und Drogen führen zu einem berauschten und enthemmten Zustand, kommt dann noch fehlender Respekt gegenüber dem staatlichen Monopol hinzu, ist dies ein denkbarer Erklärungsansatz für die Gewalt, der die Polizei ausgesetzt ist. Als Täter treten hier häufig alkoholisierte junge Männer auf. Dies sind regelmäßig zuvor bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Einfache Diebstähle wurde im vergangenen Jahr in 118 Fällen polizeilich bearbeitet, ein erfreulicher Rückgang zu den Fallzahlen in 2019 (163 Fälle).

Im Bereich der Diebstähle unter erschwerenden Umständen ist ein deutlicher Anstieg der Wohnungseinbruchdiebstähle (21 Uhr bis 6 Uhr) festzustellen, von 12 Fällen in 2019 auf 20 Fälle in 2020. Nur in zehn Prozent der Fälle war eine Tataufklärung möglich. Die Zahl der Tageswohnungseinbrüche (6 Uhr bis 21 Uhr) ist hingegen mit vier erfassten Fällen rückläufig zum Vorjahr (7 Fälle); eine Aufklärung war in keinem der Fälle möglich.

Nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen dürften derartige Straftaten häufig von reisenden Banden aus dem benachbarten Ausland begangen worden sein.

Konsequente Bestreifung, insbesondere in Wohngebieten, sowie Sensibilisierung der Bürger, sollen hier zur nachhaltigen Verbesserung führen. Zudem ist auch hier die konsequente Erhebung von erkennungsdienstlichem Material und DNA zielführend, um Tatverdächtige zu ermitteln.

Die abschließende Bearbeitung dieser Delikte erfolgt durch die Regionale Kriminalinspektion Idar-Oberstein bzw. durch das K15 der Zentralen Kriminalinspektion Trier, die in Zusammenarbeit mit anderen Bundeländern die Aufklärungsquote in diesem Phänomenbereich steigern und das Aufkommen gezielter bekämpfen wollen. Positive Ergebnisse wie die Festnahmen von Tätergruppen und Aufhellen von Strukturen sind bereits erkennbar.

Bei Vermögens- und Fälschungsdelikten ist ein signifikanter Anstieg der Fallzahlen erkennbar. In 2019 wurden 224 Fälle registriert, im vergangenen Jahr waren es 362 Fälle, somit eine Steigerung von 61,6 Prozent. Bereits im Vorjahr wurde eine erhebliche Steigerung der Fallzahlen in diesem Deliktsberiech auffällig.

Insbesondere bei privaten Käufen und Verkäufen im Internet, die in der Regel über Plattformen wie eBay oder eBay Kleinanzeigen abgewickelt werden, ist eine enorme Steigerung der Fälle von Warenbetrug auffällig. Wurden 2019 90 Fälle erfasst, waren es 2020 206 Fälle.

Im Bereich "Enkeltrick, Falscher Polizeibeamter, Gewinnversprechen oder Schockanrufer" werden trotz Warnungen in den Medien immer wieder ältere Menschen Opfer von Straftaten, die mit hohen Vermögensverlusten einhergehen. Mittels meist fingierter Telefonnummern werden potentielle Opfer angerufen und zur Herausgabe persönlicher Daten, insbesondere Kontodaten, animiert. Wichtig ist es, am Telefon keinerlei derartigen Angaben zu machen.

Die Polizei bittet, Warnhinweise in den Medien und Ratschläge zu befolgen, um nicht Opfer dieses Phänomenbereichs zu werden.

Schließlich wurde 2020 Bei der Rauschgiftkriminalität wurden 2020 62 Fälle statistisch erfasst. 2019 waren es noch 122 Fälle.

"Auch zukünftig wird die Polizei Birkenfeld bemüht sein, um das gute Aufklärungsergebnis zu stabilisieren und gegebenenfalls sogar noch zu verbessern. Hierdurch soll das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung gesteigert werden. Um dieses Ziel erreichen zu können, sind wir natürlich auch auf die Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen." (Heinz Greschke, EKHK, stellv. Leiter der PI Birkenfeld).

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Birkenfeld
Wasserschiederstraße 33
55765 Birkenfeld
pibirkenfeld@polizei.rlp.de

Telefon: 06782/9910


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Quelle zur Veröffentlichung frei.

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