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Polizeidirektion Trier

POL-PDTR: Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Trier für das Jahr 2024 - Rückgang der Fallzahlen - Reform der Kriminalpolizei und Legalisierung von Cannabis als Zugfaktoren

Trier (ots)

1. Vorbemerkung

Auch im Jahr 2024 wurde das Straftatenaufkommen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Trier beobachtet und bewertet - mit einem erfreulichen Trend: Die Fallzahlen gehen in einigen Bereichen zurück, die Reform der Kriminalpolizei wirkt sich jedoch ebenfalls auf die Kriminalstatistik aus. Im Folgenden werden diese Entwicklungen skizziert, wobei einzelne Deliktfelder betrachtet und Erklärungsansätze für die Entwicklungen dargestellt werden.

2. Überblick zur Kriminalitätsentwicklung

2.1. Entwicklung der Fallzahlen

Die Zahl der erfassten Fälle bei der Polizeiinspektion Trier hat mit einer Gesamtzahl von 7.186 Straftaten im Jahr 2024 nach mehreren Jahren des Anstiegs der Fallzahlen nun erfreulicherweise eine Trendumkehr vollzogen. Es ist ein Rückgang von 1.204 Straftaten (14,35 %) im Vergleich zum Jahr 2023 (8.390 Fälle) festzustellen. Dieser Entwicklung liegen zwei Faktoren zugrunde: Einerseits ist mit der Legalisierung von Cannabis das Aufkommen von Straftaten des BtMG deutlich reduziert worden, zum anderen ist mit der Einführung der Zentralen Anzeigenbearbeitung bei der Kriminaldirektion Trier eine Verschiebung der Zuständigkeiten erfolgt, sodass statistisch Fälle aus der Onlinewache nun vermehrt direkt bei der Kriminaldirektion bearbeitet werden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass ein nicht zu vernachlässigender Faktor dafür, dass Straftaten überhaupt der Polizei zur Kenntnis gelangen, der immer stärker werdende Gebrauch der Onlinewache ist. Sie stellt ein einfaches und probates Instrument für den Bürger dar, schnell und unkompliziert Sachverhalte mitzuteilen.

Im Folgenden werden Erklärungsansätze zu ausgewählten Deliktsfeldern aufgezeigt. 2.2. Aufteilung der Straftaten nach ausgesuchten Fallgruppen

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 1.155 Fälle von Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit in der polizeilichen Kriminalstatistik erfasst, was einer Steigerung von 58 Fällen (oder 5,28 %) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Hier zeigt sich ein leichter Anstieg der Aggressionsdelikte. Latent ist ein generell erhöhtes Aggressionspotenzial, insbesondere unter Alkoholeinfluss und bei der Zusammenkunft größerer Personengruppen zu erkennen. In der Untergruppe der einfachen Körperverletzungsdelikte, welche in die Zuständigkeit der hiesigen Polizeiinspektion Trier fallen, stieg die Fallzahl von 558 Fällen im Jahr 2023 um 8,24 % auf nun 604. Bei den gefährlichen Körperverletzungen hingegen sank die Fallanzahl, dem Trend des Vorjahrs folgend, von 98 auf 85 erfasste Straftaten. Es ist somit eine leichte Steigerung der einfachen Körperverletzungen zu beobachten, während die "qualifizierten" Körperverletzungen weniger werden. Hier dürfte eine leichte Herabsetzung der Hemmschwelle zu gewalttätigen Übergriffen bei Konflikten erkennbar sein, was das oben genannte Argument unterstreicht. Nachdem im Bereich der Fallgruppe Diebstähle ohne erschwerende Umstände pandemiebedingt deutlich gesunken war, stieg sie nach der Pandemie wieder kontinuierlich an. Im Jahr 2024 ist die Anzahl der Fälle nun nach dem Erreichen eines Höhepunktes 2023 um 60 Fälle gesunken, was einer Reduktion von 3,75 % entspricht. Einen großen Anteil aller Diebstahlsdelikte ist über die Gruppe der Ladendiebstähle zu erklären. Während die Gesamtanzahl der Delikte leicht fiel, ist der einfache Diebstahl in Einzelhandelsgeschäften anteilig gestiegen (617 Fälle im Jahr 2023 gegenüber 674 Fällen im Jahr 2024). Somit ist eine Verschiebung der Deliktsanteile hin zu den Ladendiebstählen weiterhin zu verzeichnen. Exemplarisch werden hier darüber hinaus Sachbeschädigungen beleuchtet. Die Deliktszahlen sind von 687 Sachbeschädigungen im Jahr 2023 auf nunmehr 551 Fälle um 19,79 % gefallen. Auch Sachbeschädigungen an KFZ sind mit 375 Fällen im Jahr 2023 um 19,73% auf 301 Fälle im Jahr 2024 gefallen. In dem Bereich der Sachbeschädigungen waren entgegen des Vorjahres keine Seriendelikte erkennbar, die Ermittlung von Tatverdächtigen ist jedoch weiterhin erschwert.

2.3. Tatverdächtige

Es konnten 2024 insgesamt 5.488 Tatverdächtige ermittelt werden. Im Vergleich zum Jahr 2023 ist hier mit 6.511 ermittelten Tatverdächtigen ein ähnlich hoher Anteil von ermittelten Tatverdächtigen erkennbar.

2.4. Aufklärungsquote (AQ)

Die Aufklärungsquote verbleibt auf konstant hohem Niveau. Im Jahr 2024 konnte eine Aufklärungsquote von 73,5 % erreicht werden, was einem leichten Rückgang von 1,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Aufklärungsquote betrug im Jahr 2023 75,4 %. Im Jahr 2022 hatte sie bei 71,1%, im Jahr 2021 bei 68.9% gelegen. Auch wenn die Quote geringfügig zurückgegangen ist, ist die weiterhin hohe Zahl auch als Ergebnis einer engagierten und professionellen Arbeit der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten der Polizeiinspektion Trier angesehen werden kann. Hierbei ist zu erwähnen, dass oftmals Hinweise aus der Bevölkerung dazu beitragen, Straftaten aufzuklären. Diese Bereitschaft zur Unterstützung der Polizei trägt maßgeblich dazu bei, Polizeiarbeit erfolgreich durchführen zu können.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Trier
Polizeioberrat Matthias Emmerich, Leiter der Polizeiinspektion Trier

Telefon: 0651-983-44100
https://s.rlp.de/PDTrier

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