POL-VDMZ: Wenn man alles richtigmachen will und das Schicksal es nicht gut mit einem meint
PASt Heidesheim (ots)
Am 21.02.2023 wurde auf der BAB 60 in Fahrtrichtung Darmstadt in Höhe der Anschlussstelle Heidesheim eine Person in gelber Warnweste gemeldet, welche auf der Autobahn laufen würde. Bereits auf der Anfahrt konnte aber festgestellt werden, dass sich die Person sicher hinter der Schutzplanke in Richtung des Parkplatzes Heidenfahrt Süd bewegte, wo er später angetroffen werden konnte. Er hatte sich nur bzgl. seines späteren Einsatzes beim Rückbau der dortigen Baustelle im weiteren Verlauf der BAB 60 informieren wollen. Durch die eingesetzten Polizisten wurde später noch eine Telefonnummer des Ansprechpartners der Baustelle ermittelt. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte für den Fahrer des Sattelzuges noch alles gut verlaufen können. Als man den Berufskraftfahrer erneut aufsuchte, um ihm diese mitzuteilen, wurde seine Sattelzugkombination in Augenschein genommen. Ab diesem Moment verließ den Fahrer sein Glück. Denn hierbei wurde zum einen festgestellt, dass sich in einem der Federbalge, welche zur Federung des Aufliegers dienen, ein fingergroßes Loch befand, durch welches permanent die Luft entwich. Allein aufgrund dieses verkehrsunsicheren Mangels wurde der weitere Einsatz des Sattelzuges untersagt. Des Weiteren wurde festgestellt, dass die Sicherheitsprüfung seit mehr als 5 Monate abgelaufen war und laut letztem Prüfbericht aus dem Oktober 2022 die Bremsen der 2. Achse des Aufliegers nur noch bedingt einsatzbereit waren. Nach eigenen Angaben sei der Fahrer mit dem mangelhaften Auflieger bereits seit dem Vortag unterwegs und habe hiermit Ladung transportiert. Im weiteren Verlauf wurde nun auch die Fahrtüchtigkeit des Fahrers überprüft. Hierbei stellte sich heraus, dass er seit nunmehr 30 Stunden ohne Einhaltung einer gesetzlich vorgeschriebenen längeren Ruhezeit am arbeiten war. Seine längste Pause betrug hierbei maximal 2,5 Stunden. In seinem 30-stündigen Arbeitstag hatte der Fahrer bereits über 1100km zurückgelegt! Somit wurde ihm eine Zwangspause verordnet. Man kann von Glück sprechen, dass trotz des verkehrsunsicheren Aufliegers und eines überarbeitenden Fahrers nichts passiert ist.
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