POL-PPMZ: Mainz - Malakoff-Terrasse, 18-Jähriger sorgt für großen Polizeieinsatz
Mainz (ots)
Samstag, 29. August 2020, 20:18 Uhr
Bis um sechs Uhr am Sonntagmorgen verbleibt ein 18-jähriger in polizeilichem Gewahrsam, nachdem er am Samstagabend für einen größeren Polizeieinsatz gesorgt hatte.
Der Heranwachsende war am Samstagabend mit sieben weiteren Freunden (18-20 Jahre alt, alle Kreis Groß-Gerau) am Mainzer Rheinufer in der Nähe des Winterhafens unterwegs und belästigt dort ein Pärchen (34 & 28 Jahre) aus Wiesbaden, als diese ihre Fahrräder an einem Fahrradständer anschließen. Aus der Gruppe heraus werden beide aufs Äußerste beleidigt, der Geschlechtsverkehr sowie körperliche Gewalt angedroht. Um dem zu entgehen, verlassen die Beiden zügig den Abstellort und sehen kurze Zeit später den 18-Jähigen mit ihrem eigentlich abgeschlossenen Fahrrad herumfahren. Darauf angesprochen ergibt sich eine Auseinandersetzung, in deren Verlauf der Täter das Fahrrad in den Rhein wirft. Eine Streifenbesatzung erkennt im Vorbeifahren die Situation und kann die Personengruppe aus Hessen kontrollieren. Dem 18-Jährigen und einer weiteren Person aus der Gruppe gelingt zunächst die Flucht. Der 18-Jährige kann aber kurz darauf durch weitere Polizeibeamte gestellt werden. Der hochaggressive Mann greift dabei die Polzisten an und wehrt sich gegen die Festnahme. Dabei tritt er gegen die Einsatzkräfte und spuckt diese an. Als er gefesselt auf dem Boden liegt, schlägt er seinen Kopf mehrmals auf den Boden und fügt sich selbst Verletzungen zu. Dabei ruft er sexualisierte Beleidigungen gegen die Polizeibeamten aus und droht Sexualpraktiken mit deren Müttern an.
Um weitere Selbstverletzungen zu verhindern wird sein Kopf (nicht der Hals) durch einen Polizeibeamten mit einem Knie fixiert. Ein Rettungsdienst untersucht kurz darauf den stark alkoholisierten (1,28 Promille) 18-Jährigen. Eine weitere medizinische Behandlung wird nicht notwendig. Während der gesamten Dauer versuchen seine sechs Begleiter auf die eingesetzten Beamten einzuwirken. Nur durch die Androhung des DEIG (Distanzelektroimpulsgerät - Taser) und Abwehrmaßnahmen können diese bis zum Eintreffen weiterer Unterstützungskräfte im Zaum gehalten werden. Durch Polizeibeamte der Bundespolizei wird später erkannt, dass diese Gruppe bereits zuvor kontrolliert worden war. Dadurch wird auch der Name des noch Flüchtigen bekannt. Die gesamte Situation wird zeitweise von über 75 Menschen beobachtet, die jedoch nach Aufforderung ausreichend Abstand halten. Nach dem Ende der polizeilichen Einsatzmaßnahmen melden sich mehrere Personen bei der Polizei, die sich als Zeugen zur Verfügung stellen.
Das entwendete Fahrrad wird durch Polizisten aus dem Rhein geborgen und dem Besitzer übergeben. Es werden Ermittlungsverfahren gegen acht Beschuldigte wegen Beleidigungen, Fahrraddiebstahl, und Widerstand eingeleitet. Weitere rechtliche Prüfungen dauern an. Das Smartphone eines Beschuldigten aus der Gruppe wird sichergestellt, weil es Aufzeichnungen der Situation enthält. Die Einsatzmaßnahmen werden durch Bodycams aufgezeichnet.
Um dauerhafte Störungen der friedlich am Rheinufer verweilenden Menschen zu unterbinden, prüft die Polizei Mainz regelmäßig, ob einzelnen Personen Aufenthalts- und Betretungsverbote ausgesprochen werden können. Auch in diesem Fall erfolgt eine Prüfung durch das Rechtsreferat im Polizeipräsidium Mainz.
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