POL-PDMT: Jahresbilanz der Polizei Diez zur Verkehrsunfallstatistik 2015
Rhein-Lahn-Kreis (ots)
Leicht gestiegene Unfallzahlen; (Junge Fahrer nach wie vor besonders betroffen)
Allgemeine Unfallentwicklung: Im Jahr 2015 stieg die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle gegenüber dem Vorjahr leicht um 47 auf insgesamt 1061 Unfälle (+ 4,6 Prozent) an. Rund ein Drittel davon (332 Unfälle/31,29 Prozent) waren Zusammenstöße mit Wild. Bei 127 Unfällen wurden Personen verletzt, 2014 verzeichnete man noch 148 Unfälle mit Personenschäden. Dies bedeutet ein Rückgang von 21 Unfällen.
Die Anzahl der Unfälle mit Schwerverletzten (26/ - 3) haben in etwa das Niveau vom Vorjahr, die Unfälle mit Leichtverletzten sind leicht rückläufig (100/ -18).
Leider war im Jahr 2015 erneut ein tödlich verunglückter Verkehrsteilnehmer zu beklagen. Im Oktober kam es auf der L 317 in der Gemarkung Eppenrod zu einem Zusammenstoß zwischen einem Klein-LKW und einen PKW, der auf die Gegenfahrbahn geraten war. Der 43-jährige PKW-Fahrer verstarb noch an der Unfallstelle. Unfallursächlich dürfte dessen nicht angepasste Geschwindigkeit gewesen sein.
Ein leichter Rückgang zu den Vorjahren ist bei Unfällen mit Kinderbeteiligung zu verzeichnen (- 1 Fall). Insgesamt waren bei 10 Unfällen Kinder im Alter zwischen 4 und 13 Jahren beteiligt, die überwiegend leicht verletzt wurden. In einem Fall fand eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus statt.
3 Kinder verunglückten als Fußgänger, 4 als Radfahrer, 3 Kinder waren Mitfahrer im PKW.
Die Fallzahlen bei den Kinderunfällen zeigen, dass Verkehrserziehung nach wie vor sehr wichtig ist und die vielfältigen Bemühungen in diesem Bereich weiterhin aufrechterhalten und neben den Schülern und Schülerinnen auch die Eltern und Lehrer für die Thematik sensibilisiert werden müssen.
Spezielle Unfallentwicklung:
Alkohol- und Drogenfahrten Trotz hoher Kontrolldichte der Polizei wurden auch im Jahr 2015 bei 22 Verkehrs-unfällen (2014: 19) als Unfallursache Alkohol und in 2 Fällen (2015: 5) als Unfallursache Drogen festgestellt. Aber auch ohne Verkehrsunfall fielen 70 Kraftfahrer bei Kontrollmaßnahmen durch Alkoholgenuss (40 Fälle) oder Drogenkonsum (30 Fälle) auf und mussten sich einer Blutprobe unterziehen.
Geschwindigkeitsunfälle Mit Blick auf die Folgen bleibt die überhöhte bzw. nicht den Straßen-, Witterungs- oder Verkehrsverhältnissen angepasste Geschwindigkeit die Hauptunfallursache Nr. 1. Sie ist allerdings zurückgegangen auf 117 Unfälle (2014: 149/ - 21 Prozent). Die Polizei Diez wird gleichwohl auch weiterhin ein besonderes Augenmerk auf Geschwindigkeitsmessungen unter Einsatz von Radar- und Lasermessgeräten legen.
Junge Fahrer: Die Gesamtanzahl von jungen Fahrerinnen und Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 bleibt konstant hoch. Diese waren an 250 Unfällen (Vorjahr 249) beteiligt. Es wurden 64 junge Fahrer verletzt (9 Personen schwer verletzt und 40 leicht verletzt). Hauptunfallursache bleibt hier hautsächlich die Geschwindigkeit. Aber auch mangelnder Abstand, Unachtsamkeit und oftmals zusätzlich eine gesteigerte Risikobereitschaft in Verbindung mit mangelnder Fahrpraxis kommen noch hinzu. Diese Risikogruppe bleibt verstärkt im Fokus der Beamten, um diese Unfallzahlen deutlich zu reduzieren.
Verkehrsunfallflucht: 254 mal (2014: 209) flüchteten Verkehrsteilnehmer als Verursacher von der Unfallstelle, um sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Dies stellt eine Steigerung um 45 Fälle oder 21,5 Prozent dar. 103 unfallflüchtige Fahrer konnten ermittelt werden. Die Aufklärungsquote beträgt somit 40,55 Prozent. Sie konnte zum Vorjahr um ca. 4 Prozent gesteigert werden.
Oftmals handelte es sich dabei um Bagatellunfälle, wie etwa beim Ein- und Ausparken oder beim Beschädigen eines Verkehrszeichens oder einer Leitplanke. Wird der Flüchtige ermittelt, drohen gleichwohl empfindlichen Strafen, die stets den Entzug der Fahrerlaubnis beinhalten.
Bewertung/Ausblick: Verkehrssicherheitsarbeit und Verkehrsunfallprävention sind unverzichtbarer Teil der polizeilichen Arbeit Angesichts hoher Verkehrsunfallzahlen wird die Polizei Diez nicht in ihrem Bemühen nachlassen, die Zahl der Verkehrsunfälle zu senken. Daher sind gezielte Überwachungsmaßnahmen, aber auch Verkehrserziehung bei den Kindern, Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Risikogruppe der jungen Fahrer oder die Prüfung und Beseitigung von Unfallschwerpunkten notwendig. Die Polizei ist aber auch auf die aktive Mitarbeit der Kraftfahrer angewiesen. Im Straßenverkehr spielt gegenseitige Rücksichtnahme und eine defensive Fahrweise eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus sollte man konzentriert bei der Sache sein. Handys, "Stöpsel im Ohr" und sonstige elektronischen Ablenkungen sollen während der Fahrt ein Tabu bedeuten.
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