POL-PDMY: Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2015 Straftatenentwicklung im Bereich der Polizeiinspektion Mayen Anstieg der Straftaten mit leichtem Rückgang der Aufklärungsquote
Dienstgebiet PI Mayen (ots)
Die Beschäftigten der Polizeiinspektion Mayen betreuen das Flächengebiet der Stadt Mayen, sowie der Verbandsgemeinden Maifeld, Mendig und in Teilen der VG Vordereifel Für diesen Bereich sind knapp über 72.000 Einwohner (Stand 2013) gemeldet. Nach der aktuellen PKS für 2015 wurden 4179 Straftaten, hierin sind Verkehrsdelikte nicht erfasst, zur Anzeige gebracht. Dies stellt gegenüber 2014 einen Anstieg um 581 Anzeigen dar. 2406 (2014 - 2251) der erfassten Straftaten wurden abschließend aus der PI Mayen heraus bearbeitet und zur Entscheidung der Staatsanwaltschaft Koblenz vorgelegt, 155 Strafanzeigen mehr als 2014. Die übrigen wurden durch die Kriminalinspektion Mayen oder andere Fachbehörden, ausgehend von den Zuständigkeitsregeln, bearbeitet. Die Aufklärungsquote erreichte mit 57,2 % für alle Straftaten und mit 59,4 % für die abschließend durch die PI bearbeiteten Delikte wieder einen stabilen Wert, wobei die Quoten aus 2014 (62,7 und 62,9 %) nicht erreicht werden konnten. Auf das langjährige Mittel bezogen ist dies eine immer wieder festzustellende Schwankungsbreite.
Für die jeweiligen Verwaltungsbezirke ergeben sich nachfolgende Fallzahlen und Aufklärungsquoten (Klammerdaten aus 2014):
Stadt Mayen 1962 AQ 61,3 % (1801)
VG Maifeld 882 AQ 56,9 % (846)
VG Mendig 925 AQ 45,4 % (586)
VG Vordereifel 410 AQ 65,1 % (365)
Nachfolgend eine Übersicht für verschiedene Orte aus den jeweiligen Verbandsgemeinden:
Stadt Polch 353, AQ 56,9 % Stadt Münstermaifeld 90, AQ 66,7 % Gemeinde Mertloch 13, AQ 61,5 % Gemeinde Ochtendung 249, AQ 50,2 %
Gemeinde Ettringen 105, AQ 81,9 % Gemeinde Kehrig 98, AQ 55,1 % Gemeinde Kottenheim 92, AQ 58,7 %
Stadt Mendig 793, AQ 43,1 % Gemeinde Bell 43, AQ 53,5 %
Der deutliche Anstieg der Straftaten um 389 gegenüber 2014 (404) für das Stadtgebiet Mendig lässt sich über die Großveranstaltung "Rock am Ring" erklären. Über den Festivalzeitraum kam es zu einer Vielzahl von Anzeigen aus dem Bereich der Delikte "Sachbeschädigung und Diebstahl an und aus Zelten" auf dem Veranstaltungsgelände, welches zum größten Teil innerhalb der Verwaltungsgrenzen der Stadt Mendig liegt.
Insgesamt konnten zu den bekanntgewordenen Fällen 1890 Tatverdächtige (TV) ermittelt werden (2014: 1801). 1453 waren männlichen Geschlechts, 437 weiblichen Geschlechts. 210 TV hatten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil an den ermittelten Tatverdächtigen von 11,1 % entspricht. 177 der nichtdeutschen Tatverdächtigen wurden nur einmal auffällig. Unter den 210 TV mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit befanden sich 38 Asylbewerber und 12 abgelehnte Asylbewerber. Auch bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen stellt das männliche Geschlecht mit 166 TV die überwiegende Zahl. Von der Altersstruktur her waren 438 TV unter 21 Jahren alt, wobei 118 dieser der Altersspanne 16 bis 18 Jahre angehörten. 50 ermittelte TV waren bis 14 Jahre alt, also strafunmündige Kinder. 1452 TV gehörten der Erwachsenengruppe an. 285 der erwachsenden TV waren zwischen 40 und 50 Jahre alt.
Auswertung zu verschiedenen Deliktsbereichen
Delikte mit Gewaltanwendung oder Drohung mit Gewaltanwendung 569-mal wurden Sachverhalte bekannt, die dem Deliktsbereich "Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit" zuzuordnen sind. Gegenüber 2014 (548) eine leichte Steigerung, nachdem in zurückliegenden Jahren deutliche Rückgänge erzielt wurden. Körperverletzungen (KV-Delikte) wurden in 380 (384) Fällen angezeigt. 344 TV konnten ermittelt werden (AQ von 90,5 %). In ihrer Gesamtheit werden diesem Deliktsfeld auch die Fälle der sogenannten "Gewalt in engen Beziehungen" (GesB) zugeordnet. 121-mal (125) mussten im vergangenen Jahr Polizeibeamtinnen und Beamte in den engsten Familien- und/oder Paarbereich einwirken, da Partner ihre Disharmonien nicht auf friedliche Weise beseitigen konnten (79 TV männlich, 24 TV weiblich). Hier wurde neben den strafrechtlichen Ermittlungsarbeiten besonderer Wert auf Hilfestellung in der Problembewältigung gelegt. Beiden Partnern wurden Hilfs- und Beratungsangebote für sich selber aber auch für betroffene Kinder aufgezeigt. 8 (10) Ermittlungsvorgänge wurden wegen Nachstellung, sogenanntem Stalking, bearbeitet. Die PI Mayen ist nun schon langjährig in ein flächendeckendes Netzwerk, unter anderem das "Mayener Forum gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen", eingebunden. Hierzu können Informationen und Hilfsangebote unter www.mayener-forum-gegen-gewalt.de abgerufen werden.
Eigentumskriminalität Die Fallzahlen im Bereich des Diebstahls ohne erschwerende Umstände lassen keine besonderen Rückschlüsse zu. Gegenüber 2013 ein leichter Rückgang auf 589 bekanntgewordene Delikte (629). 44 (28) Taten ergaben sich durch Wegnahme aus Büro-, Werkstatt- oder Lagerräumen, 162-mal (161) wurden Ladendiebstähle bekannt. Im Bereich der Wohnungseinbrüche stieg die Zahl der Delikte auf 442 (398). 85-mal wurde nach Ein-/Aufbruch aus Firmen- und Verwaltungsräumen gestohlen, 123-mal kam es zu einem Wohnungseinbruchsdiebstahl, 45 dieser Taten waren Tageswohnungseinbrüche. Die Zunahme dieser Fallzahlen entspricht insgesamt dem Landes- und Bundestrend. Durch eine Intensivierung der polizeilichen Öffentlichkeitsarbeit konnte die Bevölkerung hinsichtlich ihres Meldeverhaltens zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen in ihrer Nachbarschaft sensibilisiert werden. Dies führte zu einer Steigerung von wertvollen Hinweisen für die Polizei und bildet einen wichtigen Faktor in der Lagebewertung sowie Verdachtsgewinnung. Zur Gewährleistung einer professionellen und effektiven Strafverfolgung hatte die Polizeidirektion Mayen wiederholt unter der Leitung der Kriminalinspektion Mayen eine überörtlich agierende Ermittlungsgruppe zur schwerpunktmäßigen Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität eingerichtet.
Vermögens- und Fälschungsdelikte 757 (652) Vermögens- und Fälschungsdelikte kamen bei PI und KI Mayen zur Anzeige. 590 (472) dieser Fälle zählten zum klassischen Betrug. 301 (226) dieser Fälle sind in der Sparte "Warenkredit- und Leistungsbetrug" angesiedelt. Dies sind typischer Weise die Delikte, die sich meist rund um den Internethandel drehen. Käufer / Ersteigerer zahlt nach Erhalt der Ware nicht oder Verkäufer / Anbieter liefert nach Erhalt des Verkaufs- / Versteigerungserlöses nicht. Eine Vielzahl dieser Delikte braucht auf Opferseite leichtgläubige, dem immer günstigeren Angebot hinterherjagende, Menschen. Denken und handeln Sie analog dem alten Wahlspruch "Sei schlauer als der Klauer", in diesem Fall dann "Sei schlauer als der Betrüger"! 107-mal (80) wollten Straftäter in 2015 an Tankstellen nicht bezahlen und lösten damit Ermittlungsverfahren wegern Tankbetrug aus. Bei den in den vergangenen Monaten deutlich gesunkenen Treibstoffpreisen ist diese Steigerung so nicht nachvollziehbar.
Sonstige Straftatbestände "Widerstand gegen die Staatsgewalt" wurde in Einsatzlagen handelnden Polizeikräften im Bereich der PI Mayen in 2015 9-mal (15) entgegen gebracht. 53 Straftaten des Hausfriedensbruchs, 17 Brandstiftungen - auch fahrlässige -, 128 (142) Beleidigungen und 394 (338) Sachbeschädigungen, davon und 165 (120) S an Kfz, 101 (99) auf Straßen und Plätzen, meist öffentliche Einrichtungen, sowie auch 9 vorgetäuschte Straftaten (4) waren in diesem Segment aufzunehmen und abzuarbeiten.
Betäubungsmittelkriminalität 554 (397) Verfahren mussten durch Kriminal- und Schutzpolizei bearbeitet werden. Verfahren aus bekanntgewordenem Konsum von BTM bilden dabei mit 192 Verfahren den überwiegenden Teil. Handel und Schmuggel wurden 148-mal zur Anzeige gebracht. Cannabis und Amfetamin sind die am häufigsten auffallenden Betäubungsmittel.
Computerkriminalität Verändern oder Ausspähens von Daten z.B. Skimming am Geldautomaten, kam 17-mal zur Anzeige (26)
Straßenkriminalität Mit 711 (562) Ermittlungen nach Straßenkriminalität kam es zu einer deutlichen Steigerung gegenüber 2014. Diese Delikte, wie Sachbeschädigung auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen, Körperverletzungen und weitere Taten im öffentlichen Raum, die in der Öffentlichkeit verübt werden, bilden mit nun 17 % aller Straftaten einen Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungs- und Präventionsarbeit. Insgesamt liegt hier die Aufklärungsquote (AQ) bei 19 %. 154 (142) Tatverdächtige konnten letztlich ermittelt werden. Eine Vielzahl dieser Taten geschieht im Schutze der Dunkelheit oder im Verlauf von öffentlichen Veranstaltungen und Volksfesten.
Hier zeigt sich ganz besonders, dass der Slogan
"Bürger und Polizei wir brauchen uns"
seine Berechtigung hat. Nur im gegenseitigen vertrauensvollen Miteinander kann ein sozialadäquates Zusammenleben erreicht und gefestigt werden. Kein Bürger muss sich selber in Gefahr bringen, sollte sich aber nicht scheuen Beobachtungen, die im Zusammenhang mit der Begehung von Straftaten stehen könnten, der Polizei mitzuteilen. Jeder kann irgendwann im Leben Opfer einer Straftat werden und
"Wer nichts tut macht mit"
sollte deshalb keinen Platz in unserer Gemeinschaft haben.
Eine Vielfalt von Tipps, Beratungs- und Hilfsangeboten können durch Nachfrage bei der Polizeiinspektion Mayen zu unterschiedlichen Themen der Vermeidung und Bekämpfung von Straftaten erlangt werden. Ein umfassendes Angebot der polizeilichen Prävention bietet auch der Internetauftritt der polizeilichen Beratung, http://www.polizei-beratung.de/.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Mayen
Telefon: 02651-801-0
http://s.rlp.de/POLPDMY
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