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Polizeidirektion Mayen

POL-PDMY: Verkehrsunfallbilanz der Polizei Adenau für das Jahr 2020: /Gesamtunfallzahlen gesunken /Mehrere tödlich verletzte Verkehrsteilnehmer /Fortführung der Intensivmaßnahmen gegen Poser und Raser

Adenau (ots)

Der Zuständigkeitsbereich der PI Adenau umfasst rund 479 qkm mit über 26.000 Einwohnern.

Gesamtbetrachtung:

Im Jahr 2020 hat die Polizeiinspektion Adenau 1032 (1347) Verkehrsunfälle (VU) polizeilich aufgenommen. Dies bedeutet eine Abnahme von 315 Verkehrsunfällen. (Zahlen in Klammern aus dem Jahre 2019)

Im Jahr 2020 wurden in Folge von Verkehrsunfällen 8 (0) Personen tödlich verletzt, 48 (74) Personen schwerverletzt und 126 (161) Personen leichtverletzt.

In der monatlichen Betrachtung war der Monat Mai mit 117 Unfällen leider der traurige Höhepunkt.

Der größte Teil der Verkehrsunfälle ereigneten sich auf den außerörtlichen Straßen im Dienstgebiet. Von den 682 Unfällen außerhalb geschlossener Ortschaften sind alleine 369 Verkehrsunfälle auf Bundesstraßen gezählt worden, wobei hiervon die Hauptzufahrtsstraßen zum Nürburgring mit der B 257, B 258 und B 412 am stärksten betroffen waren.

Verkehrsunfälle auf der Nürburgring-Nordschleife werden in einer gesonderten Verkehrsunfallstatistik geführt und liegen auch im Fokus der Polizei Adenau.

Anlässlich von Touristenfahrten sind im Jahr 2020 insgesamt 67 (84) Verkehrsunfälle auf der Nürburgring-Nordschleife und der Grand-Prix- Strecke polizeilich aufgenommen worden.

Hierbei wurden 9 (27) Personen schwerverletzt und 16 (18) Personen leichtverletzt. Im Jahr 2020 wurde in Folge eines Verkehrsunfalls 1 (0) Kradfahrer tödlich verletzt.

Unfälle infolge mangelnder Verkehrstüchtigkeit: Bei der PI Adenau sind im Jahr 2020 gesamt 6 (20) Unfälle unter dem Einfluss berauschender Mittel aufgenommen worden. Unter die berauschenden Mittel fallen nicht nur Alkohol, sondern auch Betäubungsmittel. Bei diesen Verkehrsunfällen sind 2 (6) Personen leicht verletzt worden. Der Alkoholisierungsgrad lag hier zwischen 0,53 bis 2,61 Promille.

Die Beamtinnen und Beamten der Polizei Adenau werden trotz der rückgängigen Zahlen ihre Alkohol- und Drogenkontrollen fortsetzen. Hierin wird auch weiterhin ein Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit liegen.

Unfälle mit Jugendlichen /Jungen Fahrern (15-24 Jahre): Im Jahr 2020 ereigneten sich 237 (333) Verkehrsunfälle mit Beteili-gung von Jugendlichen/"Jungen Fahrern". Dies entspricht - in Bezug auf die Betrachtung des Jahres 2020 - einem Anteil von 22,97% (24,72%). Bei den Unfällen wurden 1 (0) Person tödlich verletzt, 16 (27) Personen schwerverletzt und 55 (63) leichtverletzt.

Unfälle mit Kindern (bis 14 Jahre):

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung ist im Jahr 2020 von 10 auf 8 gesunken. Bei diesen Verkehrsunfällen sind 5 (12) Kinder leichtverletzt worden. In den meisten Fällen zogen sich die Kinder dabei als Mitfahrer im Fahrzeug die Verletzungen zu.

Die Polizei Adenau wird weiterhin Kontrollen - vor allem an Schulen und Kindergärten - durchführen, bei denen insbesondere die ordnungsgemäße Sicherung der Kinder in den Fahrzeugen überprüft wird. Wir bitten die Eltern auch auf kurzen Strecken ihre Kinder ordnungsgemäß im Fahrzeug zu sichern.

Unfälle mit Seniorinnen und Senioren (65 Jahre und älter): An 156 (186) Verkehrsunfällen waren Senioren beteiligt. Hierbei wurde 1 (0) Person dieser Altersgruppe tödlich verletzt, 10 (6) Personen schwerverletzt und 16 (18) Personen leichtverletzt. Bei 15 (20) Unfällen sind die Senioren dabei als Unfallverursacher bei Unfällen mit Verletzten geführt worden.

Unfälle mit motorisierten Zweirädern:

Von der PI Adenau wurden 100 (124) Verkehrsunfälle unter Beteiligung von motorisierten Zweiradfahrern aufgenommen.

Bei der Gruppe der motorisierten Zweiradfahrer ist die Zahl der Verunglückten im Vergleich zum Vorjahr von 109 auf 81 gesunken.

Es wurden im Jahr 2020 gesamt 27 (46) Kradfahrer schwer - und 49 (63) Kradfahrer leicht verletzt. 5 (0) Kradfahrer verstarben infolge der bei dem Unfall erlittenen Verletzungen.

Der Einstieg in die Motorradsaison und die Sommermonate bildeten wie jedes Jahr den Schwerpunkt der Zweiradunfälle. Im Jahr 2020 waren die Monate Mai und Juni mit je 20 registrierten Verkehrsunfällen trauriger Höhepunkt der monatlichen Unfallbilanz dieser Risikogruppe. Deutlich erkennbar ist nach wie vor die Konzentration des Unfallgeschehens am Wochenende festzustellen.

Hauptunfallursachen:

An der Spitze der Hauptunfallursachen stehen neben den Geschwindigkeitsverstößen das Abstandsverhalten (falsch eingeschätzter Abstand zum Vordermann oder beim Vorbeifahren an Fahrzeugen). Diese Unfälle ereignen sich meistens in Verbindung mit überhöhter- oder auch nicht angepasster Geschwindigkeit.

Maßnahmen:

Aufgrund der Unfallentwicklung und dem Unmut über Verkehrslärm hat sich die Polizei Adenau bereits Anfang des Jahres 2020 dazu entschlossen die bisherigen Maßnahmen zu intensivieren und insbesondere konzeptionell gegen Raser und Poser vorzugehen.

Hierbei wurde auch die Traffic Enforcement Group (TEG) bei der Polizeidirektion Mayen verstärkt eingebunden. Bei der TEG handelt es sich um einen Kontrolltrupp von speziell geschulten Polizistinnen und Polizisten, welcher schwerpunktmäßig Verkehrsüberwachungsmaßnahmen in den Handlungsfeldern "Raser und Poser", "Motorisierter Zweiradverkehr" sowie "Alkohol und Drogen" im Dienstgebiet der Polizeidirektion Mayen und somit auch im Bereich der Polizei Adenau durchführt.

Weiterhin steht auch die Vielzahl von Motorradunfällen mit ihren sehr schwerwiegenden Folgen im Fokus der Polizei Adenau.

Insgesamt ist die beschriebene Strategie der Polizei von den kontrollierten und sanktionierten Bikern durchweg positiv bewertet worden. Eine gleichgelagerte Bewertung erfuhr der Zweiradpräventionstag, der durch die Polizeiinspektion Adenau mit Unterstützung des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz und Kräften des Polizeipräsidiums Koblenz am 06.09.2020 im Bereich der Straßen des vom Motorradverkehr besonders belasteten Ahrtals durchgeführt wurde. Unter dem Motto der Motorradkampagne "Sicher ankommen" wurde bei Kontrollen aktiv das Gespräch mit den Präventionsexperten am eingerichteten Infostand gesucht und es fand ein reger Informations- und Erfahrungsaustausch statt. Hier insbesondere zu den Auswirkungen der Veränderungen am Fahrzeug und hierdurch erhöhter Lärmbelastung zum Nachteil der Bevölkerung oder auch zu Unfallgefahren durch überhöhte Geschwindigkeit.

Seit dem vergangenen Winter in der Eifelregion stellt dieses Themengebiet die Polizei Adenau vor weitere Aufgaben. Die Region Nürburgring ist nicht nur im Sommer Anziehungspunkt für die Poser-Szene, der Wintereinbruch hat hier das Gegenteil belegt. Hier kam es zu erheblichen Verstößen und gefährlichen Fahrmanövern durch sogenannte Drifter. Die Polizeikräfte führten Schwerpunktkontrollen durch, ahndeten konsequent und sprachen Platzverweise aus.

Durch die verstärkten und zielgerichteten Kontrollmaßnahmen der Polizei Adenau mit Unterstützung der TEG der PD Mayen konnten unter der Überschrift "Intensivmaßnahmen gegen Raser und Poser" im Jahresrückblick 2020 eine Vielzahl von Maßnahmen neben dem regulären Dienstbetrieb durchgeführt werden.

Im Überblick konnten über 400 Mängel an Fahrzeugen beanstandet werden. Des Weiteren sind ca. 400 Ordnungswidrigkeiten geahndet und 22 Strafverfahren eingeleitet worden, hiervon insgesamt elf Verfahren nach §315d StGB (Verbotene Kraftfahrzeugrennen). Insgesamt kam es zu 33 Sicherstellungen, bzw. Untersagungen der Weiterfahrt wegen erheblicher Fahrzeugmängel vor Ort.

Trotz der im Jahr 2020 vorherrschenden schwierigen Gesamtsituation hat die Polizei Adenau ein gutes Fazit gezogen.

"Es ist uns gelungen in der Öffentlichkeit mehr präsent und ansprech-bar zu sein. Wir werden weiterhin unsere Kontrollmaßnahmen auf hohem Niveau fortführen und verkehrsfeindliches Verhalten entschlossen sanktionieren. Es ist uns wichtig, dass Sie sicher und gesund an Ihr Ziel kommen!" Ihre Polizei in Adenau.

Heiko Schmitz

Erster Polizeihauptkommissar Leiter Polizeiinspektion Adenau

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Adenau
Telefon: 02691/925-0
E-Mail: piadenau@polizei.rlp.de

Pressemeldungen der Polizei Rheinland-Pfalz sind unter Nennung der
Quelle zur Veröffentlichung frei.

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