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POL-PDMY: Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Cochem 2022

Cochem (ots)

Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 der Polizeiinspektion Cochem

Die Polizeiinspektion (PI) Cochem ist zuständig für die Gebiete der Verbandsgemeinden Cochem- Land, Kaisersesch und Ulmen ohne die Ortschaften Beuren und Bad- Bertrich sowie inklusive der Orte Lahr, Zilshausen und Mörsdorf aus der Verbandsgemeinde Kastellaun. Das Gebiet umfasst rund 507 Quadratkilometer, hier wohnen ca. 47.000 Menschen.

Die "Corona- Jahre" 2020 und 2021 zeichneten sich polizeilicherseits dadurch aus, dass die Zahl der Straftaten abnahm. Insbesondere 2021 war ein deutlicher Rückgang bei der Kriminalstatistik zu verzeichnen. Zur besseren Vergleichbarkeit wird daher immer auf die Kriminalitätszahlen aus dem Jahre 2019 Bezug genommen werden.

Der Überblick:

2022 wurden im Zuständigkeitsbereich der PI Cochem 1815 Straftaten festgestellt. Dies entspricht in etwa wieder dem Aufkommen aus 2019 (1806 Straftaten). Im Jahre 2021 wurden "nur" 1566 Strafanzeigen registriert, wie schon erwähnt, deutlich weniger.

Die Aufklärungsquoten liegen ebenfalls auf fast identischem Niveau, 2022 bei 65,0 % und 2019 bei 65,3%.

Diese Zahlen beziehen sich auf alle festgestellten Delikte im Zuständigkeitsbereich der PI Cochem, auch solche die durch die Kriminalinspektion (KI) Mayen bearbeitet wurden.

Entwicklung der Straftaten im Bereich der PI Cochem 2018 - 2022

Rohheitsdelikte:

Unter diesem Oberbegriff sind neben den Körperverletzungen auch Raub, Nötigungen und Bedrohungen aufgeschlüsselt.

In diesem Deliktsfeld wurden 2022 insgesamt 341 Straftaten erfasst. Im Vergleich zu den Vorjahren fand hier eine merkliche Steigerung statt. So waren im vergangenen Jahr 279 und im Vergleichsjahr 2019 289 Fälle bekannt geworden.

Ein Teil der Fallsteigerungen lässt sich dabei auf eine geänderte Gesetzeslage zurückführen. So werden beispielsweise der Tatbestand er Bedrohung deutlich erweitert und erfasst nun deutlich mehr Lebenssachverhalte. (Fast 30 Fälle)

In dieser Deliktsgruppe liegt die Aufklärungsquote erfreulicherweise bei 90%.

Den größten Anteil haben hier die Körperverletzung mit 235 Fällen in 2022. Hier fand auch die größte Steigerung gegenüber den Vorjahren statt. 2021 waren lediglich 178 Fälle und 2019 204 Fälle bekannt geworden.

Dass wieder Volksfeste stattgefunden haben, spielt in diesem Deliktsfeld nur eine untergeordnete Rolle. In diesem Bereich konnten wir keine signifikanten Änderungen feststellen.

Zum Ende der Pandemie wird ein Anstieg der Fallzahlen im Bereich der Gewalt in engen sozialen Beziehungen erkennbar. Die Zahl der Körperverletzungen in diesem Zusammenhang stieg um neun Fälle von 59 auf 68 registrierte Straftaten.

Insgesamt lässt sich zum Ende der Pandemie im gesamten Dienstbezirk der PI Cochem ein Anstieg der Körperverletzungen feststellen, ohne dass dabei ein besonderer Schwerpunkt oder Erklärungsansatz erkennbar wird.

Eigentumskriminalität:

Bei der Polizei wurden im vergangenen Jahr 424 Diebstahlsdelikte bekannt.

Hier ist gegenüber den Vorjahren eine leichte Steigerung festzustellen: 2021 waren es 365 Fälle und 2019 insgesamt 411 Fälle.

Bei dem überwiegenden Teil der Delikte (303 Fälle) handelte es sich um "einfache Diebstahlsfälle".

Die übrigen 121 Fälle betreffen solche unter erschwerten Umständen, d. h. z. B., die entwendeten Gegenstände konnten nur erlangt werden, wenn besondere Sicherungsmaßnahmen durch die Täter überwunden wurden. Hierunter zählt der klassische Einbruchsdiebstahl aus einer Wohnung.

Nach einem deutlichen Rückgang der Wohnungseinbrüche in 2021 stellen wir nun fest, dass auch diese Zahlen sich dem Niveau vor der Pandemie annähern.

Die Aufklärungsquote liegt bei den Wohnungseinbrüchen mit über 37 % im Bereich der PI Cochem deutlich über dem Landes- und Bundesvergleich.

Wir mahnen weiterhin zur Aufmerksamkeit. Der aufmerksame Nachbar ist der Beste Schutz den man sich wünschen kann. Beobachten sie auffällige Personen und Fahrzeuge in ihrer Nachbarschaft. Sprechen sie diese an oder verständigen sie direkt die Polizei. Achten sie auf ihr Eigentum. Verriegeln sie Wohnungstüren, Fenster und die Tore von Garagen. Lassen sie keine hochwertigen Fahrräder, z. B. E-Bikes ungesichert in der Hoffeinfahrt stehen.

Vermögensdelikte:

Unter diesem Oberbegriff sind u. a. alle Betrugsarten sowie Unterschlagungen zusammengefasst.

2022 wurden insgesamt 311 Straftaten festgestellt. Im Vergleichsjahr 219 waren es noch 338 Delikte im Jahr 2021 291 Fälle.

Wir gehen davon aus, dass hier auch ein großes Dunkelfeld vorhanden ist, d. h. Versuchshandlungen per Telefon, Internet oder WhatsApp stattfinden, bei welchen die Betroffenen die Masche erkennen und nicht darauf eingehen und dies nicht zur Anzeige bringen.

Bleiben sie kritisch und geben sie keine Bank- oder Zahlungsdaten am Telefon, per WhatsApp oder im Internet bekannt. Kein seriöses Unternehmen wird solche Daten dort abfragen. Rauschgift, Umwelt, Sachbeschädigung:

Die Zahl bei den Sachbeschädigungen bewegte sich 2022 mit 217 Fällen auf dem Niveau von 2019 (222 Fälle). Im Vorjahr waren es 182 Fälle.

Ein Großteil dieser Taten findet auf öffentlichen Wegen und Plätzen statt (76 Fälle), oft durch Farbschmierereien (Graffiti). Entsprechend gering ist hier die Aufklärungsquote mit 21,1 %.

Die Zahlen der Betäubungsmittelkriminalität ging von 171 (2021) zurück auf 149 Fälle. Der überwiegende Teil dieser Straftaten wurde bei der KI Mayen bearbeitet.

Es wurden im vergangenen Jahr 41 Straftaten gegen die Umwelt registriert, davon wurden 65,9 Prozent aufgeklärt. Im Vorjahr waren es noch 32 Fälle.

Tatverdächtige:

Die Ermittlungen führten zur Identifizierung von 937 Tatverdächtigen (708 Männer; 229 Frauen). Hierbei handelte es sich bei 190 Personen um Jugendliche oder Heranwachsende im Alter bis 21 Jahren (143 männliche und 47 weibliche).

Fazit:

Nach einemdeutlichen Rückgang der Straftaten in den Pandemiejahren näheren wir uns dem Niveau vor der Pandemie.

Die sogenannte Kriminalitätshäufigkeitszahl, die die Wahrscheinlichkeit Opfer einer Straftat zu werden beschreibt und dabei die Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner benennet, liegt im Zuständigkeitsbereich der PI Cochem 2022 bei rund 3862.

Im Vergleich zur Landesbelastungszahl (2021) von 5302 sind die Menschen im hiesigen Bereich deutlich seltener von Straftaten betroffen.

Einen großen Anteil innerhalb des Sicherheitsgefüges trägt im ländlichen Raum sicher die häufig noch gute soziale Vernetzung in den dörflichen Gemeinschaften dar.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Mayen
Polizeiinspektion Cochem,

Telefon: 02671- 9840


Pressemeldungen der Polizei Rheinland-Pfalz sind unter Nennung der
Quelle zur Veröffentlichung frei.

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