POL-PPKO: Verkehrskontrolle und Präventionsveranstaltung Hand-werkskammer mit dem Schwerpunkt Junge Fahrer
Koblenz (ots)
Im nüchternen Zustand noch mit guten Vorsätzen und positiven charakterliche Grundsätzen gesegnet, werden diese nach Aufnahme von Alkohol, oder Drogenkon-sum schnell über Bord geworfen. Nahezu alle Alkoholfahrten ab 1Promille waren vor Trinkbeginn nicht beschlossen. Bereits ab 0,3 Promille verschieben sich Bedenken und die enthemmende Wirkung setzt ein. Es schwinden Ängste vor Unfällen und den damit einhergehenden Konsequenzen, wie dem Fahrerlaubnisentzug.
Besonders gefährdet ist hierbei die Gruppe der Jungen Fahrer im Alter von 18 - 24 Jahren.
Die persönliche Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen, die Experimentierfreude jedoch stark ausgeprägt ist. Grenzen werden ausgetestet und nicht selten überschrit-ten.
Der Drang zum Imponieren ersetzt dann fehlende Fahrpraxis. Insbesondere im Zu-sammenspiel mit Alkohol-/ und Drogenkonsum und der damit einhergehenden ent-hemmenden Wirkung kommt es zu einem deutlich gesteigertes Unfallrisiko.
Neben der Hauptunfallursache Geschwindigkeit, nimmt die Beeinflussung von Alkohol und Drogen einen besonderen Stellenwert bei den Jungen Fahrern ein.
In den letzten Jahren war eine steigende Tendenz der Unfallzahlen der Jungen Fahrer im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz zu verzeichnen (2014: 9553, 2015: 10285, 2016: 10950). Im Gesamtbetracht aller Unfälle unter Alkoholeinfluss waren in den letzten Jahren etwa ein Fünftel der Gruppe der Jungen Fahrer zuzuordnen. Bei Unfällen bei welchen als Unfallursache Drogenkonsum festgestellt wurde, liegt Anteil der Jungen Fahrer bei rund einem Drittel.
Auch um auf diesen Trend zu reagieren, richtete am heutigen Montag, 15.05.2017, die Polizeiinspektion Koblenz 2 mit Unterstützung von Kräften der Be-reitschaftspolizei, im Bereich der August-Horch-Straße eine Kontrollstelle ein. Ein Hauptaugenmerk wurde hierbei auf die Jungen Fahrer gelegt.
Die Kontrolle fand bewusst an einem Montagmorgen statt, weil vielen Verkehrsteil-nehmer nicht klar ist, dass sich die Auswirkungen von Alkohol und Drogenkonsum, beispielsweise am Wochenende, noch über Stunden oder gar Tage hinweg zeigen können.
Im Zeitraum zwischen 07:00 Uhr bis 09:00 Uhr wurden ca. 70 Fahrzeugführer kontrolliert. Hierbei konnten bei einem 19-Jährigen Fahrzeugführer aus dem Rhein-Lahn-Kreis Auffälligkeiten festgestellt werden, welche auf eine aktuelle Beeinflussung auf die Fahrtauglichkeit hindeuteten. Aufgrund richterlicher Anordnung wurde bei dem Fahrzeugführer eine Blutprobe entnommen. Der Führerschein, wie auch der Fahrzeugschlüssel präventiv sichergestellt. Weiterhin waren 6 Verstöße gegen Ausrüstungsvorschriften zu verzeichnen.
Des Weiteren fand am Vormittag eine Präventionsveranstaltung in den Räumlichkei-ten der Handwerkskammer statt. Angesprochen wurden hierbei die Auszubildenden und Lehrgangsteilnehmer welche derzeit in der HWK beschult werden.
Neben theoretischen Informationsveranstaltungen, konnten die Jungen Fahrer die Auswirkungen von Alkohol- und Drogenkonsum an mehreren Informationsständen am eigenen Leibe erfahren.Hierzu standen neben einem Fahrsimulator, ein elektronischer Reaktionstest, sowie ein Parcours unter Verwendung von Rauschbrillen zu Verfügung.
Im Rahmen der Präventionsveranstaltung wurde ein Teilnehmer festgestellt, welcher Auffälligkeiten aufwies, welche für eine Beeinflussung von Betäubungsmittel spra-chen. Der Teilnehmer gab an die Handwerkskammer mit seinem Fahrzeug aufgesucht zu haben. Auch bei diesem Fahrer (19 Jahre aus dem Raum Wiesbaden) wurde eine Blutprobe entnommen, sowie der Führerschein und der Fahrzeugschlüssel sichergestellt.
Insgesamt war von den kontrollierten Fahrzeugführern, wie auch den Schulungsteilnehmern ein sehr positives Feedback zu verzeichnen. Insbesondere löste die Erfahrung von simulierten Rauschzuständen und den damit verbundenen körperlichen Einschränkungen Erstaunen und Nachdenklichkeit aus.
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