DPolG RP: Kriminalitätsbericht 2024 für Rheinland-Pfalz, die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sieht Licht und Schatten
Rheinland-Pfalz (ots)
Der von Innenminister Michael Ebling am 10.03.25 vorgestellte PKS-Jahresbericht enthält nach Meinung der DPolG Rheinland-Pfalz Licht und Schatten.
Die im Jahr 2024 239.388 in der PKS erfassten Straftaten bedeuten einen Rückgang von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote von 64,3 Prozent liest sich erfreulich. Innenminister Michael Ebling sprach von einem historischen Tiefstand der Straftaten.
Dennoch gibt es Bereiche, die unsere besondere Aufmerksamkeit erfordern:
Anstieg der Rohheitsdelikte: Ein Plus von 2,5 Prozent auf 47.218 Fälle, insbesondere durch eine Zunahme von Bedrohungsfällen, zeigt, dass Gewalt im persönlichen Umfeld weiterhin ein ernstzunehmendes Problem darstellt.
Zunahme von Messerangriffen: Mit 553 Fällen im Jahr 2024 ist ein Anstieg um fast ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Obwohl diese Taten nur 0,24 Prozent aller Delikte ausmachen, wirken sie sich stark auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung aus.
Erstmals kam das Innenministerium einer der Forderung der DPolG Rheinland-Pfalz nach und veröffentlichte valide Zahlen zu den sogenannten Auslandsstraften. Bei diesen handelt der Täter vom Ausland aus, was dazu führt, dass sie nicht in der offiziellen PKS erfasst werden.
Aus dem Bericht geht hervor, dass im Jahr 2024 43.644 Auslandsstraften mit einer Gesamtschadenssumme von 77.721.757 Euro registriert wurden. Von den Taten konnten nur 1900 aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von lediglich 4,4 Prozent entspricht. Es handelt sich hierbei überwiegend um Delikte im Internet.
"Wir sehen uns in unsere Forderung, die Zahl der Auslandsstraften valide zu erheben und zu veröffentlichen bestätigt", erklärt die DPolG Landesvorsitzende Noriko Nagy. "Die 43.644 Straften werden genauso wie die 239.388 von den Kolleginnen und Kollegen bearbeitet. Die Ermittlungen in diesem Bereich sind häufig kompliziert und zeitintensiv. Wir brauchen für die Bearbeitung dieser Delikte eine gute Personal- und Sachausstattung sowie insbesondere IT Spezialisten. Diese sind aber bei der derzeitigen Bezahlung schwer zu bekommen."
Die DPolG vermutet, dass sich die Zahl der Auslandsdelikte in den letzten 10 Jahren deutlich erhöht haben. Leider kann man deren Entwicklung erst in den Folgejahren nachvollziehen.
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