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POL-ESW: Betrügerische Anrufe im Werra-Meißner-Kreis

Eschwege (ots)

Am Dienstagvormittag ist es im Werra-Meißner-Kreis wieder zu einigen betrügerischen Anrufen gekommen. Die Polizei warnt aus gegebener Veranlassung vor den telefonischen Betrugsmaschen.

>>Falsche Bankmitarbeiterin u. falscher Polizeibeamter versuchen Kontodaten zu erfragen

Gegen 09.40 Uhr ist eine 77-jährige Seniorin aus dem Ringgau zunächst von einer Frau angerufen worden, die sich als Mitarbeiterin der Sparkasse ausgab und der Frau erzählte, man habe seitens des Kreditinstitutes einen Überweisungsauftrag in Höhe von 3000 Euro auf ein Konto in Osteuropa zurückgehalten und wolle sich vergewissern, dass die Überweisung seine Richtigkeit habe. Die Seniorin erklärte daraufhin, dass sie keine derartige Überweisung veranlasst hätte woraufhin die Frau am anderen Ende erklärte, dass man nun die Polizei einschalten werde. Etwa 10 Minuten später erhielt die Rentnerin erneut einen Anruf, diesmal von einem Mann der sich als Polizeibeamter Herr Preuß von der Bundespolizei in Eschwege vorstellte. Der Mann wollte von der Frau die Kontodaten erfragen, legte aber auf als die Frau erklärte, dass ihr Mann der Berechtigte des Kontos sei.

Beide Anrufer sprachen akzentfreies Deutsch und erschienen offenbar mit Rufnummern im Display der Geschädigten, die den Institutionen auf den ersten Blick zugeordnet werden können. Tatsächlich ergab aber eine Rücksprache, dass die Anrufe weder von der Sparkasse noch von der Bundespolizei stammten.

Tipps:

   - Bankmitarbeiter oder auch Polizeibeamte werden niemals 
     persönliche- oder Kontodaten am Telefon erfragen und erst recht 
     nicht nach der   persönlichen Geheimzahl (PIN) oder nach der 
     Transaktionsnummer (TAN) verlangen.
   - Ebenso wird niemals die Herausgabe von Bargeld oder 
     Wertgegenständen verlangt.
   - Behauptungen wie: "Jemand hat Zugriff auf Ihr Konto oder das 
     Geld sei bei der Bank nicht mehr sicher, es muss zuhause 
     aufbewahrt oder in ein Schließfach gelegt werden oder 
     Überweisungen müssen gesperrt werden", stimmen nicht!
   - Lassen Sie sich nicht zeitlich unter Druck setzen (...sonst ist 
     das Geld verloren..., o.ä.)

Wichtig:

Insbesondere dieser Fall macht deutlich, dass man sich nicht auf die angezeigten Rufnummern verlassen sollte, die auf den ersten Blick seriös erscheinen und den echten Institutionen evtl. sogar zugeordnet werden können. Betrüger sind heutzutage auch technisch in der Lage, entsprechende "echt existierende" Rufnummern "vorzutäuschen". Von daher gilt immer:

   - Vergewissern Sie sich im Zweifel bei Ihrer Bank, der Polizei 
     o.ä., ob ein Anruf tatsächlich von dort kommt. Wählen Sie bei 
     einem Rückruf nur die Ihnen bekannte Telefonnummern (keine 
     Wahlwiederholung).
   - Sprechen Sie mit Familienangehörigen oder anderen 
     Vertrauenspersonen über solche ungewöhnlichen Situationen und 
     holen Sie sich Rat.
   - Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkontodaten, 
     Kreditkartendaten, TAN-Nummern oder Zugangsdaten zu Kundenkonten
     (z.B. PayPal) heraus.
   - Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und melden Sie solche 
     Vorfälle bei Ihrer Bank.

>> Schockanruf nach angeblichen Unfall mit Todesfolge

In einem anderen Fall traf es eine 75-jährige Einwohnerin aus Großalmerode, die gegen 11.45 Uhr von einer weiblichen Betrügerin angerufen wurde. Diese gab sich als Tochter der 75-Jährigen aus. Mit aufgeregter Stimme erklärte die Frau, dass sie soeben einen Verkehrsunfall verursacht haben, bei dem eine Frau ums Leben gekommen sei. Sie befände sich gerade bei der Polizei in Kassel, worauf das Telefonat an eine andere Frau weitergereicht wurde, die sich dann als vermeintliche Polizeibeamtin in das Gespräch einschaltete. Im Verlauf des Gesprächs fragte die Seniorin dann kritisch nach und nachdem sie erklärte, von entsprechenden Betrugsanrufen gehört zu haben, legte die Telefonbetrüger ohne weitere Forderungen auf. Der Stimme nach waren die Anruferinnern etwa 30 bzw. 40 Jahre alten und sprachen beide hochdeutsch. Später registrierten die Beamten der Polizei Hessisch Lichtenau noch einen weiteren, ähnlich gelagerten, Anruf, wo ein vermeintlicher Enkel sein Opfer ebenfalls mit der Unfallgeschichte um den Finger wickeln wollte.

Tipps:

   -Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als 
Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. 
Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige 
Verwandte/Bekannte wissen kann.
   -Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen 
Verhältnissen preis.
   -Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck 
setzen. Vereinbaren Sie frühestens für den kommenden Tag einen 
Gesprächstermin und überprüfen Sie die Angaben.
   -Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei 
Familienangehörigen Rücksprache.
   -Lassen Sie sich vom Anrufer die Telefonnummer geben und 
überprüfen Sie diese mit bereits bekannten Nummern.
   -Rufen Sie die jeweilige Person unter der ihnen bekannten Nummer 
an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
   -Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine 
Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110 und erstatten 
Sie Anzeige bei der Polizei.

Polizeidirektion Werra-Meißner-Pressestelle-; PHK Först

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Polizeidirektion Werra-Meißner
Niederhoner Str. 44
37269 Eschwege
Pressestelle

Telefon: 05651/925-123
E-Mail: poea.werra.meissner@polizei-nordhessen.de

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