POL-ESW: Warnung vor unseriösen Handwerkern
Eschwege (ots)
Am gestrigen Nachmittag gingen bei der Polizeistation Eschwege Anrufe ein, wonach im Raum Waldkappel offensichtlich Teerarbeiten angeboten werden. So auch in Friemen, wo zwei Männer mit einem weißen Renault mit polnischen Kennzeichen auftauchten und Schotterarbeiten auf diversen Höfen anboten. Zwei Stunden später wurde eine weitere Kolonne gemeldet, die sich als kanadisches Unternehmen vorstellte, welches auf der B 7 Bauarbeiten durchführt. Auch vom "Gut Wollstein" wird um 18:13 Uhr gemeldet, dass ein "Teerunternehmen" vorstellig wurde, das Teerarbeiten (30 Euro pro qm²) anbot. Dabei wurde eine Visitenkarte der Firma Zindel aus Germerode vorgezeigt. In diesem Zusammenhang wurde bereits gestern Mittag durch die Verantwortlichen der Firma der Polizei mitgeteilt, dass ein Mann auf dem Firmengelände erschien, der nach einer Visitenkarte fragte. Offensichtlich wurden kurz darauf in Laudenbach mit dieser Visitenkarte Reinigungsarbeiten angeboten. Der Mann sprach englisch und war mit einem Kleinwagen mit ausländischem Kennzeichen unterwegs. Da man seitens der Firma nun Sorge hatte, dass die Visitenkarte für betrügerische Zwecke eingesetzt wird, informierte man die Polizei.
Die Polizei rät in diesem Zusammenhang:
In der Regel handelt es sich um minderwertig ausgeführte Arbeiten, die zu vollkommen überteuerten Preisen abgerechnet werden. Für die erbrachten Leistungen werden meistens Vorauszahlungen und nach Abschluss oft weitere zusätzliche Zahlungen eingefordert. Oft wird als Grund dafür vorgegeben, dass man sich in der tatsächlichen Größe der Flächen verschätzt oder die Mehrwertsteuer vergessen habe. Die Polizei rät grundsätzlich von Geschäften an der Haustür Abstand zu nehmen und sich nicht auf das vermeintlich gute Angebot einzulassen. Am Ende zahlt der Kunde grundsätzlich drauf. Gewährleistungen gibt es keine. Und seien die Arbeiten nicht ordentlich ausgeführt, bestehe keinerlei Möglichkeit, Mängel geltend zu machen.
So schützen Sie sich vor unseriösen Handwerkern - Tipps der Polizei
- Seriöse Firmen bieten ihre Arbeit nicht durch "Klingelputzen und Haustürgeschäfte" an. - Ausgehändigte Visitenkarten könnten gefälscht sein oder missbräuchlich benutzt werden. - Gehen Sie nicht auf riskante Haustürgeschäfte ein. - Prüfen Sie die Kontaktmöglichkeiten: Seriöse Firmen haben neben einer Handynummer auch einen Festnetzanschluss und sind im Internet und anderen Quellen recherchierbar. - Fragen Sie bei dem angegebenen Betrieb selber nach und prüfen Sie, warum der Auftrag so günstig sein soll. - Leisten Sie auf keinen Fall Vorkasse, wenn die ausführende Firma Ihnen nicht seriös vorkommt. - Üblicherweise erhalten Sie keine Rechnungen, können die Arbeiten demzufolge steuerlich nicht absetzen und bleiben auf einem möglichen Schaden sitzen! - Greifen Sie auf regionale Produktanbieter zurück und überzeugen Sie sich selbst vor Ort. - Informieren Sie bei Betrugsverdacht sofort die Polizei. - Machen Sie Fotos von den angeblichen Schäden, die man bei Ihnen entdeckt hat, bevor diese repariert werden. - Notieren Sie sich bei Verdacht auf Betrug die Fahrzeugkennzeichen und machen Sie für die spätere Beweisführung Fotos von Personen und Fahrzeugen.
Sofern die Arbeiten schon ausgeführt wurden:
- Verlangen Sie eine Rechnung und prüfen Sie, ob die aufgeführten Arbeiten auch ausgeführt wurden. Achten Sie auf eine rechtskonforme Rechnung (Firmenangabe, Steuernummer, Rechnungsnummer). Sie sind nicht verpflichtet, die Rechnung sofort zu begleichen. - Drohungen mit der Polizei oder einem Inkasso sind haltlos - Rufen Sie selbst die Polizei, wenn Sie bedroht oder unter Druck gesetzt werden. - Ziehen Sie wenn möglich Nachbarn oder Zeugen hinzu
Pressestelle der Polizeidirektion Werra-Meißner, KHK Künstler
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