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POL-F: 060719 - 779 Stadtgebiet: Vermehrt "falsche Polizeibeamte" unterwegs - Trickdiebstähle aus Wohnungen mit hoher Beute - Warnung und Präventionstipps der Polizei

Frankfurt (ots)

Im gesamten Juni, also während der WM 2006,
waren es"nur" acht Fälle von Trickdiebstählen aus Wohnungen, die bei 
dem zuständigen Fachkommissariat K 24 zur Anzeige kamen. Es wird 
vermutet, dass in diesem Zweitraum die starke Polizeipräsenz offenbar
als gewisse Abschreckung auf potenzielle Täter wirkte.
Doch seit dem 5. Juli sind die Fallzahlen wieder sprunghaft 
angestiegen. Bislang sind zwölf neue derartige Straftaten mit den 
unterschiedlichsten Arbeitsweisen, z.B Nachricht für Nachbarn 
schreiben sowie Taschendiebstahl von Wohnungsschlüsseln beim Einkauf 
mit anschließendem Diebstahl aus Wohnung, angezeigt worden.
Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass die Dunkelziffer nicht 
angezeigter Taten jedoch höher liegen dürfte.
Seit gestern sind nunmehr aktuell fünf weitere versuchte bzw. 
vollendete Trickdiebstähle hinzugekommen, die dieses Mal durch 
"falsche Polizeibeamte" über den Tag hinweg im gesamten Stadtgebiet 
begangen wurden und bei denen aufgrund der übereinstimmenden 
Arbeitsweisen (Anruf einer Frau oder Mann von der "Kripo" und die 
Ankündigung, dass ein Kollege wegen eines angeblichen Einbruchs 
vorbeikomme) zu vermuten ist, dass sie von derselben Tätergruppe 
begangen wurden und möglicherweise weitere Taten im Stadtgebiet 
folgen könnten. Geschädigt sind in der Hauptsache ältere Mitbürger.
Polizei warnt daher eindringlich vor diesen "falschen Kollegen" 
und bittet die Bevölkerung, insbesondere ältere Mitbürger, um erhöhte
Aufmerksamkeit.
Bei den seit dem 5.7. bekannt gewordenen Trickdiebstählen ist bisher 
ein Gesamtschaden von rund 60.000 Euro entstanden.
Der bislang schadenträchtigste Diebstahl ereignete sich gestern 
gegen 17.00 Uhr in Oberrad. Opfer war ein 85-jähriger Rentner. Der 
Mann war beim Ausleeren von Müll von einem unbekannten Mann 
angesprochen worden, der vorgab, Kriminalbeamter zu sein. Der 
Geschädigte wurde aufgefordert in seine Wohnung zu gehen. Der 
"Beamte" erklärte, das Geld des Rentners zum Zwecke der Kontrolle 
mitnehmen zu müssen. In der Wohnung des 85-Jährigen schaute der Täter
daraufhin in sämtliche Schränke sowie in zwei Koffer und fand 
insgesamt rund 40.000 Euro. Mit der Bemerkung, dass er das Geld 
"demnächst" wieder vorbeibringen werde, verschwand der dreiste Täter.
Als er das Haus verließ, wurde er noch von einer Nachbarin gesehen, 
die sich daran erinnerte, zuvor einen Anruf einer "Kriminalbeamtin" 
erhalten zu haben, die wissen wollte, ob sie noch ihr Geld hätte, da 
bei ihr eingebrochen worden sei. Da der Geschädigten dies seltsam 
vorkam, beendete sie jedoch vorzeitig das Gespräch.
Bei einem ähnlich gelagerten Fall erbeutete bereits in den 
Vormittagsstunden ein unbekannter Täter rund 4.500 Euro zum Nachteil 
einer 84-jährigen Rentnerin in Sachsenhausen. Gegen 11.45 Uhr meldete
sich telefonisch bei der Frau eine "Mitarbeiterin" der Polizei und 
kündigte den Besuch eines "Kollegen" an, da bei ihr eingebrochen 
worden sei. Kurz darauf erschien ein "Polizeibeamter", zeigte ihr ein
kleines Pappkärtchen mit der Aufschrift "Polizei Frankfurt" und ließ 
sich das Geldversteck zeigen. Nachdem er seine 
"Spurensicherungsarbeit" beendet und die Wohnung wieder verlassen 
hatte, stellte die Rentnerin fest, dass sie bestohlen worden war.
Bei drei weiteren Taten im Nordend, Ostend sowie im Gallusviertel 
blieb es beim Versuch.
In Zusammenhang mit den geschilderten Taten bittet die Polizei 
mögliche weitere Geschädigte, die in letzter Zeit Opfer "falscher 
Polizeibeamter" geworden sind und noch keine Anzeige erstattet haben,
sich beim zuständigen Fachkommissariat K 24, Tel.: 069/755-52401, zu 
melden.
Vorbeugungstipps der Polizei:
-	Als Aufbewahrungsorte für größere Geldbeträge eignen sich in 
keinster Weise Schränke, Schubladen oder Koffer. Dies wissen auch die
Täter. Das Geld gehört auf das Konto bei einer Bank.
-	Beim Auftreten verdächtiger Personen umgehend die Polizei 
verständigen
-	Gegenüber fremden Personen stets ein gesundes Misstrauen bewahren
-	Besucher vor dem Öffnen der Wohnungstür durch den Türspion 
anschauen oder die Tür nur mit vorgelegtem Sperrbügel öffnen.
-	Nicht durch vertrauenswürdiges Aussehen, sichereres Auftreten, 
Höflichkeit oder freundliches Wesen blenden lassen.
-	Von Amtspersonen (auch uniformierten) sich stets den Dienstausweis 
zeigen lassen und besonders Bild, Stempel und Behördenanschrift 
prüfen. Im Zweifelsfalle bei der entsendenden Dienststelle 
telefonisch nachfragen. Dabei die entsprechende Telefonnummer selbst 
heraussuchen und fremde Personen während des Telefonats vor der 
verschlossenen Tür warten lassen.
-	Eine Vertrauensperson (z.B. Nachbarn) hinzuziehen, wenn Zweifel 
bestehen.
-	Vor diesen Vorsichts- und Überprüfungsmaßnahmen nicht scheuen, denn
jede echte Amtsperson hat dafür Verständnis. Schließlich ist gesundes
Misstrauen ein wirksamer Schutz vor Betrügern und Dieben.
-	Allgemeiner Hinweis: Polizeivollzugsbeamte in Zivil weisen sich bei
Amtshandlungen häufig mit der Kriminaldienstmarke aus. Die 
Vorderseite und die Randprägung "Bundesrepublik Deutschland" sind 
bundeseinheitlich.
-	Umgehend die Polizei per Notruf 110 verständigen, wenn man trotz 
aller Vorsichtsmaßnahme Opfer von Betrügern geworden ist(Karlheinz 
Wagner/ 069/755-82115).
Rufbereitschaft: André Sturmeit, Telefon 0173-6597905

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Frankfurt am Main
P r e s s e s t e l l e
Telefon: 069 / 755-82110 (CvD) oder Verfasser (siehe Artikel)
Fax: 069 / 755-82109
E-Mail: pressestelle.ppffm@polizei.hessen.de
Homepage des Polizeipräsidiums Frankfurt a.M.:

http://www.polizei.hessen.de/internetzentral/broker.jsp?uMen=5dc70ee1-825a-f6f8-6373-a91bbcb63046

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