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POL-LDK: Betrüger stellen Abos von gefälschten Streaming-Diensten in Rechnung
Polizei warnt vor kostspieliger Masche

Dillenburg (ots)

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Lahn-Dill-Kreis: Die Polizei warnt vor einer Betrugs-Masche bei der die Täter Abo-Kosten für einen mutmaßlich kostenfreien Streaming-Dienst einfordern. Die Opfer suchen in der Regel im Internet nach aktuellen Filmen und werden über Treffer der Suchmaschinen zu gefälschten Streaming-Dienste geleitet. Klickt man sich durch die Menüs wird ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen.

Kostenloses Streaming-Abo entpuppt sich als Kostenfalle

Seit Beginn der Pandemie und der damit einhergehenden Einschränkungen erfreuen sich sogenannte Internet-Streaming-Dienste wachsender Beliebtheit. Egal, ob Musik oder Filme, die Nutzerzahlen der Bezahldienste steigen. Auch Betrüger machen sich diesen Trend zunutze, wie das Beispiel einer Wetzlarerin zeigt: Um zuhause Filme zu schauen, registrierte sie sich bei einem mutmaßlich kostenlosen Streaming-Dienst. Trotz Registrierung konnte sie keine Filme anschauen. Wenige Tage später poppte eine E-Mail des Streaming-Dienstes auf, mit der sie zu einer Zahlung von 389,88 Euro aufgefordert wurde. Der Dienst begründete die Rechnung damit, dass die Testphase fünf Tage zuvor abgelaufen war und ihr Account nun im Premium-Status kostenpflichtig sei. Sie überwies den Betrag und hatte Glück im Unglück. Das Warnsystem der Hausbank funktionierte, stufte den Empfänger als unseriös ein und stoppte die Überweisung.

Suchmaschinen führen zu gefälschten Streaming-Dienst-Angeboten

Die Masche ist nicht neu. Die Polizei macht bereits seit 2017 auf diese Form der Cyberkriminalität aufmerksam. Die Täter gestalten im Internet Film-Streamingseiten, die dem "Kunden" suggerieren, dass kostenlos Kinofilme angeschaut werden können. Bei entsprechenden Suchen im Internet bekommen Interessierte - die die gängigen Bezahlangebote wie Netflix oder Amazon-Prime umgehen wollen - jede Menge "attraktive" Treffer angeboten, die auf Portale von Streaming-Diensten verlinken. Die Seiten sind professionell aufgemacht und bieten scheinbar ein üppiges Angebot an alten und neuen Filmen. Entscheidet sich das Opfer für einen Film und klickt auf die Verlinkung, startet kurz der Vorspann eines Filmes und im Anschluss öffnet sich ein Hinweis mit dem folgenden Text: "Achtung! Es wurde ein Fehler festgestellt: Nicht registrierte Nutzer haben keinen Zugriff auf die Filme, melden Sie sich bitte an bzw. registrieren Sie sich auf der Webseite."

Angeblich kostenfreie Registrierung hat Abo zur Folge

Während oder nach einer Registrierung mit Vor- und Nachname, Mailadresse und Passwort gibt es keine Hinweise auf Folgekosten. Wer die AGBs durchließt trifft entweder auf gut versteckte Hinweise zu den Kosten oder diese fehlen gänzlich. Wer sich nun für einen mutmaßlich kostenfreien Zugang registriert hat, bekommt von den Betreibern der Plattform einen Freischaltcode per Mail oder SMS in Aussicht gestellt. Einige Opfer bekamen diese nie zugeschickt - andere erhielten einen Freischaltcode und damit tatsächlich die Möglichkeit sich einzuloggen und Filme zu streamen.

Mahnungen und Zahlungsaufforderungen folgen

Die Opfer erhalten nach kurzer Zeit die ersten Zahlungsaufforderungen und später auch Mahnungen zur Nutzung des Streaming-Dienstes. Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, drohen die Betrüger mit entsprechenden Inkassodienstleistern. Die geforderten Beträge liegen meist in einem mittleren dreistelligen Euro-Bereich.

Betrüger schaffen per Youtube ihre eigenen Wahrheiten

Wie dreist die Täter ihre Masche durchziehen und welche Register sie dabei ziehen zeigen von ihnen offensichtlich selbst hochgeladene Youtube-Videos. Geben die Opfer den Namen des vermeintlichen Streaming-Dienstes, erweitert um die Begriffe "Rechnung" oder "Rechnung bekommen", in Suchmaschinen ein, werden u.a. Treffer zu Videos angeboten. Hier erläutern die Darsteller, sie geben sich als Anwälte aus oder behaupten mit Anwälten gesprochen zu haben, dass sämtliche Forderungen rechtmäßig sind.

Um nicht in die Abo-Falle zu tappen empfiehlt die Polizei:

   - Lassen Sie sich nicht von Mahnungen per E-Mail unter Druck 
     setzen und informieren Sie sich ggfs. bei ihrer 
     Verbraucherzentrale oder Polizei.
   - Generell gilt, vermeiden Sie Spontankäufe oder Abschlüsse von 
     Abo´s ohne vorher verglichen zu haben.
   - Überweisen Sie kein Geld! Seriöse Anbieter ermöglichen den 
     Lastschrift Einzug oder andere Zahlungsarten. Eine Überweisung 
     kann in aller Regel nicht wiedergeholt / rückgängig werden und 
     das Geld ist "futsch".
   - Sind Sie bereits auf die Masche hereingefallen, erstatten Sie 
     Anzeige bei der Polizei und informieren Sie ihre Bank.

Weitere Erläuterungen zur Masche, ein Bespieltext eines Mahnschreibens, anschauliche Videos sowie eine Liste der bisher bekannten falschen Streamingdienste führt die Präventionsseite des Landeskriminalamt Niedersachsen unter folgendem Link auf: https://www.polizei-praevention.de/aktuelles/abzocke-ueber-gefaelschte-streamingdienste-gigaflix-de-und-andere.html

Guido Rehr, Pressesprecher

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelhessen
Polizeidirektion Lahn-Dill
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hindenburgstr. 21
35683 Dillenburg
Tel.: 02771/907 120
Fax: 0611/327663040

E-Mail: pressestelle-lahn-dill.ppmh@polizei.hessen.de oder
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