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POL-WL: Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2018

POL-WL: Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2018
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Landkreis Harburg (ots)

Vorbemerkungen

Die polizeiliche Kriminalstatistik wird auf Grundlage der bundeseinheitlichen "Richtlinien für die Führung der Polizeilichen Kriminalstatistik" erstellt. Erfasst werden hierbei die im Kalenderjahr von der Polizei an die Strafverfolgungsbehörden abgegebenen Vorgänge (Ausgangsstatistik). Die Aktualität der PKS wird daher durch Straftaten mit langer Ermittlungsdauer (besonders über den Jahreswechsel) gemindert.

Allgemeines

Die Gesamtzahl der im Jahr 2018 abgegebenen Strafverfahren beträgt 12.849 Fälle. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 108 Fälle. Dies ist die niedrigste Fallzahl seit 2006.

Die Häufigkeitszahl, die die Anzahl von Straftaten pro 100.000 Einwohner darstellt, liegt im Jahr 2018 bei 5.109. Auf Landesebene liegt der Wert bei 6.362, innerhalb der Polizeidirektion Lüneburg bei 5.830. Der Landkreis Harburg gehört somit weiterhin zu einer der sichersten Regionen in Niedersachsen!

Die Aufklärungsquote lag im Jahr 2018 bei 58,43 % was einen Anstieg um 0,52 Prozentpunkte bedeutet.

Als Tatverdächtige wurden im Jahr 2018 insgesamt 5.341 Personen ermittelt. Davon waren 2.167 nichtdeutsche Tatverdächtige. Die Zahl der Straftaten, die durch Flüchtlinge verübt wurden, ist im Jahr 2018 auf 612 Fälle zurückgegangen. Der Schwerpunkt lag dabei bei einfachen Diebstählen.

Entwicklung in den Hauptgruppen der PKS (Angabe des Vorjahreswerts jeweils in Klammern)

Im Jahr 2018 wurden insgesamt 16 (13) Straftaten gegen das Leben (3x Mord 6x Totschlag, 7x fahrlässige Tötung) bearbeitet. Zwei der neun vorsätzlichen Tötungsdelikte wurden vollendet. In einem dieser beiden Fällen wurde der Täter bereits rechtskräftig verurteilt.

Die Zahl der Sexualdelikte ist mit 131 (147) Fällen leicht rückläufig. Die Aufklärungsquote konnte auf 83,20 % gesteigert werden.

Insgesamt wurden im Jahr 2018 1.929 (1.951) Rohheitsdelikte erfasst. Die Aufklärungsquote liegt bei 91,60 % (91,39 %). Den erneuten Schwerpunkt bei den Rohheitsdelikten bilden die Körperverletzungen mit insgesamt 1.254 (1.268) Fällen. Der Anteil von Fällen häuslicher Gewalt ist mit 24,88 % im Vergleich zum Vorjahr (23,02%) leicht angestiegen. In rund einem Viertel aller Fälle der Körperverletzungsdelikte waren die Tatverdächtigen alkoholisiert.

Die Zahl von Raubdelikten ist mit 83 (81) Fällen nahezu konstant. Bei einer Vielzahl der Taten wurden den Opfern Mobiltelefone entrissen.

Die Zahl der Diebstahlsdelikte ist im Jahr 2018 auf 4.907 (4.762) Fälle angestiegen. Die Aufklärungsquote konnte auf 27,20% (24,53%) gesteigert werden.

Die Zahl der Einbruchdiebstähle in Wohnungen ist erneut gesunken. Sie liegt mit 556 (638) Fällen noch unter dem Niveau von 2010.

Polizeioberrat Jan Kurzer, als Leiter des Zentralen Kriminaldienstes zuständig für die Kriminalitätsbekämpfung im gesamten Landkreis sagt dazu: "Die erneute Senkung der Fallzahlen in diesem sehr sensiblen Deliktsfeld freut mich ganz besonders. Das ist ein sehr schöner Erfolg. Die nachhaltige Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen, angefangen von der spezialisierten Tatortaufnahme im Einsatz- und Streifendienst bis zu den Ermittlungen im Sachgebiet Wohnhaus zahlt sich aus. Auch im Jahr 2018 konnten mehrere Einbruchsserien aufgeklärt werden. Einige der Beschuldigten wurden bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt."

Im Jahr 2018 wurden 132 (123) Diebstähle von Kfz (sogenannte Komplettentwendungen) erfasst. Die Aufklärungsquote liegt in diesem Deliktsfeld bei 22%. Häufig betroffen waren Fahrzeuge mit einer Komfortschließung, bei der der Schlüssel nur in die Nähe des Fahrzeugs gebracht werden muss, um es öffnen zu können. Die Täter fangen diese Signale nahe am Wohnhaus auf und verstärken sie, sodass der Pkw durch einen Komplizen geöffnet und gestartet werden kann. Die organisierten Banden, die in diesem Deliktsfeld tätig sind, fokussieren sich dabei auf hochwertige Fahrzeuge der führenden Automarken.

Diebstähle in oder aus Kfz wurden im letzten Jahr 567 (631) erfasst. Die Zahl ist rückläufig. Nach wie vor ist Zielrichtung fast ausnahmslos die Ersatzteilbeschaffung (Navigationssysteme, Airbags, Beleuchtungseinrichtungen).

Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist nach einem Rückgang im vorletzten Jahr wieder angestiegen und liegt in 2018 bei 769 (688). Der Anstieg resultiert in großem Umfang aus einer Tatserie im Raum Winsen. Die Aufklärungsquote konnte von 7 % auf 14,56 % gesteigert werden.

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein erneuter Rückgang zu verzeichnen. Insgesamt wurden 2018 1.925 (2.124) Fälle erfasst. "Auch, wenn die Fallzahlen des Phänomens falsche Polizeibeamte ebenso zurückgegangen sind, ist diese Masche immer noch aktuell", betont Jan Kurzer. Er warnt davor, auf solche Anrufe einzugehen und empfiehlt, im Zweifelsfall sofort aufzulegen und die Polizei anzurufen.

Die Zahl der Rauschgiftdelikte ist im Jahr 2018 auf 933 (877) angestiegen. In der PI Harburg waren mehrere Ermittlungsgruppen erfolgreich mit der Thematik befasst. Häufig sorgt die Größe des "Kundenkreises" eines ermittelten Dealers für den Anstieg der Fallzahlen. Mittlerweile wurden einige Haupttäter in erster Instanz zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Die Zahl der Gewaltdelikte, bei denen Polizeibeamte angegriffen wurden, ist 2018 auf 68 (86) zurückgegangen. Trotz dieses Rückgangs mahnt Polizeipräsident Thomas Ring, der heute die Kriminalstatistik auf Ebene der Polizeidirektion Lüneburg vorgestellt hat: "Gewalt gegen Polizeibeamte ist in jedem Fall besorgniserregend. Dieser Entwicklung stellen wir uns weiter entschieden entgegen. Dazu gehört neben der Aus- und Fortbildung auch stets eine optimale Ausstattung. Jeder Angriff auf Bedienstete von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst, also Menschen im Dienst für die Allgemeinheit, ist zugleich ein Angriff auf unseren Rechtsstaat. Das dürfen wir nicht zulassen."

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Harburg
Polizeihauptkommissar
Jan Krüger
Telefon: 0 41 81 / 285 - 104, Fax -150
Mobil: 0 160 / 972 710 15 od. -19
E-Mail: pressestelle (@) pi-harburg.polizei.niedersachsen.de
www.pi-wl.polizei-nds.de

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