POL-HH: 210527-1. Zeugenaufruf nach Volksverhetzung und rassistischen Beleidigungen in Hamburg-Neustadt und Hamburg-Barmbek-Nord
Hamburg (ots)
Tatzeiten: a)26.05.2021, 19:35 Uhr; b)26.05.2021, 12:10 Uhr Tatorte: a) Hamburg-Neustadt, Ludwig-Erhard-Straße/Herrengraben; b) Hamburg-Barmbek-Nord, U-Bahnhof Habichtstraße
Gestern Abend beleidigte in der Neustadt ein bisher unbekannter Mann aus einem Auto heraus einen 20-Jährigen antisemitisch. Bereits gestern Mittag wurde im Bereich des U-Bahnhof Habichtstraße eine Frau durch einen noch unbekannten Mann rassistisch beleidigt. Im ersten Fall sucht die Polizei Zeugen.
a) Nach bisherigen Erkenntnissen befuhr der 20-Jährige mit seinem Fahrrad die Ludwig-Erhard-Straße in Richtung Herrengraben und hielt an der roten Ampel an. Zu diesem Zeitpunkt trug er sichtbar als Ausdruck seines jüdischen Glaubens eine Kippa. Im Fahrstreifen neben ihm hielt verkehrsbedingt ein weißer Audi mit geöffneter Beifahrerscheibe an. Der junge Mann erkannte drei Insassen, die wiederrum zu ihm herübersahen. Als das Auto dann bei grün anfuhr, rief einer der Männer aus dem Auto heraus eine antisemitische Beleidigung.
Die Personen aus dem Pkw können wie folgt beschrieben werden:
- männlich - "südländische" Erscheinung - kurze dunkle Haare
Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts (LKA 73) hat die Ermittlungen übernommen.
Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder Hinweise auf die Täter und insbesondere den weißen Audi geben können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 040/4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder an einer Polizeidienststelle zu melden.
b) Im U-Bahnhof Habichtstraße fiel einer Zeugin gestern Mittag ein Mann auf, der in Richtung einer jungen Frau mehrfach rassistische Beleidigungen äußerte. Diese wurden auch von weiteren Passanten wahrgenommen, sodass die couragierte 24-jährige Zeugin ihn daraufhin aufforderte, die Beleidigungen zu unterlassen. Nach dem der Täter ihr Schläge androhte, stieg er in die U3 ein und fuhr mit der U-Bahn in Richtung Berliner Tor ab. Die 24-Jährige erstattete später am Polizeikommissariat (PK) 11 Anzeige. Die junge Frau, die Zielrichtung der rassistischen Beleidigungen war, trug zur Tatzeit Kopfhörer. Anscheinend ohne Notiz von den Beleidigungen zu nehmen, entfernte sie sich aus dem Bahnhof und ist derzeit noch unbekannt.
Der Täter kann wie folgt beschrieben werden:
- männlich - etwa 40 bis 50 Jahre - etwa 180cm bis 200cm groß - kräftige Statur - vermutlich Deutscher - kurze, erdtonfarbene Shorts - dunkles T-Shirt - farbige Tattoos am Unterschenkel
Auch in diesem Fall ermittelt der Staatsschutz LKA 73.
Mx.
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