POL-H: Zeugenaufruf! Seniorinnen von falschen Polizisten betrogen
Hannover (ots)
Zwei Frauen (75 und 87 Jahre alt) sind gestern zwischen 10:45 und 14:00 Uhr Opfer von Trickbetrügern geworden. Diese sind als falsche Polizisten in die Wohnungen der Damen gelangt und haben dort Bargeld und Schmuck erbeutet.
Fall 1:
Nachdem es gestern gegen 10:30 Uhr an ihrer Wohnungstür an der Wilhelm-Tell-Straße (Misburg) geklingelt hatte, öffnete eine 87-jährige Frau diese. Vor der Tür stand ein unbekannter Mann, der sich sofort als Kriminalbeamter ausgab. Zeitgleich untermauerte er seine Aussage durch Vorzeigen eines Ausweises. Unter dem Vorwand, Ermittlungen durchführen zu müssen und der Tatsache, dass es der Seniorin aufgrund einer Sehschwäche nicht möglich war, den angeblichen Dienstausweis zu lesen, gelangte der Unbekannte anschließend in die Wohnung der Frau. Dort sah er sich um. Hierbei fragte er die 87-Jährige außerdem gezielt nach Aufbewahrungsorten für ihre Wertgegenstände. Als die Seniorin dem vermeintlichen Beamten die Örtlichkeiten gezeigt und Schmuckgegenstände hervorgeholt hatte, entriss der Unbekannte ihr diese und verließ mit der Aussage, diese registrieren zu müssen, die Wohnung. Obwohl die Frau noch versuchte, dem falschen Polizisten nachzueilen, gelang dem Betrüger die Flucht.
Der Unbekannte soll mehr als 50 Jahre alt und ungefähr 1,70 Meter groß sein. Er hatte eine normale Statur und roch muffig. Zur Tatzeit trug er eine Windjacke aus Stoff und eine Schirmmütze.
Fall 2:
Gestern Nachmittag gegen 14:00 Uhr kehrte eine 75-jährige Frau vom Einkaufen nach Hause an die Berliner Allee (Südstadt) zurück. Nachdem sie mit ihren, am Rolllator befindlichen, Taschen die Hofzufahrt passiert hatte, wurde sie von einem unbekannten Mann angesprochen, der der Seniorin sofort Hilfe anbot. Die Dame nahm die Unterstützung dankend an und gewährte dem Unbekannten anschließend Zutritt zum Flur des Mehrfamilienhauses. Dort gab sich der Mann als Kriminalbeamter aus und erklärte, dass es im Hause zu diversen Einbruchsdiebstählen gekommen sei. In diesem Zusammenhang seien Ermittlungen erforderlich, sodass er auch in ihre Wohnung müsse. Dort angelangt erkundigte sich auch dieser mutmaßliche Betrüger nach Bargeld- und Schmuckverstecken der Seniorin - bereitwillig zeigte auch sie dem Unbekannten ihre Wertsachen. Dieser nahm dann diverse Schmuckstücke an sich und verlies unter einem Vorwand die Wohnung. Nachdem auch Minuten später niemand zurückkehrte, verständigte die Seniorin die Polizei.
Der Unbekannte soll Anfang 30 und etwa 1,80 Meter groß sein. Er hatte eine sportliche Figur und war zur Tatzeit mit einer Schirmmütze, einem Blouson und einer Jeans bekleidet.
In beiden Fällen sucht die Polizei nun dringend Zeugen, die Hinweise zum Geschehen oder den mutmaßlichen Tätern geben können. Diese mögen sich bitte beim Polizeikommissariat Nordstadt unter der Telefonnummer 0511 109- 3117 melden.
Im Jahr 2009 ist es im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Hannover insgesamt 36mal zum Auftreten falscher Polizeibeamter gekommen.
Erstes Ziel aller Trickdiebe und -betrüger an der Haustür ist es, mit ihren Opfern allein zu sein. Sie wollen keine Zeugen!
Neben dem Vortäuschen einer Notlage mit Appell an die Hilfsbereitschaft ihrer potenziellen Opfer oder dem Vortäuschen einer persönlichen Beziehung (z.B. sog. Enkeltrick) geben sich die mutmaßlichen Betrüger auch als Amtsträger, zum Beispiel als Polizist, aus. Unter einem Vorwand versuchen sie dann, in die Wohnungen zumeist älterer Menschen zu gelangen. Lassen Sie Fremde nicht herein - prüfen Sie von mutmaßlichen Amtspersonen den Dienstausweis sorgfältig. Haben Sie Zweifel, erkundigen Sie sich bei der Behörde/Dienststelle des Amtsträgers/Polizisten nach seinem Auftrag - nutzen Sie dazu aber nicht die von ihm/ihr genannte Telefonnummer, sondern suchen Sie diese selbst heraus! Seien Sie Fremden gegenüber misstrauisch und gehen Sie nie nur aus Gefälligkeit auf deren Bitten/Forderungen ein. Ziehen Sie - wenn möglich - eine Vertrauensperson Ihrer Wahl (Verwandtschaft/Nachbarn) hinzu! Echte Polizisten werden für Ihr Verhalten und insbesondere für Ihre Überprüfungsmaßnahmen Verständnis haben und zeigen. /zz, gl
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Hannover
Christine Zeitz
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