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BKA: Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität 2008 Bundeskriminalamt veröffentlicht aktuelle Zahlen für Deutschland

Wiesbaden (ots)

Im Jahr 2008 wurden in der Polizeilichen
Kriminalstatistik (PKS) insgesamt 84.550 Fälle von 
Wirtschaftskriminalität registriert (2007: 87.934). Das bedeutet 
gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 3,8 Prozent (3.384 Fälle). 
Im zweiten Jahr in Folge sind somit die Fallzahlen zurückgegangen. 
Der Anteil der Wirtschaftskriminalität an den insgesamt polizeilich 
bekannt gewordenen Straftaten betrug allerdings 2008 wie auch im Jahr
2007 1,4 Prozent.
BKA-Präsident Jörg Ziercke: "Zwar ist der im Vorjahr für möglich 
gehaltene Anstieg der Fallzahlen gerade in den Bereichen 
Kapitalanlagebetrug und Börsendelikte als Folge der globalen 
Wirtschafts- und Finanzkrise bisher ausgeblieben, jedoch haben wir 
aktuell erste Anzeichen für eine Zunahme der Fallzahlen in den 
Bereichen des Kapitalanlagebetrugs, der Marktmanipulation und des 
Insiderhandels".
Im Jahr 2008 wurden insgesamt 35.493 Tatverdächtige registriert 
(2007: 37.654); 5,7 Prozent weniger als im Vorjahr.
Der durch die Wirtschaftskriminalität verursachte Schaden belief 
sich 2008 auf 3,43 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorjahr (4,12 
Milliarden Euro) entspricht dies zwar einer Abnahme von 16,7 Prozent,
verdeutlicht aber die nach wie vor gravierenden Auswirkungen der 
Wirtschaftskriminalität.
Zum Vergleich: Der in der PKS registrierte Schaden aller erfassten 
Delikte beträgt rund 10 Milliarden Euro. Damit hat die 
Wirtschaftskriminalität einen Anteil von rund 34 Prozent an der 
Gesamtschadenssumme. Besonders hohe Schäden werden im Bereich der 
Insolvenzdelikte und der Betrugsdelikte registriert.
Das tatsächliche Schadenspotenzial der Wirtschaftskriminalität wird 
jedoch erst deutlich, wenn man die nicht quantifizierbaren 
immateriellen Schäden betrachtet.
Wettbewerbsverzerrungen durch Wettbewerbsvorsprünge des mit 
unlauteren Mitteln arbeitenden Wirtschaftsstraftäters, die 
gesundheitliche Gefährdung und Schädigung Einzelner als Folge von 
Verstößen gegen das Lebens- und Arzneimittelgesetz, das 
Arbeitsschutzrecht oder das Umweltstrafrecht, aber auch mögliche 
Vertrauensverluste in die Funktionsfähigkeit der bestehenden 
Wirtschaftsordnung machen beispielhaft deutlich, welches 
Schadenspotenzial die Wirtschaftskriminalität in sich birgt. Hinzu 
kommt, dass in diesem Deliktsbereich ein hohes Dunkelfeld vermutet 
wird, das u. a. auf der mangelnden Anzeigebereitschaft der 
Geschädigten beruhen dürfte.
Straftaten aus dem Bereich der Wirtschaftskriminalität werden 
immer häufiger mit Hilfe des Internets begangen. Die Anzahl dieser 
Fälle ist im Jahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um 77 Prozent auf 16.437
gestiegen. Dies bedeutet, dass im Jahr 2008 bei mehr als jedem 
fünften Fall von Wirtschaftskriminalität das Internet genutzt wurde.
Auch im Bereich der Organisierten Kriminalität (OK) sind 
Wirtschaftsdelikte von zentraler Bedeutung. Rund 17 Prozent aller 
2008 gemeldeten OK-Fälle wiesen Merkmale der Wirtschaftskriminalität 
auf.
Weitere Einzelheiten finden Sie auf der Homepage des BKA unter 
"www.bka.de" unter Berichte und Statistiken / Kriminalitätslage.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 3083
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

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