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BKA: Schnüffler auf vier Pfoten haben sich an Brandorten hervorragend bewährt: Praxisstudie belegt Effektivität von Brandmittelspürhunden/ Zahl der Spürhunde von zwei im Jahr 1998 auf 15 im Jahr 2003 erhöht

Wiesbaden (ots)

Ein Haufen Schutt und Asche ist häufig das
einzige, was nach einem Brand übrig bleibt. Was ist die Ursache des
Brandes gewesen? Wurde das Feuer absichtlich gelegt? Finden sich
Spuren von Benzin, Diesel oder anderen Brandbeschleunigern in den
Überresten?
Eine sichere und systematische, schnelle und flächendeckende Art,
Brandorte nach Brandbeschleunigern abzusuchen, ist der Einsatz von
Brandmittelspürhunden. Das hat jüngst eine vom Bundeskriminalamtes
(BKA) initiierte Praxisstudie ergeben: Spürhunde arbeiten schnell und
zeigen zuverlässig Rückstände von brennbaren Flüssigkeiten an. Das
Spürvermögen der Vierbeiner bezogen auf die antrainierten Substanzen
ist extrem hoch. Wie Spürversuche in Übungsanlagen ergeben haben, ist
die Ansprechgrenze der Hunde viel geringer als die Nachweisgrenze der
analytischen Messgeräte.
Ausgehend von der Leistungsfähigkeit von Spürhunden bei der
Rauschgift- und Sprengstoffdetektion wurde Ende 1996 auch in
Deutschland - in der Landespolizeischule für Diensthundführer des
Landes Nordrhein-Westfalen - die Ausbildung von Brandmittelspürhunden
begonnen. Seit Juli 1997 gab es dort zwei trainierte
Brandmittelspürhunde. Was indes fehlte, war eine wissenschaftlich
begleitete, experimentelle Absicherung des Spürhundeinsatzes.
Zu Projektbeginn 1998 waren in Deutschland nur die beiden
belgischen Schäferhunde "Fozzy" und "Lukas" im Einsatz; einige Zeit
später kam noch "Drago" ins Team. In der Praxisstudie des BKA
dokumentiert werden sollten die Einsatzmöglichkeiten der Hunde an
realen Brandorten im Rahmen der polizeilichen Ermittlung zur
Brandursache. Begleitend wurden Laboruntersuchungen zu den noch
erfassten Konzentrationen der häufigsten Brandbeschleunigungsmittel
gemacht. Die drei Spürhunde absolvierten im Laufe der Studie 220
Spüreinsätze an realen Brandorten mit verschiedenen
Polizeidienststellen.
Das Projekt erregte von Beginn an Interesse und in den folgenden
zwei Jahren wurden in Zusammenarbeit mit dem BKA in Thüringen, im
Saarland, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Österreich weitere Hunde
ausgebildet. Bei gemeinsamen Arbeitstreffen erfolgten dann
Spürversuche mit Hunden aus Deutschland, Holland und Österreich in
speziellen Übungsanlagen. Dabei kam heraus, dass die Spürfähigkeit
der Hunde aus den verschiedenen Ländern vergleichbar ist. Bei jedem
Hund ist aber eine bestimmte Individualität zu beobachten. Das
Zusammenspiel von Hundeführer und Spürhund ist für eine erfolgreiche
Brandortarbeit wichtig: Tägliches Training ist nötig, damit der
Hundeführer das Spürverhalten einzuschätzen weiß.
Das gesamte Projekt hat sich überaus positiv auf die
Brandursachenermittlung in Deutschland ausgewirkt. Der Einsatz von
Hunden bei der Brandortarbeit ist mittlerweile allgemein anerkannt
und befürwortet. Die Zahl der Spürhunde hat sich in Deutschland von
zwei im Jahr 1998 auf 15 im Jahr 2003 erhöht.
Die Studie zeigte auch: Hunde können 15 bis 20 Minuten erfolgreich
im Einsatz sein, wobei sie 150 bis 300 Quadratmeter
schnüffeltechnisch bewältigen, bevor sie eine Pause brauchen. Danach
können sie ihre Arbeit noch fünf bis sieben Mal wiederholen.
Spürvermögen und Ausbildung
Hunde haben ein außerordentliches Geruchsvermögen, was an der
besonderen Ausbildung ihrer Riechorgane liegt. Sie haben im Gegensatz
zum Menschen eine größere Riechschleimhaut (Teil der
Nasenschleimhaut) mit 23 mal mehr Riechsinneszellen als der Mensch.
Da das Geruchsorgan - wie beim Menschen auch - mit dem Atemweg
kombiniert ist, ist auch die Art des Luftholens entscheidend: Der
Hund wendet durch eine hohe Atemfrequenz eine besondere Schnüffel-
Technik an.
Wesentlich für das Erkennen eines bestimmten Duftstoffes ist ein
gezieltes Training auf die entsprechende Substanz. Bei der Ausbildung
zum Brandmittelspürhund bedient sich der Trainer des Spiel- und
Beutetriebs des Hundes. Zunächst sucht der Hund nur sein Spielzeug,
etwa einen Tennisball. Mit diesem Spielzeug wird der Hund später
jedes Mal belohnt, wenn er eine brennbare Flüssigkeit erschnüffelt
hat. An der Fundstelle muss der Hund dann "Platz" machen.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=7

Rückfragen bitte an:

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Telefon:0611-551 2331
Fax: 0611-551 2323

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