POL-PPKO: Ein Jahr Haus des Jugendrechts in Koblenz
Koblenz (ots)
Vor etwas mehr als einem Jahr wurde das Haus des Jugendrechts Koblenz (HdJR) in einer Feierstunde offiziell in Dienst gestellt. Die Einweihung nahmen der Minister der Justiz und für Verbraucherschutz, Prof. Dr. Gerhard Robbers, und der Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur, Roger Lewentz, vor.
Beide konnten mit einigem Stolz verkünden, dass mit dem HdJR nunmehr das fünfte seiner Art in Rheinland-Pfalz betrieben wird. Damit wurde ein Stück erfolgreicher Kriminalpolitik fortgeschrieben, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, in allen rheinland-pfälzischen Oberzentren Häuser des Jugendrechts einzurichten.
Allen voran engagierten sich die örtlichen Behördenchefs von Staatsanwaltschaft und Polizei, Leitender Oberstaatsanwalt Harald Kruse und Polizeipräsident Wolfgang Fromm sowie dessen Vorgänger im Amt, Polizeipräsident a.D. Horst Eckhardt, unermüdlich, um mit dem HdJR "Neue Chancen für junge Menschen" zu eröffnen.
Unter diesem Motto arbeiten Staatsanwaltschaft, Landespolizei, Bundespolizei, die Agentur für Arbeit Koblenz, das Jobcenter Koblenz, der Caritasverband Koblenz e.V., der Verein für Bewährungshilfe und der Weiße Ring e.V. seit 14.11.2014 institutionsübergreifend zusammen.
Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen: Obwohl belastbare statistische Zahlens sowie Geschäfts- und Vereinsberichte, als Grundlage einer erforderlichen Analysesicherheit erst Anfang des Jahres 2016 vorliegen, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im HdJR sich aber jetzt schon einig: das engmaschig vernetzte, unmittelbar persönliche Miteinander unter einem Dach hat sich in jeder Hinsicht bewährt und solle unbedingt fortgeführt werden.
Die vorhandenen Ressourcen können deutlich effizienter genutzt und die sich ergebenden Handlungsspielräume für die Jugendhilfe und den Jugendschutz nutzbar gemacht werden. Mit dieser Einschätzung ist man Koblenz nicht allein. Auch bei den übrigen Häusern des Jugendrechts in Ludwigshafen, Mainz, Trier und Kaiserslautern sprechen die Resultate für sich. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest das Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism), das die Arbeit des ersten rheinland-pfälzischen Hauses des Jugendrechts in Ludwigshafen seit 2005 wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Aber auch innerhalb der Zielgruppe, also bei Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden, scheint sich das HdJR begrifflich zu etablieren und vermehrt auf positive Resonanz zu stoßen. Von den vielfältigen Informations- und Hilfsangeboten wird jedenfalls rege Gebrauch gemacht. Das gilt vor allem für die sog. Info-Nachmittage, die regelmäßig donnerstags von 14:00 bis 17:00 Uhr stattfinden. Dieses Angebot richtet sich primär an Schülerinnen und Schüler, deren Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer, die bei der Bewältigung jugendspezifischer Problemlagen fachlicher Hilfe bedürfen. Dabei nimmt das Thema "Soziale Netzwerke und Cybermobbing" mit Abstand den größten Raum ein.
Die ersten Anlaufschwierigkeiten sind überwunden und eine gewisse Arbeitsroutine ist eingekehrt. Die Träger des HdJR sehen sich aber auch zukünftig vor große Herausforderungen gestellt. Dies gilt vor allem im Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingssituation. "Neue Chancen für junge Menschen" sollen natürlich auch minderjährigen Flüchtlingen eröffnet werden, die in großer Zahl und zum Teil hoch traumatisiert von der Polizei aufgegriffen werden.
Ob und in wieweit dies gelingt, wird nicht zuletzt von der Leistungsfähigkeit des mit dem HdJR geschaffenen Kooperationsverbundes abhängen. In diesen Verbund reiht sich auch der Förderverein "Haus des Jugendrechts Koblenz e.V." ein. Dessen Vorsitzender, Polizeidirektor Thomas Fischbach, hat seine Unterstützung bereits zugesichert.
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