All Stories
Follow
Subscribe to Universität Bremen

Universität Bremen

Erfolgsserie beim ERC setzt sich mit Consolidator Grant in Physik fort

Erfolgsserie beim ERC setzt sich mit Consolidator Grant in Physik fort
  • Photo Info
  • Download

Erfolgsserie beim ERC setzt sich mit

Consolidator Grant in Physik fort

Der Physiker Professor Michael Sentef wird mit dem ERC Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet. Damit hat die Universität Bremen sechs ERC Grants in diesem Jahr erhalten und war in allen Förderlinien des ERC Wettbewerbs erfolgreich.

Professor Michael Sentef, Experte für Theoretische Festkörperphysik und Professor im Fachbereich Physik/Elektrotechnik der Universität Bremen, erhält mit dem ERC Consolidator Grant eine Förderung in Höhe von etwa zwei Millionen Euro. Die Förderung kommt dem von ihm geleiteten Forschungsprojekt CAVMAT zugute, das sich auf neue Wege der Veränderung von Materie durch Licht konzentriert. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung“, sagt Sentef. „Der ERC Consolidator Grant erlaubt es mir, mit meiner Arbeitsgruppe die theoretische und computergestützte Grundlagenforschung an ganz neuen Materialstrukturen voranzutreiben.“

Die Wechselwirkung von Licht mit Materie kann die Eigenschaften von Quantenmaterialien beeinflussen und diese somit für fortschrittliche Quantentechnologien anpassungsfähiger machen. Der Fokus in CAVMAT liegt dabei auf Hohlraum-Quantenmaterialien. Die winzigen „Hohlräume“ können – ähnlich wie eine spezielle Beleuchtung eine Atmosphäre im Raum verändert – die Materialeigenschaften beeinflussen. Sentefs Forschung konzentriert sich auf effiziente Methoden für Hohlraumantriebe, die eine Verbindung zwischen quantenmechanischen Hohlraumkonzepten und mit klassischen Laserfeldern angetriebenen Materialien herstellen.

„Der Nobelpreis für Physik 2023 geht an Wissenschaftler:innen, die den Weg zu kurzen Laserblitzen auf der Attosekunden-Skala (ein Milliardstel einer Milliardstel Sekunde) gebahnt haben“, erklärt Sentef. „Mit kurzen Lichtpulsen ist es in den letzten Jahren gelungen, komplexe Quantenmaterialien gezielt in angeregte Zustände zu versetzen und damit ihre Eigenschaften zu verändern — und das ultraschnell. Dafür sind allerdings leistungsstarke Laser nötig, und die neuen Eigenschaften leben oft auch nur kurz. Ziel von CAVMAT ist, dieselben Veränderungen sehr viel effizienter zu erzeugen und zugleich ihre Lebensdauer zu verlängern. Langfristig möchten wir die faszinierenden Effekte aus der mikroskopischen Quantenwelt für neue Technologien urbar machen.“

Erfolg in allen Förderlinien:

Die Universität setzt damit ihre diesjährige Erfolgsserie beim ERC fort und kann auf den sechsten ERC Grant verweisen. Die Rektorin der Universität Bremen, Professorin Jutta Günther freut sich: „Beim ERC bewerben sich engagierte Forscherinnen und Forscher weltweit um eine der höchsten europäischen Auszeichnungen der Forschungsexzellenz. Dass wir mit Herrn Sentef aus der Physik in diesem Jahr zum sechsten Mal beim ERC erfolgreich sind, ist eine große Auszeichnung. Ich freue mich, dass wir an der Universität Bremen so hochmotivierte und engagierte Forscher:innen haben. Dies bereichert auch die Lehre und die Gewinnung von jungen Talenten für die Wissenschaft. Ich gratuliere Herrn Sentef sehr herzlich.“ Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer an der Universität Bremen ergänzt: „Mit der Vergabe des ERC Consolidator Grants an Herrn Prof. Sentef ist in diesem Jahr die Universität Bremen in allen Förderlinien des ERC Wettbewerbs erfolgreich gewesen. Wir sind stolz, dass es unsere Universität immer wieder gelingt, Forschenden aller Karrierestufen gute Rahmenbedingungen für ihre Entfaltung zu bieten.“

Der Weg zur Forschung an Quantenmaterialien:

Professor Michael Sentef leitete von 2016 bis 2022 eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Emmy-Noether-Programms geförderte Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Struktur und Dynamik der Materie in Hamburg. Für einige Monate war er danach Associate Professor für Theoretische Quantenphysik an der University of Bristol (UK). Sein Physikstudium absolvierte er an der Universität Augsburg, wo er 2010 promovierte. Nach Postdoc-Aufenthalten an der Stanford University und dem SLAC National Accelerator Laboratory sowie der Universität Bonn interessierte er sich zunehmend für Materialien in Wechselwirkung mit starken Laserfeldern und auf ultrakurzen Zeitskalen.

Über den ERC Consolidator Grant:

Der ERC Consolidator Grant ist für Forschende gedacht, die bereits exzellente Forschungsleistungen erbracht haben. Die Förderung beträgt in der Regel bis zu zwei Millionen Euro und erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahren.

Weitere Informationen:

https://uni-bremen.de

Fragen beantwortet:

Prof. Dr. Michael Andreas Sentef

Fachbereich 01: Physik/Elektrotechnik (FB 01)

Universität Bremen

Tel.: 0421-218-62039

E-Mail: sentef@uni-bremen.de

Universität Bremen
Hochschulkommunikation und -marketing
Telefon: +49 421 218-60150
E-Mail:  presse@uni-bremen.de

Über die Universität Bremen:
Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit neun jungen Universitäten und vier assoziierten Mitgliedern aus dem Hochschul-, Nichtregierungs- und privaten Bereich gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine der ersten Europäischen Universitäten. Das Netzwerk YUFE – Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden – mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.