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Migranten als Pflegekräfte für den ländlichen Raum gewinnen

Bitte beachten Sie die folgende Pressemitteilung.

Migranten als Pflegekräfte für den ländlichen Raum gewinnen

- Robert Bosch Stiftung veröffentlicht Expertise zur Beschäftigung von Migranten
  in der Kranken- und Altenpflege im ländlichen Raum.
- Das Ausbilden von Flüchtlingen und Neuzuwanderern kann dazu beitragen, den 
  akuten Pflegenotstand im ländlichen Raum zu lindern.
- Um Migranten die Integration zu erleichtern, hilft es, auch für ihre 
  Angehörigen berufliche Perspektiven zu schaffen.

Mehr Nachfrage, weniger Angebot: Durch den demografischen Wandel gibt es mehr pflegebedürftige Menschen in Deutschland, gleichzeitig sinkt die Zahl der Fachkräfte. Insbesondere in ländlichen Räumen ist es schwierig, den Bedarf an Pflegekräften zu decken. Diesem Engpass kann durch die Gewinnung von Migranten in Teilen entgegengewirkt werden, wenn gezielt wirtschaftliche, politische und soziale Anreize geschaffen werden. Das geht aus einer Expertise hervor, die die Robert Bosch Stiftung GmbH heute im Rahmen des Förderprogramms "Land Zuhause Zukunft - Integration und Teilhabe von Neuzuwanderern in ländlichen Räumen" veröffentlicht hat. Ein Ziel dieses Programms ist es, Strategien zur Integration und Bindung von Migranten auf dem Land und in kleineren Städten zu entwickeln.

Beratungsangebote und migrantische Communities sind dort bisher weniger stark ausgebildet. Ein wichtiger Schritt zur erfolgreichen Anwerbung von Pflegekräften ist laut der Expertise daher die Kooperation lokaler Akteure: Idealerweise arbeiten die Pflegeeinrichtungen eng mit der kommunalen Verwaltung, Migrationsberatungsstellen, der Arbeitsvermittlung sowie ehrenamtlichen Helfern zusammen. "Statt um Pflegekräfte mit Migrationshintergrund zu konkurrieren und sich diese gegenseitig abzuwerben, sollten sich insbesondere die Pflegeeinrichtungen vor Ort zusammenschließen und gegenseitig unterstützen", sagt Ottilie Bälz, Leiterin des Themenbereichs Gesellschaft bei der Robert Bosch Stiftung.

Um Migranten innerhalb von Deutschland für Pflegeberufe zu gewinnen, sollten bundesweit pflegespezifische Informationsmodule und Maßnahmen entwickelt und zusammen mit der Sprachvermittlung angeboten werden. Auch für in Deutschland lebende Flüchtlinge ist eine Ausbildung in der Alten- und Krankenpflege eine Option. Dabei sollten kulturelle Unterschiede und deren Lebenssituation berücksichtigt werden. Bestehende Netzwerke wie Städte- und Landkreispartnerschaften sowie Schulkooperationen können genutzt werden, um auch im Ausland das Interesse an einer Ausbildung in Deutschland zu wecken. Beim Abwerben von bereits ausgebildetem Pflegepersonal aus dem Ausland ist allerdings Zurückhaltung geboten, um Länder, die selbst Fachkräfte benötigen, vor einem Braindrain zu schützen, heißt es in der Expertise.

Ein Landkreis, der sich bereits aktiv um Neuzuwanderer als Pflegekräfte bemüht, ist Coburg. Hier ist eine Einrichtung mit zwei Stellen geplant, die die Einbindung von Migranten in die Pflege koordinieren wird. "Im Vergleich zu Großstädten gibt es im Landkreis Coburg keine großen Communities, denen sich Migranten anschließen können. Dafür gibt es hier einen starken sozialen Zusammenhalt und eine gute Infrastruktur im Hinblick auf Wohnraum und Kitaplätze", sagt Martina Berger, Sozial-, Bildungs- und Kulturreferentin im Landratsamt Coburg. Darüber hinaus hilft es Migranten sesshaft zu werden, wenn sie Unterstützung beim Familiennachzug erhalten und auch für die Partner berufliche Perspektiven geschaffen werden.

Bei allen Bemühungen kann die Gewinnung von Migranten aber nur einen kleinen Beitrag dazu leisten, den Pflegenotstand zu mildern. Die Expertise macht deutlich, dass es wichtig bleibt, die Pflegeberufe durch bessere Arbeitsbedingungen und angemessenere Bezahlung generell attraktiver zu machen und damit letztlich die Pflegequalität zu stärken.

Mit dem Programm "Land Zuhause Zukunft - Integration und Teilhabe von Neuzuwanderern in ländlichen Räumen" fördert die Robert Bosch Stiftung innovative Ansätze für die Integration und Teilhabe von Neuzuwanderern in ländlichen Räumen. Im Rahmen des Programms ist bereits eine Publikation zum "Kommunalen individuellen Integrationsmonitoring" erschienen. In der nächsten Expertise wird es um Integrationskurse gehen.

Mehr Informationen zum Programm sowie die heute erschienene Kurz-Expertise zum Thema Migration und Pflege finden Sie unter: www.land-zuhause-zukunft.de

Über die Robert Bosch Stiftung

Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dazu entwickelt sie eigene Projekte und führt sie durch. Außerdem fördert sie Initiativen Dritter, die zu ihren Zielen passen.

Die Robert Bosch Stiftung ist auf den Gebieten Gesundheit, Wissenschaft, Gesellschaft, Bildung und Völkerverständigung tätig.

Die Robert Bosch Stiftung bekennt sich zu den Werten und dem Vorbild ihres Stifters, Robert Bosch, und setzt dessen philanthropisches Wirken fort. Mit mehr als 50 Jahren Erfahrung verfügt sie in ihren Fördergebieten über ein breites Wissen, die Qualifikation zur Entwicklung von Lösungen und ein umfangreiches Netzwerk von Partnern, Experten und Praktikern.

Die Robert Bosch Stiftung ist Trägerin des Robert Bosch Krankenhauses in Stuttgart und der zugehörigen Forschungseinrichtungen, Dr. Margarethe Fischer-Bosch-Institut für Klinische Pharmakologie (IKP), Robert Bosch Centrum für Tumorerkrankungen (RBCT) und Institut für Geschichte der Medizin (IGM). Sie ist außerdem Gesellschafterin des UWC Robert Bosch Colleges in Freiburg, der Deutschen Schulakademie in Berlin und des International Alumni Center (iac) in Berlin. Die Robert Bosch Stiftung hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 1,8 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben. www.bosch-stiftung.de

Mit freundlichen Grüßen
Cornelia Varwig 

Pressereferentin, Strategische Kommunikation
Robert Bosch Stiftung GmbH 
Heidehofstr. 31 
70184 Stuttgart 
Tel. +49 711 46084-291 
cornelia.varwig@bosch-stiftung.de 
 
Geschäftsführung: Prof. Dr. Joachim Rogall, Sandra Breka, Dr. Hans-Werner
Cieslik
Sitz: Stuttgart 
Registergericht: Amtsgericht Stuttgart, HRB 109 

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