Schwäbische Zeitung: Das Team ist in der Pflicht - Kommentar
Leutkirch (ots)
Es brennt im Hause Bayern. Zwar findet Kapitän Philipp Lahm, der 0:1-Auftritt in Basel sei "viel besser und kreativer gewesen als zuletzt", doch damit lügt er sich in die Tasche. Lahm ist ein sympathischer Kerl, aber keine Führungsfigur, die eine phlegmatische Mannschaft aus ihrer Lethargie reißen könnte. Tatsache ist, dass das Spiel des Rekordmeisters ausrechenbar ist, uninspiriert und erfolglos. Der Nimbus der Bayern, zwar manchmal mies zu spielen, aber im Endeffekt doch zu gewinnen, bröckelt mit jeder Auswärtsschlappe mehr. In der Bundesliga droht gegen Schalke der wohl entscheidende Rückschlag - was schlimm wäre. Gegen Basel - 0:1 ist ein fatales Ergebnis - kann das Aus in der Königsklasse kommen. Das wäre der größtmögliche Unfall für den Rekordmeister. Die Zeichen stehen auf Sturm. Und Trainer Heynckes wirkt auch nicht so, als habe er ein Patentrezept zur Besserung parat. Jetzt ist die Manschaft gefragt.
Die Brandrede Rummenigges ist ein Zeichen dafür, wie ernst die Lage ist. Kurzer Blick zurück: Am 6. März 2001 hielt der damalige Präsident Franz Beckenbauer nach dem 0:3 in Lyon eine Rede, in der er seine Mannschaft als "Uwe-Seeler-Traditionself" bezeichnete und bei der Ehre packte. Acht Wochen später holte die Uwe-Seeler-Traditionself in Mailand den Meisterpokal. Ob der Effekt diesmal derselbe ist, bleibt zu bezweifeln. (Fußball-) Geschichte wiederholt sich bekanntlich nicht.
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