Schwäbische Zeitung: Kommentar zu der Sperrung von Werbetextern auf Wikipedia: Glaubwürdig in der Krise
Ravensburg (ots)
Gekaufte Artikel in einem Lexikon - das ist mit das Schlimmste, was Wikipedia passieren konnte. Es bedeutet einen Schlag für Wikipedias Glaubwürdigkeit. Soviel zum Ernst der Lage. Aber in der Vergangenheit haben sowohl die ehrenamtlichen Administratoren als auch die Mitarbeiter der Wikipedia-Stiftung bewiesen, dass sie mit solchen Problemen umgehen können. Die Enzyklopädie war bisher ein erstaunliches Beispiel dafür, dass eine große Gruppe unbezahlter Experten verlässliche Informationen erstellen und korrigieren kann. 2007 flogen mehrere PR-Aktionen auf, weil jemand ehrenamtlich eine Software programmierte, um sie aufzudecken. Als ein Witzbold dem Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg einen falschen Vornamen andichtete, bemerkte es die Wikipedia-Community rasch. Nur die Verbreitung des Fehlers durch die Medien sorgte für einen Skandal. Wer selbst einmal einen Artikel bearbeitet hat, weiß, wie genau bei Wikipedia hingeschaut und diskutiert wird. Deshalb wird die Online-Enzyklopädie auch diese Vertrauenskrise überstehen.
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