Frankfurter Rundschau: Frontstadt Jerusalem
Frankfurt (ots)
Die Israelis haben sich schon immer etwas vorgemacht, wenn sie das 1967 wiedervereinigte Jerusalem als die "ewige jüdische Hauptstadt" priesen. Der vernachlässigte arabische Ostteil passte nie ins Konzept. Unter der Oberfläche blieb Jerusalem Frontstadt. Nun, da unter den Israelis die Angst vor Terror grassiert, werden an den Zufahrten zu den arabischen Wohnvierteln Checkpoints errichtet, so wie im besetzten Westjordanland. Nur, es ist eine weitere Illusion, zu glauben, dass sich Anschläge mit Blockaden und verschärften Strafen verhindern lassen. Die junge palästinensische Generation lehnt sich auf, weil sie sich nicht abfindet, weniger Rechte als die Israelis zu haben, weil sie nicht Bürger zweiter Klasse sein will. Vor allem ist die "heilige Stadt" eine Warnung, was künftig geschieht, wenn Israelis und Palästinenser nicht zu einer Zwei-Staaten-Lösung finden.
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