Frankfurter Rundschau: Höcke und der Antisemitismus
Frankfurt (ots)
Längst gehört es zur Strategie der rechtspopulistischen Kader, zu den bevorstehenden Wahlen einen permanenten Kulturkampf anzuzetteln, dessen ehrgeiziges Ziel darin besteht, eine schleichende Umwertung von Werten und Begriffen vorzunehmen. Je größer die Empörung, desto besser. In diesem Sinne dürfte sich der thüringische AfD-Chef Björn Höcke diebisch darüber gefreut haben, wie leicht zuletzt seine geschichtspolitische Attacke auf das Berliner Mahnmal für die ermordeten Juden Europas verfangen konnte. Dabei passt Höcke mit seinem nationalsozialistisch inspirierten Zitatpop nur bedingt ins Gesamtkonzept der rechten Eliten. Der große Aufstieg des Front National war in Frankreich ja erst möglich, nachdem es Marine Le Pen unter Mühen und der Inkaufnahme eines familiären Zerwürfnisses gelungen war, sich von den antisemitischen Wurzeln der Partei ihres Vaters Jean-Marie Le Pen zu entfernen.
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