Frankfurter Rundschau: Primitive Politik
Frankfurt (ots)
Mit jedem Deutschen, der aus undurchsichtigen Gründen in einen türkischen Knast einfährt, werden die Beziehungen zwischen beiden Ländern auf eine weitere Belastungsprobe gestellt. Es geht um Machtgesten und gezielte Provokationen. Politik kann sehr primitiv sein. Die türkische Erdogan-Regierung sollte sich die Frage stellen, ob sie mit ihrem Verhalten den Interessen des Landes dient. Erdogans Anhängern mag es imponieren, wenn er sich immer wieder mit den wichtigsten Verbündeten in Europa anlegt. Der außenpolitische Schaden aber ist enorm - und ihm wird ökonomischer Schaden folgen. All das zu reparieren, wird Jahre dauern. Es ist höchste Zeit für Deeskalation, für eine Geste des guten Willens. Jetzt und nicht nach der Bundestagswahl. Ankara ist am Zug.
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