Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Fahndung mit Opferfoto
Frankfurt (ots)
Die Frankfurter Rundschau schreibt zur Fahndung nach Tätern mit Hilfe eines Opferbildes:
Staatsanwaltschaft und Polizei haben ein Tabu gebrochen - und viele Medien haben mitgemacht. Die Ermittler stellten Fotos eines Verbrechensopfers zur Verfügung, die auf Hunderten von Onlineseiten zu sehen waren. Dabei sprachen die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen gegen die Veröffentlichung. Zumal Kinder wie das missbrauchte Mädchen besonders davor geschützt werden müssen, öffentlich zur Schau gestellt zu werden. Am Tag danach muss man dennoch sagen: In diesem Einzelfall haben Ermittler und Medien richtig gehandelt. Polizei und Staatsanwaltschaft haben keinen anderen Weg gesehen, das Mädchen zu finden. Nun mag unter manchen Kriminalisten die Verlockung groß sein, öfter zu diesem Mittel zu greifen. Doch das Gesetz setzt der Veröffentlichung von Fotos - sei es von Tatverdächtigen oder von Opfern - enge Grenzen. Dabei muss es bleiben.
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