Frankfurter Rundschau: Der lange Weg des italienischen Etats
Frankfurt (ots)
EU-Politiker außerhalb Italiens sind gut beraten, gelassen auf den Etatentwurf aus Rom zu reagieren. Vor allem Kritiker hierzulande sollten sich an die kontroversen Debatten erinnern, als die Europäische Union 2002 ein förmliches Defizitverfahren gegen Deutschland einleitete. Wenn Rom heute dem damaligen Berliner Beispiel folgt, muss das zwar noch nicht richtig sein. Doch das Vorgehen vollmundig zu verdammen wirkt wenig überzeugend. Nicht auszuschließen ist zudem, dass die Finanzmärkte Rom weiter unter Druck setzen werden. Schon in den letzten Tagen sind die Risikoaufschläge auf italienische Staatsanleihen deutlich angestiegen. Das kann die italienische Regierung schnell einige Milliarden Euro jährlich zusätzlich kosten. Deshalb wird auch noch abzuwarten sein, was das Parlament in Rom noch alles an dem Entwurf ändern wird.
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