Wie eine Niederlage
Frankfurt (ots)
Zu Jahresbeginn wirkte die Macht der rechtsnationalen PiS in Polen unerschütterlich. Die Partei mit ihrem autoritären Vorsitzenden Jaroslaw Kaczynski profitierte von der guten Wirtschaftslage. Dass der PiS-Mann Andrzej Duda bei der Präsidentenwahl Probleme haben könnte, war ausgeschlossen. Am Sonntag deutete alles darauf hin, dass Duda sich in einer Stichwahl mit dem liberalen Warschauer Oberbürgermeister Trzaskowski messen muss. Was ist da passiert? Zeitlich fiel die Wende mit dem Corona-Ausbruch zusammen. Das wahre Problem jedoch war Kaczynski. Er wollte seine Pläne für einen autoritären Staatsumbau vorantreiben. Das kam nicht gut an. Die Wirtschaftskrise zwingt die PiS zu unpopulären Einschnitten. Aber auch in der Europa-Politik wird die Partei gegen ihre Überzeugungen handeln müssen. Die PiS ist eine Anti-EU-Partei. Polen aber ist auf einen Erfolg der EU angewiesen. Politiker wie Trzaskowski stehen für eine weltoffene Politik. Auf Dauer haben sie die besseren Karten.
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