Das Problem mit der Einheit
USA (ots)
Dass aus diesen Präsidentschaftswahlen kein strahlender Sieger hervorgeht, war abzusehen, ehe die Nacht vorüber war. Nun steht es fest. Zu knapp ist das Ergebnis, zu offen die Schlammschlacht, die Amtsinhaber Donald Trump angezettelt hat, noch dazu fehlt beiden Parteien die Mehrheit im Kongress. Oft hieß es, das Großprojekt für einen verantwortungsbewussten Präsidenten müsse die Einheit des Landes sein. Das Wahlergebnis legt jedoch nahe: Die Hälfte der Wähler will nicht geeint werden. Sie scheinen sich das Amerika zu wünschen, das Trump verkörpert: kraftmeiernd, egozentrisch, weiß. Trump musste seine Weltsicht der republikanischen Partei nicht aufzwingen. Er ging vor, wie mit seinen Immobilien: Nachdem andere sie gebaut hatten, hängte er seinen Namen dran. Die Republikaner hatten sich für Rassisten und Nationalisten viel früher geöffnet - und zwar nicht erst, seit sie die "Tea Party" einbanden oder seit Ronald Reagan 1981 mit einer frühen Version des Trumpismus ins Weiße Haus einzog.
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