Weniger Austausch, weniger Wissenschaft
Frankfurter Rundschau (ots)
Hier soll ein Aspekt des Post-Brexit erwähnt werden, der oft nicht genügend gewürdigt wird: das Geistesleben. Das ist nicht so wichtig wie zollfreier Handel und Regularien gegen Schmuggel von Ramsch in die EU oder zweifelhafte Finanzdienstleistungen? Von wegen. Der internationale Austausch von Wissen, das gegenseitige "Befruchten" über Länder- und Kulturgrenzen hinweg, hat alle Beteiligten auf Generationen hinaus weitergebracht. Man darf das ruhig auch als Hauptgrund dafür anführen, dass es nach nur einem Jahr schon überhaupt Impfstoffe gegen Corona gibt. Ohne den Input europäischer und US-Wissenschaften, würden Russland und China heute noch das Virus als Ammenmärchen des Westen abtun. Großbritannien aber katapultiert sich in vier Tagen aus dem akademischen EU-Austauschprogramm "Erasmus" heraus, weil das "zu viel kostet". Fakt ist, britischen Unis gehen dann jährlich 200 Millionen Pfund und nicht zu bezifferndes geistiges Eigentum flöten.
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