All Stories
Follow
Subscribe to Frankfurter Rundschau

Frankfurter Rundschau

Bilder wie jene von frierenden Flüchtlingen in Bosnien sind von Europa zur Abschreckung eiskalt einkalkuliert

Frankfurt (ots)

Die "Frankfurter Rundschau" meldet in ihrer Samstagsausgabe (02.01.2021):

Flucht nach Europa: Eiskalte Abschreckung in Bosnien

Seit Jahren fließt EU-Geld in Aufklärungskampagnen über die Risiken "irregulärer Migration" nach Europa - so etwa im westafrikanischen Senegal. Derweil machen dieser Tage Bilder von Männern aus Afghanistan und Pakistan die Runde, denen vor der EU-Grenze im Westen Bosnien-Herzegowinas auch mitten im Winter menschenwürdige Unterkünfte verweigert werden. Die bosnische Armee stellt ihnen lediglich Zelte hin.

Diese beiden scheinbar zusammenhanglosen Entwicklungen erfüllen denselben Zweck: Sie sollen Menschen, die es in ihrem Leid oder in ihrer Hoffnungslosigkeit nach Europa drängt, davon abhalten, sich nach ebendort auf den Weg zu machen. Und die Liste ließe sich lange fortsetzen: Man denke etwa an das Elendscamp auf der Insel Lesbos, an die geplanten Haftlager an den EU-Außengrenzen oder an die gezielte Behinderung von Seenotrettung.

Garstige Bilder wie jene aus Bosnien werden von der europäischen Staatengemeinschaft also nicht nur "einfach so hingenommen", wie manche meinen - sie sind eiskalt kalkuliert.

ENDE

Pressekontakt:

Frankfurter Rundschau
Ressort Politik, Spätdienst
Telefon: 069/2199-3989

Original content of: Frankfurter Rundschau, transmitted by news aktuell

More stories: Frankfurter Rundschau
More stories: Frankfurter Rundschau
  • 30.12.2020 – 16:47

    Chinas Störaktion

    Frankfurter Rundschau (ots) - Nach neun Jahren ist das Wirtschaftsabkommen fertig geworden. Doch der vermeintliche Erfolg spielt vor allem China in die Hände. Peking hatte es so eilig mit dem Vertragsabschluss, weil die EU und die USA unter Joe Biden wieder näher zusammenrücken werden. Die westlichen Länder könnten jedoch viel weitergehende Zugeständnisse verlangen. Jetzt werden EU-Firmen dort besser behandelt als amerikanische. Zugleich ist der Wert der vermeintlichen ...

  • 28.12.2020 – 16:59

    Spahns Problem

    Frankfurter Rundschau (ots) - Noch ist unklar, wie gut Geimpfte geschützt und ob sie nicht mehr ansteckend sind. Deshalb ist es zu früh, ihnen bereits Sonderrechte einzuräumen. Nicht zu früh ist es jedoch für die Debatte, ob solche Privilegien später sinnvoll sind. Denn früher oder später muss die Politik einen Rechtsrahmen dafür finden. So mag Gesundheitsminister Spahn recht haben, wenn er die Solidarität der Geimpften mit jenen einfordert, die noch auf ...

  • 27.12.2020 – 18:20

    Weniger Austausch, weniger Wissenschaft

    Frankfurter Rundschau (ots) - Hier soll ein Aspekt des Post-Brexit erwähnt werden, der oft nicht genügend gewürdigt wird: das Geistesleben. Das ist nicht so wichtig wie zollfreier Handel und Regularien gegen Schmuggel von Ramsch in die EU oder zweifelhafte Finanzdienstleistungen? Von wegen. Der internationale Austausch von Wissen, das gegenseitige "Befruchten" über Länder- und Kulturgrenzen hinweg, hat alle ...