Geordneter Ausstieg
Frankfurter Rundschau (ots)
Ausgerechnet beim Mundschutz versagt die Regierung als Ordnungsstifterin. Wir erleben Corona-Chaostage. Die Virus-Gesellschaft ist aufgeteilt in drei Gruppen. Auf der einen Seite diejenigen, die Masken als Maulkorbsymbol stellvertretend für den Entzug von Freiheitsrechten anprangern. Auf der anderen Seite jene, die vor der Ausbreitung der Delta-Variante wie in Großbritannien warnen und den Schutz nicht abschaffen wollen. Dazwischen die große Gruppe, die mal in die eine, mal die andere Richtung tendiert. Sie alle eint: Es ist unklar, was wo wann warum gerade gilt. Die Angst um die Gesundheit oder die Freiheit lässt sich nicht per Mehrheit entscheiden, da jeweils bei der unterlegenen Minderheit grundlegende Werte berührt werden. Gerade weil die Debatte so spaltend wirkt, sind klare und nachvollziehbare Leitplanken umso nötiger. Es ist Zeit, die Maskenpflicht geordnet abzuschaffen. Ohne Klarheit frisst sich die Unsicherheit wie ein Flächenbrand durch Zugabteile, Kitas und Restaurants.
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