Prävention statt Polizei
Frankfurter Rundschau (ots)
Es ist Zeit für einen Wandel in der deutschen Drogenpolitik. Die Zahl der Drogentoten hierzulande ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Doch noch immer setzen Bund und Länder auf eine Politik der Bestrafung. Natürlich gehören der Drogenhandel und die gewalttätigen kriminellen Organisationen, die ihn betreiben, bekämpft. Das Vorgehen von Polizei und Justiz gegen Drogenkonsumenten und Drogenabhängige sollte sich ändern. In Portugal hat man das vor 20 Jahren erkannt. Das Land hat den Besitz aller Drogen für den eigenen Konsum entkriminalisiert - um eines wachsenden Problems Herr zu werden. Bis zur Obergrenze von zehn Tagesdosen ist selbst der Besitz von Heroin und Kokain nur noch eine Ordnungswidrigkeit, der Handel wird dagegen weiter bekämpft. Statt einer Geld- oder Haftstrafe werden Drogenkonsumenten zu einem Beratungsgespräch verpflichtet, ihnen werden Therapieangebote gemacht. Dies gilt als Erfolgsmodell, die Zahl der Drogentoten hat seit seiner Einführung rapide abgenommen.
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