Die Ideen des Merz
Frankfurter Rundschau (ots)
Im Wahlkampf um den Chefposten ist Erstaunliches geschehen mit Friedrich Merz. Er inszeniert sich als Vertreter aller Flügel, sogar des mehr oder weniger sozialen. Und die Mitglieder? Entweder sie haben ihm die Kehrtwende abgenommen. Oder die Mehrheit hat sich darauf verlassen, dass der "gute" alte Merz schon bald wieder zum Vorschein kommen wird. Die Frage ist also: Hat Merz verstanden, dass er den von Klima- und anderen Krisen bedrängten Kapitalismus nur verteidigen kann, wenn er den Leuten vormacht, sie vor den Bedrohungen der Gegenwart zu schützen, und sei es durch das Versprechen der Geborgenheit in den alten Routinen des fossilen Zeitalters? Wenn das so wäre, könnte es passieren, dass die CDU wieder zur Gegnerin einer intervenierenden, staatlich steuernden Klima-, Wirtschafts- und Sozialpolitik wird. Dann hätte der Stratege Friedrich Merz verstanden, dass mit der plumpen Variante des Neoliberalismus derzeit wenig zu gewinnen ist.
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